Der Klimawandel verändert die Verbreitung von Meeresfischen in der Nord- und Ostsee. Der Stechrochen gilt laut Roter Liste in Deutschland nun offiziell als ausgestorben – und auch einige weitere Fischarten sind stark gefährdet.
Der Stechrochen wurde seit 1980 nicht mehr in deutschen Meeren nachgewiesen, wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn mitteilt. Gemeinsam mit dem Rote-Liste-Zentrum fordert das BfN Schutzmaßnamen.
Denn auch der Hundshai sowie der Kleine Scheibenbauch sind mittlerweile vom Aussterben bedroht; der Europäische Aal, die Finte, der Heringskönig, der Seehecht und der Zwergdorsch sind noch immer stark gefährdet.
"Darum sind wirksame Schutzgebiete und die Wiederherstellung von Lebensräumen in der Nord- und Ostsee, aber auch in den Flusseinzugsgebieten von großer Bedeutung", sagte BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm. Das BfN setze sich weiter dafür ein, bestehende Schutzgebiete zu stärken und streng geschützte Bereiche einzurichten. Wichtig sei außerdem ein nachhaltiges und ökosystemverträgliches Fischereimanagement.
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Klimawandel verändert Verbreitung von Meeresfischen
Die Erhöhung der Wassertemperaturen aufgrund des Klimawandels trage zu gravierenden Veränderungen bei, ergänzte Rote-Liste-Autor Ralf Thiel. In den letzten 20 Jahren etwa habe der Bestand des kälteliebenden Kabeljaus stark abgenommen, während der Wolfsbarsch, der wärmeres Wasser bevorzugt, deutlich häufiger vorkommt.
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In der Roten Liste der Meeresfische werden alle 105 Arten, die in der deutschen Nord- und Ostsee beheimatet sind, bewertet. 67 Arten gelten derzeit als ungefährdet. "Im Vergleich zur vorherigen Roten Liste ist die Zahl der gefährdeten oder ausgestorbenen Arten zurückgegangen", erklärte Riewenherm. "Trotzdem zeigen die umfassenden Analysen, dass die starke Nutzung von Nord- und Ostsee weiterhin kritisch auf die Fischpopulation einwirkt." (AFP/dpa/bearbeitet von sav)