Katzen verbringen den Großteil des Tages mit Schlafen. Und mitunter nehmen sie dafür ungewöhnliche Positionen ein. Etwa das Katzenbrot. Was es damit auf sich hat? Die Antwort kommt hier.

Mehr zum Thema Tiere

Das Wichtigste in Kürze

  • Katzen schlafen oft in der sogenannten "Catloaf"-Position, bei der sie Pfoten und Schwanz unter den Körper ziehen – ein Zeichen für Wohlbefinden, Sicherheit und Wärmebedürfnis.
  • Diese Position dient nicht nur der Entspannung, sondern auch dem Schutz: Die Katze bleibt dabei wachsam und kann bei Gefahr schnell reagieren, ohne komplett entspannt zu sein.
  • Wenn die Katze in dieser Haltung auffällig still bleibt, den Kopf tief trägt oder eine angespannte Mimik zeigt, kann das auch auf Schmerzen oder Unwohlsein hinweisen.

Katzen schlafen gerne mal 16 Stunden am Tag. Dabei nehmen sie viele unterschiedliche Positionen ein und bringen ihre Besitzer durch ihre damit verbundenen Verrenkungen häufig zum Lachen. Doch die unterschiedlichen Schlafpositionen sagen auch viele über das Wohlbefinden der Samtpfoten aus.

Liegt Miezi auf der Seite, ist sie entspannt und fühlt sich sicher. Schläft sie bei Dir auf dem Schoß, ist das ein riesiger Vertrauensbeweis. Auch wenn der kleine Minitiger auf dem Rücken schläft und alle viere von sich streckt, ist das ein Zeichen, dass er sich wohl und sicher fühlt.

Eine weitere beliebte Schlafposition wird im Englischen als "Catloaf" oder "Hovercat" bezeichnet. In der Katzenbrot-Position liegt die Katze aufrecht auf dem Bauch, die süßen Pfötchen sind ähnlich einem Flugzeug-Fahrwerk unter dem Bauch eingeklappt. Der Kopf wird aufrecht getragen. Der Schwanz verschwindet ebenso unter dem Körper.

Catloaf: Das bedeutet die Schlafposition
Catloaf: Das bedeutet die Schlafposition © Foto: unsplash.com/Jack Brind (Symbolfoto)

Diese "Catloaf"-Position nutzen Katzen häufig zum Dösen. Für Katzenkenner ist die Brotlaib-Position aber auch ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich der kleine schnurrende Mitbewohner wohl und sicher in seiner Umgebung fühlt. Denn die Pfötchen müssten zur Flucht oder Verteidigung erst wieder "ausgepackt" werden.

"Catloaf": Warum liegen Katzen so gerne wie ein Brotlaib?

Die "Catloaf"-Position ist nicht nur ein extrem niedliches Katzen-Fotomotiv. Sie gibt auch hilfreiche Einblicke in die Stimmungen und Bedürfnisse Deines schnurrenden Lieblings. Bonnie Beaver, Tierärztin und Professorin am Texas A&M College of Veterinary Medicine and Biomedical Science erklärt gegenüber dem Tiergesundheitsmagazin "PetMD" die Hauptgründe dafür, warum Katzen die Schlafposition so mögen.

  • Ein Zeichen der Zufriedenheit: Entspannte Katzen liegen eher im Katzenbrot als ängstliche oder hyperaktive Miezen. Dr. Beaver sagt: "Wir können Glück nicht wirklich messen, aber wir können sagen, dass Katzen in dieser Position entspannt sind. Es wäre so, wie wenn eine Person in einem Liegestuhl sitzt."
  • Vertrauensbeweis: Wenn sich Deine Mieze in Deiner Nähe in ein Katzenbrot verwandelt, ist das ein riesiger Vertrauensbeweis.
  • Die Katzenbrot-Position hält die Wärme: In der "Catloaf"-Position können Katzen besonders gut die Körperwärme halten. Daher schlafen viele Samtpfoten gerade im Winter gerne als kastenförmiger Brotlaib. Dr. Beaver sagt dazu: "Die Füße und Unterschenkel von Katzen haben eine geringe Fettdecke. Daher können sie — genau wie unsere Finger und Zehen — schneller frieren als der Rest des Körpers." Indem die kleinen Frostbeulen die Pfötchen unter ihren Körper stecken, schützen sie diese vor Kälte.
  • Schutz vor Gefahren: Die "Catloaf"-Position bedeutet für Katzen auch Schutz. Sie erschwert es Raubtieren, an die lebenswichtigen Organe zu gelangen, während die Katze döst. Diese defensive Haltung hat auch den Vorteil, bei Gefahr schneller wieder auf die Pfoten zu kommen, als dass es der Fall wäre, sollte Miezi entspannt auf der Seite schlafen. Als "miauender Brotlaib" döst die Samtpfote entspannt vor sich hin, bekommt aber trotzdem von ihrer Umgebung alles mit und kann bei Gefahr schnell die Flucht ergreifen.

Entspannung oder Schmerz? Auf die Mimik kommt es an

Trotzdem solltest Du Deinen kleinen Liebling immer gut im Auge behalten. Denn manchmal nehmen die Samtpfoten diese Haltung auch dann ein, wenn sie Schmerzen haben oder sich unwohl fühlen. Erkennen kannst Du dieses letztendlich an der Mimik und wie die Katze ihren Kopf trägt.

Ist der Kopf auf Schulterhöhe oder darunter, kann dies ein erster Hinweis darauf sein, dass etwas nicht stimmt. Zeigen die Ohren zur Seite oder nach hinten? Sind die Augen nur leicht oder kaum geöffnet? Ist das Mäulchen angespannt? Sind die Schnurrhaare gerade oder nach vorn gerichtet? All das können Zeichen für Schmerzen oder eine Katzen-Krankheit sein. Dr. Beaver rät daher: "Jede plötzliche Verhaltensänderung sollte für Besorgnis sorgen."

Fakten über Fakten: Mehr Wissen aus der Tierwelt
Du liebst exklusive Geschichten und spannende Ratgeber aus der Welt der Tiere? Stöbere jetzt im DeineTierwelt Magazin!

Ihr Kollege, Tierarzt Wailani Sung ergänzt: "Wenn sich eine Katze in der Brotlaib-Position, mit dem Gesicht nach unten oder mit dem Körper in einer eher gebeugten Position befindet, können diese Anzeichen darauf hindeuten, dass sie entweder sehr müde ist oder sich nicht wohlfühlt." Das kann auch daran zu erkennen sein, wenn sich Dein kleiner Liebling trotz Deiner liebevollen Interaktion nicht aus dieser Position bewegt.

Wenn alles o.k. ist, genieße die Katzenbrot-Position als das, was sie ist: eine niedliche und skurrile Art, wie sich Dein kleiner Liebling entspannt.  © Deine Tierwelt