Mit seinen Zöllen zielt Donald Trump auf ganz Europa und insbesondere auch die deutsche Wirtschaft. Welche Branchen trifft das am stärksten?

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Am vergangenen Mittwoch ist die neue Zolloffensive von Donald Trump gestartet. Auf Autos aus der EU hat er einen Aufschlag von 25 Prozent verhängt, auf viele andere Produkte werden 20 Prozent mehr fällig. Dies wird auch Deutschland nicht kaltlassen. Denn noch im letzten Jahr exportierte Deutschland Waren im Wert von 161,4 Milliarden Euro in die USA, die damit zu einem der wichtigsten Handelspartner des Landes gehören. Doch was passiert, wenn diese Beziehung nun ins Wanken gerät?

Laut der Handelsstatistik 2024 des Statistischen Bundesamtes, die der "Tagesspiegel" in einer interaktiven Grafik aufbereitet hat, trifft Trump mit seinen Zöllen vor allem bestimmte Branchen in Deutschland. Ein Großteil der deutschen Exporte in die USA entfällt demnach auf Maschinen (29 Prozent), Fahrzeuge (25,5 Prozent) und pharmazeutische Produkte. Tatsächlich gehen fast ein Viertel aller Pharmaexporte aus Deutschland in die USA.

Von Schmuck bis Waschmaschinen – Trumps Zölle treffen viele Bereiche der deutschen Wirtschaft

Aber auch kleinere Branchen sind betroffen: So machen Lebensmittel- und Landwirtschaft insgesamt 1,6 Prozent der Exporte aus. Hier dominieren Getränke wie Kakao, Kaffee, Tee und alkoholische Getränke sowie Süßwaren.

Besonders gefragt waren in den USA zuletzt auch medizinische Geräte und Materialien (7,4 Prozent), aber auch Schmuck und Textilien (jeweils 1,2 Prozent). Neben Kraftfahrzeugen sind auch andere Fahrzeuge wie Schiffe und Flugzeuge betroffen. Waschmaschinen und Zubehör machen zudem 0,2 Prozent des Exportwertes aus – Waffen dagegen nur 0,1 Prozent.

Besonders für Pharmazieunternehmen und Mittelstand könnte es schwer werden

"Mit großer Wahrscheinlichkeit müssen Hersteller aus den europäischen Ländern diese Zölle tragen", sagt Laura von Daniels, