• Der Tourismus-Konzern Tui hatte aufgrund der Corona-Pandemie eine milliardenschweren Finanzspritzen vom deutschen Staat erhalten.
  • Der Bund kann mit dem Fonds Unternehmen bei akuten Einbrüchen oder Zahlungsschwierigkeiten unter die Arme greifen.
  • Tui muss die steuerfinanzierten Hilfen nun nach und nach tilgen.

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Der Tui-Konzern hat die nächsten Anteile seiner steuerfinanzierten Hilfen aus der Corona-Existenzkrise samt Zinsen an den deutschen Staat zurückgegeben. Nach Angaben vom Freitag beglichen die Hannoveraner eine stille Beteiligung, 725 Millionen Euro flossen dafür an den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF).

Dieser rettete in der Hochphase der Pandemie auch die Lufthansa. Der Bund kann mit dem Fonds Unternehmen bei akuten Einbrüchen oder Zahlungsschwierigkeiten unter die Arme greifen. Ursprünglich hatte die WSF-Einlage bei Tui einen Umfang von 671 Millionen Euro, verzinst stieg ihr Wert etwas.

Sommergeschäft 2022 soll "sehr gut" laufen

Zudem fuhr der weltgrößte Reiseanbieter das Volumen der Hilfskredite erneut leicht zurück. Die Darlehen der Förderbank KfW wurden von 2,4 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro verringert, wie Tui mitteilte.

Auf diese noch zugesprochenen Mittel müsse man aktuell nicht zugreifen, hieß es. Sie sind eine Art Reserve. Das wichtige Sommergeschäft 2022, mit dem die Branche die drastischen Verluste aus den beiden ersten Corona-Jahren auffangen will, soll "sehr gut" laufen, so die Führung.

Finanziellen Spielraum brachten außerdem mehrere Kapitalerhöhungen. Die letzte war Mitte Mai und hatte das konkrete Ziel, das Geld für die nun zurückgezahlte stille Einlage aufzubringen.

Der Bruttoerlös lag anfangs bei rund 425 Millionen Euro, auch Tui-Barmittel kamen daher noch dazu. Mit frischem Geld seiner Investoren durch Ausgabe zusätzlicher Aktien will das Unternehmen wieder unabhängiger werden.

Vorstand von Tui gibt sich zuversichtlich

Es bestehen neben dem verbleibenden Kreditpolster jetzt eine weitere stille Einlage sowie eine Anleihe des Staates über insgesamt 479 Millionen Euro. Der Bund kann sie bei Bedarf in Tui-Aktien tauschen.

Der Konzern hat weiterhin hohe Schulden, die bis zum Frühjahr aber deutlich gesunken waren. Der scheidende Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen und sein Nachfolger, Finanzchef Sebastian Ebel, gaben sich überzeugt: "Die Tui ist auf dem Weg zurück zu einem normalen Unternehmen." Joussen hatte vor einer Woche überraschend sein vorzeitiges Ausscheiden zum 30. September angekündigt - drei Jahre vor dem eigentlichen Vertragsende. Er war 2012 zur Tui gekommen.  © dpa

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