"Romance Scamming": Schützen Sie sich vor Betrug beim Online-Dating!
Ja, aktuell sind die Tage kurz und eher dunkel, da sehnt sich so mancher Single nach einer schönen, romantischen Beziehung, einem lieben Partner. Doch leider wird diese Sehnsucht von manchen schamlos ausgenutzt. Von sogenannten Romance Scammern! Wir zeigen Ihnen, was diese Betrüger vorhaben, welcher Masche sie sich bedienen.
Was ist "Romance Scamming"?
Der englische Begriff "Romance Scamming", auch "Love Scamming", beschreibt die moderne Form des Heiratsschwindels, der sich im Zuge der Digitalisierung auf das Internet verlagert hat. Man kann in diesem Zusammenhang also auch von Liebesbetrug sprechen.Romance Scammer erstellen dabei Fake-Profile auf Social Media Plattformen oder Dating-Portalen, um anderen Interesse und Verliebtheit vorzugaukeln. Ziel dieser Betrugsmasche ist es dann, Geld von der getäuschten Person zu erhalten.
Wer aber glaubt, davor sicher zu sein, kann schnell eines Besseren belehrt werden.
Wie gehen die Betrüger vor?
Scammer – ob männlich oder weiblich – gehen in der Regel immer folgendermaßen vor:Phase 1: Kontaktaufnahme
Zuerst wird das Opfer auf einer Single-Plattform oder über soziale Medien angeschrieben. Der Scammer schickt dabei eine Nachricht wie "Hey Sweetie, how are you doing?" oder "You look beautiful". So oder so ähnlich beginnt oft das Gespräch.
Phase 2: Emotionale Bindung
Üblicherweise sind Romance Scammer charmant und zuverlässig. Sie gehen intensiv auf ihre Opfer ein und zeigen Interesse.
Um das Vertrauen des Opfers zu gewinnen, denken sich die Täter häufig eine akribisch genaue Lebensgeschichte aus, wie z. B. eine erfolgreiche Karriere, frühere gescheiterte Beziehungen oder auch Hobbys.
Geld steht zunächst nicht im Vordergrund. Mit seiner Betrugsmasche wartet der Scammer, bis er das Opfer emotional an der Angel hat, sodass er sich sicher sein kann, finanziellen Rückhalt zu erhalten.
Phase 3: Die Abzocke
Das Thema Geld kommt üblicherweise dann zu Wort, wenn das Opfer von sich aus um ein persönliches Treffen bittet. Zwar heuchelt der Scammer, sich zu ebenso freuen, zu einem Treffen kommt es jedoch nicht. Stattdessen sagt der Betrüger das Treffen ab und teilt dem Opfer den Grund für die Absage mit. Der Grund ist hierbei immer mit Geldproblemen verbunden.
Im Ergebnis ist der Täter dabei immer unverschuldet in eine finanzielle Notlage gekommen und kann sich nur mit Hilfe des Opfers aus dieser befreien.
Die einmalige Zahlung eines Geldbetrages reicht dem Täter aber häufig nicht aus. Der Täter erfindet neue Gründe, um das Opfer zu "schröpfen". Es also dazu zu bringen, wieder und wieder Geld zu verschicken. Auch lässt er erst dann vom Opfer ab, wenn er das Gefühl hat, es ist tatsächlich nichts mehr zu holen – wobei er dann spurlos verschwindet.
So erkennen Sie die Heiratsschwindler im Netz
Ein sogenanntes Fake-Profil kann man an folgenden Anhaltspunkten erkennen:- Das Profil wurde erst kürzlich erstellt und auch die Freunde kommen häufig aus unterschiedlichen Ländern bzw. sind im Zweifelsfall sogar ausschließlich gleichen Geschlechts.
- Die Bilder auf dem Profil machen einen in der Regel skeptisch, denn Sie sind meist sehr gestellt und überaus, ja unnatürlich attraktiv. Weibliche Scammer laden gern Fotos von leicht bekleideten Frauen hoch, während männliche Scammer seriös und zugleich sehr maskulin wirkende Fotos von Männern nutzen.
- Die Scammer beherrschen meist nur Englisch – dies aber häufig fehlerlos.
- Die Betrüger wissen, wie sie mit Worten umgehen müssen und wickeln ihre Opfer bereits nach kurzer Zeit mit Liebesbekundungen um den Finger.
- Die Täter wollen alles über ihr Opfere erfahren – egal ob über Ihren Lebensalltag, über ihre Interessen, ehemalige Lebenspartner oder Kinder, alles scheint den Scammer zu interessieren.
- Die Scammer berichten meist von einer "unglaublichen" Geschichte, die sie in eine finanzielle Notlage gebracht hat. Daraufhin bittet der Betrüger das Opfer meist um Geld. Aber auch Bitten um Visum, Päckchen- oder Briefversand oder die Eröffnung eines gemeinsamen Kontos – und damit notwendige Kopien von Ausweisen zur Fälschung von Pässen – können erfolgen.
Was können Sie tun, um sich zu schützen?
Damit Sie erst gar nicht in die Situation kommen, Opfer eines Romance Scammers zu werden, sollten Sie folgende Punkte dringend beachten:- Lassen Sie sich nicht blenden: Natürlich sehnt sich jeder Mensch nach der großen Liebe. Doch fragen Sie sich bitte einmal, warum irgendein fremder, gutaussehender Mensch plötzlich eine Fernbeziehung mit Ihnen eingehen will.
- Seien Sie bei plötzlichen Liebesbekundungen skeptisch: Wenn ein erwachsener Mensch nach kürzester Zeit ohne ein wirkliches Treffen von Liebe spricht, dann sollten Sie misstrauisch werden.
- Verschicken Sie niemals Geld: Verschicken Sie NIEMALS Geld. Das Gleiche gilt natürlich für Wertgegenstände.
- Geben Sie Ihre Kontodaten niemals weiter: Stellen Sie Ihr Konto zudem NIEMALS für irgendwelche Überweisungen zur Verfügung. Im schlimmsten Fall können Sie sich dann nämlich auch wegen Geldwäsche strafbar machen.
- Durchforsten Sie das Internet: Geben Sie den Namen der Person, die Sie online kennengelernt haben zusammen mit weiteren Begriffen wie "Liebesbetrug" oder "Romance Scamming" auf Google ein. Möglicherweise ist der Scammer schon in anderen Foren auffällig geworden.
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