Money Muling: Vorsicht Geldwäsche!

Geldwäsche ist illegal – aber nicht nur das: Kriminelle ziehen auch ahnungslose Menschen in ihre rechtswidrigen Machenschaften mit hinein. Machen Sie sich also lieber schlau, damit Sie nicht in die Falle tappen!
Schwarzgeld stammt immer aus dubiosen Quellen: Drogen- und Waffenhandel, Prostitution, Korruptionsgeschäften oder von Steuerhinterziehung. Doch was geschieht dann? Na, ab ins Ausland damit – wo es dann von den Kriminellen in den legalen Geld-Wirtschaftskreislauf eingeschleust wird und als sauberes Geld wieder ins Ursprungsland zurückkommt!

Doch für den Geldtransfer braucht es ein möglichst ahnungsloses Lastentier, ein sogenanntes Money Mule (Deutsch: Geld-Maultier). Und das können im schlimmsten Fall auch Sie sein, wenn Sie nicht aufpassen!

"Money Muling" – was ist das?

Bei Money Muling handelt es sich um eine Betrugsmasche im Internet, bei dem illegales Geld durch fremde Personen (ebenjene Money Mules) ins Ausland gebracht wird.

Meist sind es gut organisierte Banden, die online Personen anwerben. Oft über fragwürdige Stellenangebote, die mit leicht verdientem Geld preisen/locken oder ganz perfide über Verkaufsplattformen. Aber auch direkt per E-Mail oder Messenger werden Money Mules rekrutiert.

Wie läuft "Money Muling" ab?

Beim Money Muling gibt es verschiedene Herangehensweisen:

1. Die offensive Job-Masche

Ganz frech und unverblümt läuft Money Muling über Stellenangebote mit dem Versprechen, schnell viel Geld zu verdienen, ab. Keine beruflichen Qualifikationen oder Vorkenntnisse benötigt! Hierfür kopieren die Kriminellen häufig Webseiten von echten, tatsächlich existierenden Firmen. Alles wirkt offiziell: Es werden sogar täuschend echte Arbeitsverträge zugestellt.

Die neuen "Angestellten" bekommen dann Geld auf ihr privates Giro-Konto überwiesen, sollen es anschließend bar abheben und es per Postsendungen mit Hilfe eines Geldtransfer-Services (oder anderweitig) ins Ausland weiterleiten. Häufig ist auch eine Umwandlung in Kryptowährungen oder Bitcoins gewünscht. Als Lohn erhalten die Money Mules dann eine gewisse Provision der Transaktionssumme.

2. Die hinterlistige Kaufmasche

Eher heimtückisch läuft die Anwerbung über das folgende Beispiel ab: Man inseriert eine Annonce auf einer Verkaufsplattform und wird von einem Kaufinteressenten kontaktiert. Allerdings nicht über das Kontaktformular/den Benachrichtigungsdienst der Plattform, sondern über einen anderen Nachrichtendienst mit anonymer, bzw. kryptischer E-Mail-Adresse.

In mehreren Nachrichten werden dann vom Interessenten immer wieder Fragen zum Angebot gestellt und ein skurril konstruiertes Anliegen formuliert: Z. B. soll der Gegenstand zwecks Umzugs zu einem späteren Zeitpunkt in ein anderes Land versendet werden. Doch der Käufer möchte es bereits im Vorhinein erwerben und bittet jetzt schon um die Bankdaten des Verkäufers.

Dann erfolgt der Kauf, jedoch überweist der Käufer viel zu viel Geld. Anschließend bittet er per Nachricht darum, die zu viel bezahlte Differenz auf ein Konto zu überweisen, das im Ausland liegt. Spätestens jetzt ist die Sache klar: Hier liegt ein klassischer Fall von Money Muling vor!

Wie schütze ich mich vor Money Muling?

  • Seien Sie generell vorsichtig bei Stellenangeboten, Nebenverdiensten oder Minijobs, die den schnellen Verdienst ohne Qualifikation oder Aufwand verheißen. Häufig lauten die Jobbezeichnungen "Junior Trader" oder "Finanzagent*in".
  • Leiten Sie Inserate/Job-Angebote direkt an die Polizei weiter, bei denen es offensichtlich um die Übernahme von Geldtransfers geht.
  • Geben Sie Ihre Bankdaten niemals an Fremde weiter.
  • Heben Sie auf keinen Fall Geld zweifelhafter Herkunft von Ihrem Konto ab und leiten Sie es niemals weiter. Vor allem nicht an (dritte) Personen, die Sie nicht kennen.
  • Sollten Sie bereits auf Money Muling hereingefallen sein und haben Geld von den Betrügern überwiesen bekommen: Kappen Sie den Zugang zu Ihrem Konto und melden Sie den Betrug unverzüglich der Polizei.
  • Bei einer Selbstanzeige zu diesem Zeitpunkt (wenn Sie noch kein Geld weitergeleitet haben) muss in der Regel nämlich kein Bußgeld bezahlt werden. Wer das Ganze aber auf die leichte Schulter nimmt und erst über ein Ermittlungsverfahren ausfindig gemacht wird, muss mit erheblichen Strafen rechnen. Dies können hohe Geldstrafen bis hin zu Haftstrafen sein.
  • Seien Sie auch bei Ihren Online-Verkäufen vorsichtig und lassen Sie lieber die Finger von Kaufangeboten, die Ihnen dubios erscheinen.
  • Machen Sie Ihr Umfeld auf das Problem "Money Mules" aufmerksam.
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