Kostenfrei E-Mails zu versenden, ist für Internetnutzer und -nutzerinnen völlig normal. Aber umsonst telefonieren und surfen? GMX bietet ab sofort einen entsprechenden Mobilfunkvertrag an, mit dem das Unternehmen vor allem eine jüngere Zielgruppe für sich gewinnen will.
Der Mailanbieter GMX hat einen kostenlosen Mobilfunktarif auf den Markt gebracht. Wie das Unternehmen in Karlsruhe am Dienstag mitteilte, beinhaltet GMX FreePhone eine Flatrate zum Telefonieren und SMS schreiben in alle deutschen Netze und drei Gigabyte Datenvolumen für das Surfen im Internet.
"Ein kostenloser Telefontarif ist vor allem konsistent zu den vorherigen Angeboten", erklärt Michael Hagenau, der CEO von GMX, im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Ausgabe vom Dienstag) in Anspielung auf den kostenlosen E-Mail-Dienst mit Cloud-Speicher, für den wohl die meisten das Unternehmen kennen, und das Nachrichtenportal.
Vor allem eine Zielgruppe hat GMX mit dem neuen Tarif im Blick: Um den Marktanteil bei jungen Menschen zu erhöhen, sei das Ziel ein Angebot gewesen, "für das sich der durchschnittliche Teenager oder angehende Student bei mir registriert", so Hagenau weiter.
Wie finanziert sich der Tarif?
Aber wie rechnet sich das kostenlose Angebot für GMX? Laut FAZ sind Provisionen, die Unternehmen für neue Kunden an Vermittlergeschäfte oder Preisvergleichsportale zahlen, der größte Kostenfaktor für Netzbetreiber. Und genau hier spart GMX mit FreePhone, weil das Angebot über die eigenen Kanäle vertrieben wird.
Voraussetzung für die Buchung des FreePhone-Tarifs ist ein E-Mail-Account bei GMX, auch der Vertragsabschluss läuft digital über die Mail-App des Unternehmens und wird von 1&1 abgewickelt, das ebenso wie GMX eine Tochtergesellschaft des Internetkonzerns United Internet ist.
Der Tarif funktioniert zudem mit einer sogenannten eSIM. Das ist eine digitale, virtuelle SIM-Karte, die schon kurze Zeit nach Registrierung verfügbar ist. "Rund eine Viertelstunde nach Bestellung" soll die eSIM auf dem Smartphone installiert und der Tarif damit verfügbar sein, wie Hagenau laut Pressemitteilung des Unternehmens verspricht. Auch das natürlich eine weitere Kostenersparnis im Vergleich mit der physischen SIM-Karte, die per Post verschickt werden muss.
Und nicht zuletzt hofft Hagenau, mit dem Angebot auch neue zahlende Kunden und Kundinnen anzulocken. Denn wenn das Datenvolumen von drei Gigabyte aufgebraucht ist, stehen weitere Datenpakete zum Nachbuchen zur Verfügung. (cze)
Offenlegung
- Die technische Umsetzung von GMX FreePhone erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Drillisch Online GmbH, einem Unternehmen, das ebenso wie GMX und 1&1 zur United Internet Gruppe gehört.
Verwendete Quellen
- FAZ.net: Ein Mobilfunktarif, aber kostenlos (kostenpflichtiger Inhalt)
- AFP
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