Die Pfoten Deines Hundes sind sensibel. Vor allem im Sommer sind sie vielen Widrigkeiten ausgesetzt: Hitze, Feuchtigkeit und Allergene ergeben leider die optimale Mischung für juckende und rissige Pfoten. Was kannst Du dagegen tun? Hier kommen die besten Antworten und Tipps.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Ursachen: Hitze, Pollen, heiße Böden und Feuchtigkeit begünstigen Reizungen, Allergien und Infektionen
  • Symptome: Lecken, Knabbern, Rötungen, Schwellungen, muffiger Geruch und Lahmen
  • Vorbeugung und Behandlung: Pfotenpflege, lauwarme Bäder, allergenarme Gassirouten bei akuten Beschwerden zum Tierarzt
  • ggf. medikamentöse Therapie oder Hyposensibilisierung

Im Frühling und Sommer blüht die Natur auf – und mit ihr verbreiten sich Pollen, Gräser und andere Umweltallergene. Diese setzen sich besonders leicht im Fell, an den Ohren und eben an den Pfoten Deines Hundes fest. Da die Pfoten direkten Kontakt mit dem Boden haben – beim Spaziergang im Park, auf Wiesen oder an sandigen Uferwegen – sind sie häufig das erste "Eintrittstor" für Reizstoffe.

Die Folge: Viele Hunde beginnen zu lecken, zu knabbern oder sich übermäßig zu kratzen. Man spricht hier vom sogenannten Leck-Kratz-Kreislauf, der zu Entzündungen, wunden Stellen oder sogar Hotspots führen kann.

Heißer Boden = rissige Pfoten

Außerdem: Das Laufen auf zu heißem Asphalt macht die Hundepfoten zudem rissig und trocken. Mache die Sieben-Sekunden-Regel: Drücke Deinen Handrücken sieben Sekunden lang auf den Asphalt. Ist es zu heiß für Deine Hand, ist der Boden auch zu heiß für Hundepfoten.

Verlege die Gassirunden lieber in die kühlere Morgen- und Abendstunden und auf schattige Waldwege sowie an Gewässer. Außerdem gibt es extra Hundeschuhe oder Pfotenklebepads, die unter anderem als Schutz vor heißem Boden dienen sollen.

Feuchtigkeit und Hitze – der ideale Nährboden für Keime

Sommerliche Temperaturen, heiße Böden und feuchte Bedingungen (zum Beispiel nach einem Bad im See oder bei hoher Luftfeuchtigkeit) schaffen ein ideales Klima für das Wachstum von Hefepilzen oder Bakterien. Gerade in den Zwischenzehen entsteht durch eingeschlossene Feuchtigkeit schnell ein Nährboden für Mikroorganismen. Dies kann Juckreiz verstärken und zu schmerzhaften Infektionen führen.

Typische Anzeichen sind:

  • häufiges Pfotenlecken und Knabbern, besonders nach dem Spaziergang
  • Rötungen oder Schwellungen an den Pfoten bis hin zu Entzündungen
  • ein muffiger Geruch
  • der Hund schont eine Pfote oder lahmt leicht

Juckende Hundepfoten: Wann steckt eine Allergie dahinter?

Wenn Dein Hund regelmäßig im Frühjahr oder Sommer verstärkt unter juckenden Pfoten leidet, kann eine Pollenallergie oder eine sogenannte atopische Dermatitis, umgangssprachlich auch als Umweltallergie bezeichnet, dahinterstecken. Diese Allergien sind oft genetisch bedingt und äußern sich durch wiederkehrenden Juckreiz, vor allem an den Pfoten, Ohren, Augen oder dem Bauch. Besonders oft von Hautproblemen und Allergien betroffen sind einige Rassen wie Golden Retriever, Labrador und Terrier.

Auch eine Futtermittelallergie kann ähnliche Symptome hervorrufen – daher lohnt es sich, bei anhaltenden Beschwerden einen Tierarzt zu konsultieren und gegebenenfalls einen Allergietest durchführen zu lassen.

Was kannst Du gegen juckende Hundepfoten tun?

Zum Glück gibt es viele sanfte Maßnahmen, mit denen Du Deinem Hund Erleichterung verschaffen kannst:

  • Pfotenbäder mit lauwarmem Wasser und einem Schuss Apfelessig oder Kamillentee können helfen, Reizstoffe abzuspülen und Keime zu reduzieren.
  • Pfotenpflege mit einer natürlichen, unparfümierten Pfotensalbe auf Basis von Kokosöl schützt vor dem Austrocknen.
  • allergenarme Gassirouten wählen – vermeide frisch gemähte Wiesen und Felder zur Hauptpollenzeit.
  • Pfoten nach dem Spaziergang abwaschen oder mit einem feuchten Lappen abwischen – besonders bei Allergie-Hunden kann das Juckreiz deutlich lindern.
  • hypoallergenes, mildes Shampoo verwenden
  • regelmäßig kontrollieren – auf Rötungen, kleine Verletzungen oder Fremdkörper achten.

Wann solltest Du zum Tierarzt?

Wenn Dein Hund über längere Zeit leckt, sich offene Stellen bilden oder Du einen unangenehmen Geruch bemerkst, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Je nach Ursache kann eine medizinische Behandlung notwendig sein – zum Beispiel bei Hefepilzinfektionen, Milbenbefall oder chronischen Allergien.

Die Tierärztin oder der Tierarzt kann zum Beispiel spezielle Antihistaminika und leichte Kortison Präparate verschrieben, so die "Tierschutzliga". Er könnte auch ein Antiallergikum als Tablette beispielsweise Cetirizin verschreiben. Für schwere Fällen kann in einem Notfall-Allergiepaket ein Adrenalin-Pen enthalten sein. Denn bei schweren Immunreaktionen kann ein anaphylaktischer Schock mit Atemnot tödlich enden.

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Die Sommermonate bringen für die sensiblen Hundepfoten besondere Herausforderungen mit sich. Mit ein wenig Aufmerksamkeit, täglicher Pflege und der richtigen Vorbeugung kannst Du Deinem Hund aber schnell Linderung verschaffen – und die warme Jahreszeit gemeinsam unbeschwert genießen. Leidet Dein Hund unter einer sehr starken Allergie, gibt es die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung.  © Deine Tierwelt