Dorygnathus
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Die ersten Flugsaurier (Pterosauria) erschienen vor etwa 228 Millionen Jahren am Himmel. Die ursprünglichen Vertreter dieser Tiergruppe kennzeichnete ein langer Schwanz. Peteinosaurus war ein sehr früher "Langschwanzflugsaurier". Ob die taubengroßen Tiere Insekten oder Fische jagten, ist nicht eindeutig geklärt.
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Der lange Schwanz des krähengroßen Eudimorphodon endete in einem rautenförmigen Hautlappen. Sein Kiefer war mit 114 unterschiedlich geformten Zähnen gespickt, was auf eine Spezialisierung als Fischjäger schließen lässt.
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Der später lebende Dimorphodon hatte eine geschätzte Flügelspannweite von einem Meter und war mit einem Schnabel ausgestattet, der an einen Papageientaucher erinnert. Seine langen Vorderzähne lassen vermuten, dass dieser Flugsaurier Fische aus dem Meer geschnappt hat. Aber auch Insekten, Echsen, Würmer und andere Kleinlebewesen sind mögliche Beutetiere.
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Der Dorygnathus hatte einen langgestreckten Schädel mit langen, nach vorne gerichteten Fangzähnen im Kiefer, die er vermutlich zum Fischfang nutzte. Auffällig ist die verlängerte und seitlich abspreizbare fünfte Zehe. Zusammen mit einer Schwimmhaut könnte diese beim Abheben von Wellenkämmen hilfreich gewesen sein.
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Im Jura vollzog sich eine wichtige evolutionäre Veränderung im Bauplan der Flugsaurier. Bei den neu entstandenen Kurzschwanzflugsauriern übernahmen stark verlängerte Mittelhandknochen eine wichtige Funktion beim Aufspannen der Flughäute. Ein typischer Vertreter dieser Gruppe war Pterodactylus, der mit seinem schlanken und langgestreckten Schädel auf den Fischfang spezialisiert war. Er besaß eine Flügelspannweite von 50 bis 75 Zentimetern.
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Unter den Kurzschwanzflugsauriern entwickelten sich Arten von gewaltiger Größe. Der mächtige Dsungaripterus trug einen Schädelkamm, der von der Mitte des Schnabels bis zu seinen Augen verlief. Forscher vermuten, dass der Flugsaurier mit seinem spitzen Schnabel in Sand und Schlamm nach Würmern und Krustentieren gesucht haben könnte. Seine Flügelspannweite von etwa 3,5 Metern entspricht der eines Wanderalbatros.
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In Südamerika wurden Fossilien von Anhanguera entdeckt. Dieser Name bedeutet auf Tupi, einer indigenen Sprache Brasiliens, "Alter Teufel". Der Flugsaurier konnte nur auf allen Vieren laufen, weil seine Hinterbeine seitlich abstanden. Trotz seiner immensen Flügelspannweite von vier Metern war sein Rumpf lediglich 24 Zentimeter lang.
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Die verlängerten Mittelhandknochen ermöglichten den Kurzschwanzflugsauriern das Laufen auf vier Beinen. Der Tupandactylus mit seinem markanten Schädelkamm soll mit seiner Spannweite von 2,5 Metern die Manövrierfähigkeit einer Fledermaus mit der Flugfähigkeit eines Albatros kombiniert haben. Nichts Lebendiges wäre heute mit solch einer Leistung und Agilität vergleichbar.
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Der vogelähnliche Kiefer und der deutliche Knochenkamm am Schädel sind typisch für die Gattung Tapejara. Die Flügelspannweite bei der größten Art T. imperator betrug bis zu sechs Meter, sonst anderthalb. Er soll etwa 30 Stundenkilometer schnell geflogen sein, was der Geschwindigkeit vieler heutiger Vögel entspricht.
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Die Tupuxuaras trugen einen Kamm auf dem Schädel, der geschlechtsabhängig unterschiedlich ausgebildet war. Forscher vermuten für den Kamm des Weibchens eine rundere Form und sprechen dem Schädelfortsatz eine Funktion im Balzritual zu.
