Eine natürliche Zahnkrone beschreibt den sichtbaren Teil des Zahns, der mit Zahnschmelz bedeckt ist. Ist ein Zahn (stark) beschädigt, kommt eine künstliche Zahnkrone zum Einsatz. Somit zählt eine Zahnkrone auch zum „festen Zahnersatz“, da hier größere Teile eines Zahnes wiederhergestellt werden. Der Teil des Zahnes, der beschädigt ist oder sogar ganz fehlt, wird von einer Krone bedeckt und fest verklebt. Voraussetzung hierfür ist, dass noch mehr als die Hälfte des Zahns vorhanden ist und überkront werden kann. Falls dies nicht der Fall ist, bietet sich alternativ ein Zahnimplantat oder eine Brücke an.
Wenn ein Zahn so schwer beschädigt ist, kommt eine einfache Zahnerfüllung nicht mehr in Betracht und eine Zahnkrone ist unumgänglich. Hauptverantwortlich für tiefgreifende Schäden dieser Art ist Karies. Doch auch Unfälle, bei denen Zahnteile abgebrochen werden, können eine Überkronung des Zahns zur Folge haben. Der Vorteil einer Zahnkrone ist, dass durch den Nachbau das ursprüngliche Aussehen eines Zahnes imitiert werden kann. Dementsprechend gibt es sowohl beim Kauen, als auch beim Sprechen keine Veränderungen. Außerdem fügen sich Zahnkronen äußerlich sehr gut ein und sind fast nicht als Zahnersatz zu erkennen, was ein großes Plus darstellt!
Zwei Dinge sind bei Zahnkronen äußerst vorteilhaft: zum einen können selbst stark geschädigte Zähne oft noch gerettet werden können und zum anderen kommt es durch die Überkronung zu einem zusätzlichen Schutz vor erneuter Kariesbildung. Wird die Krone jedoch nicht passgenau angefertigt, kommt es zu Kariesbildung oder einer Entzündung des Zahnnervs. Des Weiteren wird die Zahnsubstanz angeschliffen, was zu Verletzungen und Schäden am Nerv führen kann.
Eine künstliche Zahnkrone ist leider keine Garantie dafür, schmerzfrei zu sein. Beschwerden und Schmerzen bei Zahnkronen können sowohl bei neuen, als auch bei alten Kronen vorkommen.
Mögliche Ursachen für Schmerzen unter der Zahnkrone:
• Die Zahnkrone wurde ohne Wurzelkanalbehandlung eingesetzt und übt Druck auf den Nerv des Zahns aus
• Der „Biss“ (Okklusion) wurde nicht genau angepasst, wodurch Druck auf einzelnen Punkten entsteht
• Ältere Zahnfüllungen unter der Krone sind undicht geworden, was zu einer bakteriellen Infektion der Nervenwurzel führt
Auch nach Jahren kann es zu Schmerzen und Entzündungen unter einer alten Krone kommen. Doch nicht jeder Schmerz ist Hinweis auf ein größeres Problem. Die Schmerzen können teilweise so schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind. Meist drücken sich die Schmerzen durch ein starkes Pochen oder eine extreme Heiß-Kalt bzw. Süß-Sauer-Empfindlichkeit aus. Diese Art von Schmerzen sind dann meist Anzeichen für Karies, das sich unterhalb der Krone gebildet hat oder einer entzündeten Zahnwurzel. Sie sollten diese Anzeichen ernst nehmen und unverzüglich einen Termin beim Zahnarzt vereinbaren.
Bereits nach einigen Jahren muss die Zahnkrone ersetzt werden. Generelle Aussagen zur Haltbarkeit sind nicht möglich. Dennoch kann man von ungefähr 10 bis 15 Jahren ausgehen. Kronen aus Metall mit Kunststoffverblendung sollen zwischen fünf bis sieben Jahre, Vollkeramikkronen dagegen mehr als zehn Jahre halten und dabei noch gut aussehen. Um die Haltbarkeit noch zusätzlich zu verlängern, sollte vor allem auf die Mundhygiene, Pflege und Verarbeitung der Zahnkrone geachtet werden!
Gut zu wissen:
Eine Gewährleistungspflicht von zwei Jahren besteht bei gesetzlich versicherten Patienten.
• Vollgusskrone (Metallkrone oder Goldkrone)
• Verblendkrone (mit zahnfarbener Schicht)
• Vollkeramikkrone (Ganze Krone aus keramischer Masse)
Für Kronen im nicht sichtbaren Bereich bietet sich eine Edelmetalllegierung an und im sichtbaren Bereich eine Krone, die mit Porzellan bzw. Keramik oder Kunststoff überzogen sind.
• Ersatzkronen
Werden bei größeren Schäden benutzt, um die natürliche Krone zu ersetzen
• Schutzkronen
Überdecken die Zahnsubstanz, um z. B. das freiliegende Zahnbein (Dentin) zu schützen
• Verankerungskronen
Verankern den Zahnersatz, z. B. für eine Zahnbrücke
• Teleskopkronen
Befestigen herausnehmbare Prothesen mit einer speziellen Verankerungskrone
• Verblendkronen
Werden im sichtbaren Mundbereich eingesetzt (z. B. bei Schneidezähnen)
Ist der Zahn so beschädigt, sodass eine Füllung nicht mehr ausreicht, wird eine Teilkrone eingesetzt. So können beispielsweise die Kauflächen bedeckt werden – ähnlich wie bei einem Inlay. Wie der Name schon verrät, wird bei einer Vollkrone die gesamte (natürliche) Zahnkrone ausgewechselt. Dabei wird eine Art „Kappe“ über den Zahnstumpf gestülpt. Sie stellt die Kaufunktion wieder her und ist eine naturgetreue Nachempfindung des Zahns.
Welches Material für eine Zahnkrone verwendet wird, hängt davon ab,
• welcher Zahn ersetzt werden soll.
• wie stabil die Krone sein muss.
• wie belastbar sie sein muss.
• wie natürlich sie aussehen soll.
Je nach Art und Größe des Zahnschadens und nach den individuellen Wünschen des Patienten variieren am Ende dann natürlich auch die Kosten für die Zahnkronen.
Vollgusskrone
Die Vollgusskrone findet vor allem im nicht sichtbaren Bereich des Mundes Verwendung, da sie aus Metall gefertigt wird und sich somit deutlich vom Aussehen des natürlichen Zahns unterscheidet. Aufgrund der Metalllegierung wird sie auch Metallkrone oder, entsprechend des Materials, Goldkrone genannt. Sie zeichnet sich durch ihre Stabilität, Haltbarkeit und Bruchsicherheit aus.
Verblendkrone
Sie wird zwar auch aus Metall gefertigt, aber zum Teil oder sogar ganz mit einer zahnfarbigen Schicht aus Keramik oder Kunststoff überzeugen. Dadurch wird sie eher im sichtbaren Bereich verwendet, wie bei Schneidezähnen oder dem vorderen Backenzahnbereich. Keramik und Kunststoff halten jedoch nicht so lange und verfärben sich schnell.
Vollkeramikkrone bzw. Mantelkrone
Hierbei wird der Zahn von einer Mantelkrone, die ausschließlich aus Keramik besteht, umhüllt. Um die nicht so hohe Stabilität auszugleichen, muss die Vollkeramikkrone immer etwas dicker sein. Dadurch muss mehr von der noch vorhandenen Zahnsubstanz abgetragen werden.
Vollkunststoffkrone
Sie sind als Langzeitprovisorien hervorragend geeignet, sollten aber nicht als fester Zahnersatz eingesetzt werden.
Ausschlaggebend hierfür ist wie stark der einzelne Zahn zerstört ist. Bei Metall- oder Verblendkronen kommt spezieller Zement zum Einsatz, bei Keramikkronen ein Kunststoffkleber. Kann ein stark zerstörter Zahnstrumpf der Krone nicht mehr genügend Halt bieten, wird die Zahnkrone zusätzlich durch einen Stift im Zahn verankert. Umgangssprachlich spricht man hier von einem „Stiftzahn“.
Im Normalfall sind für den Einsatz der Krone zwei Zahnarzttermine vorgesehen. Beim ersten Termin, der meistes länger als der zweite ist, wird der zerstörte Teil des Zahns entfernt, der Zahnstumpf für das Aufsetzen der Krone vorbereitet und ein Abdruck des Zahns genommen. Falls eine Keramikkrone oder Verblendkrone zum Einsatz kommt, wird noch die Farbe für die künstliche Krone bestimmt. Für die Zeit, in der die Krone in einem zahntechnischen Labor fertiggestellt wird, wird eine provisorische Zahnkrone eingesetzt. Im zweiten Termin wird die künstliche Zahnkrone eingesetzt und nach einer gründlichen Passkontrolle fest verklebt.
Wenige Wochen nach dem Einsatz der Zahnkrone kommt es noch zu einer Kontrolluntersuchung.
Um Entzündungen und (erneuten) Kariesbefall vorzubeugen, ist eine gründliche Zahnpflege und eine gewissenhafte Mundhygiene essenziell. Die regelmäßige Nutzung von Zahnseide bzw. Interdentalbürsten, sowie deren regelmäßige Erneuerung, wird von Experten empfohlen. Teile der Krone, die direkt am Zahnfleisch anliegen und die Zahnzwischenräume sollten bei der Zahnpflege besondere Aufmerksamkeit genießen.
Wer eine vollständige Übernahme der Kosten durch die gesetzliche Krankenkasse will, wird leider enttäuscht. Es muss mit einem Eigenanteil von etwa 50% gerechnet werden. Dies kann in Behandlungskosten von 300 bis 1000 Euro resultieren. Wer sich also um Kosten keine Gedanken machen will, sollte eine private Zahnzusatzversicherung abschließen. Denn dadurch sind sämtliche Kosten abgedeckt!