- Einst war die Europäische Wildkatze fast ausgerottet.
- Inzwischen hat sie viele Lebensräume wieder besiedelt.
Naturschützer wollen der Europäischen Wildkatze mehr Lebensraum in Deutschland geben. In zehn Bundesländern sollen "Wildkatzenwälder von morgen" geschaffen werden, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Dienstag mit. Wildkatzen (Felis silvestris) seien in Deutschland immer noch selten. "Die vielfältigen Lebensräume der Europäischen Wildkatze sind Refugien der Artenvielfalt. Wo es der Katze gefällt, fühlen sich auch andere bedrohte Tiere wie Bechsteinfledermaus, Feuersalamander und Mittelspecht wohl", sagte die stellvertretende Vorsitzende, Verena Graichen.
Europäische Wildkatzen sind keine verwilderten Hauskatzen. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums braucht die Wildkatze große, zusammenhängende Waldgebiete, denn auf der Suche nach Nahrung oder Geschlechtspartnern kann sie über 100 Kilometer zurücklegen. In Felsspalten oder Baumhöhlen schläft sie oder zieht ihre Jungen auf.
So viele Wildkatzen leben in Deutschland
In Deutschland lebt sie oftmals in großen Waldgebieten in Mittelgebirgen - insgesamt wird die Population auf 5.000 bis 7.000 Tiere geschätzt (zum Vergleich Hauskatzen: mehr als 15 Millionen). In weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlands fehlt sie dem Bundesamt für Naturschutz zufolge flächendeckend.
Konkret werden in dem BUND-Projekt Waldränder aufgewertet und angrenzende Offenbereiche wildkatzengerecht entwickelt. In bewirtschafteten Wäldern soll zudem unter anderem der Totholzanteil erhöht werden. Gefördert wird das Projekt vom Bundesumweltministerium mit rund 6,9 Millionen Euro.
"Gesunde Wälder sind artenreiche Lebensräume und natürliche Klimaschützer – sie zu erhalten und zu entwickeln ist angesichts der akuten Doppelkrise von Artenaussterben und Klimakrise wichtiger denn je", sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke. (dpa/tar)

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.