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Vom Cearadactylus wurde nur ein einziges Fossil gefunden: Ein 57 Zentimeter langer Schädel mit einem vollständig verbundenem Kiefer. Sein geknickter Oberkiefer und die ineinander greifenden Zähne machten Cearadactylus zu einem erfolgreichen Fischjäger, der seine glitschige Beute zuverlässig ergreifen konnte.
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Vom Alanqa sind nur fünf Fragmente seines vorderen Kiefers bekannt, die im Südosten Marokkos gefunden wurden. Sein Name stammt aus dem Arabischen und steht für einen Phönix oder den aus der persischen Mythologie bekannten Simurgh.
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Ein riesiger Knochenkamm verlängerte den Schädel des Thalassodromeus (Meeresläufer) auf knapp anderthalb Meter. Seine Kieferanatomie legt nahe, dass er sich von Meerestieren ernährt hat. Der Flugsaurier hatte eine geschätzte Flügelspannweite von vier bis fünf Metern.
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Bakonydraco, der "Drache" aus dem ungarischen Bakony-Gebirge, war mit kräftigen Kiefern ausgestattet und mit einer Spannweite von bis zu vier Metern ein mittelgroßer Pterosaurier. Die Tiere ernährten sich vermutlich von Fischen oder Früchten.
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Der Ornithocheirus war mit einer Spannweite von bis zu 8,5 Metern einer der größten Flugsaurier seiner Zeit. Einige Arten trugen einen knöchernen Kamm auf der Schnauze. Ornithocheirus hatte einen langen, schlanken Schädel und war wahrscheinlich ein segelnder Fischfresser, der wie der heutige Albatros über die Meere glitt. Mit dieser Lebensweise war er eine potenzielle Beute für den Kronosaurus, einen gewaltigen Pliosaurier.
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Der Pteranodon erreichte Flügelspannweiten von bis zu neun Metern. Viele Exemplare hatten einen langen Hinterhauptkamm. Einige Forscher vermuten, er diente als Gegengewicht zum Schnabel und sei wichtig für die Flugstabilität beim Fischfang gewesen. Andere mutmaßen, er sei ein Geschlechtsmerkmal oder diene der Kommunikation.
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Der Zhejiangopterus war ein Flugsaurier mittlerer Größe mit etwa acht Kilogramm Körpergewicht. Er hatte einen zahnlosen Schnabel und einen besonders langen Hals. Die Flügelspannweite des Flugsauriers betrug bis zu 3,5 Meter.
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Der Quetzalcoatlus zählt zu den größten flugfähigen Tieren der Erdgeschichte. Seine Flügelspannweite betrug um die elf Meter. Trotz seiner enormen Spannweite konnte er vermutlich aus eigener Kraft vom Boden aus starten, dazu musste er einer Theorie zufolge in die Höhe springen. Sein Rumpf war verhältnismäßig klein, weshalb er wahrscheinlich kein ausdauernder Flieger war.
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Der Hatzegopteryx war beinahe so groß wie der Quetzalcoatlus und besaß ebenfalls eine Flügelspannweite von bis zu elf Metern. Sein Schädel erreichte vermutlich eine Größe von bis zu drei Metern und gehört somit zu den größten unter nicht-marinen Wirbeltieren. Stehend erreichte er die Größe einer Giraffe.
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Die Flugsaurier brachten es zu einer großen Artenvielfalt und besiedelten die verschiedensten Lebensräume in allen Teilen der Welt. Die katastrophalen Ereignisse am Ende der Kreidezeit ließen auch die Flugsaurier von der Erde verschwinden.
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Doch nicht alle Saurier sind verschwunden: Der taubengroße Archaeopteryx gilt als Urvogel und stellt eine Übergangsform zwischen theropoden Dinosauriern und heutigen Vögeln dar. Forschungen gehen davon aus, dass das Federkleid nicht vordringlich zum Fliegen, sondern zum Wärmen des Tieres diente. Daneben dienten die Armschwingen der Balance beim schnellen Laufen, zur Brutpflege, Tarnung und als Schmuck.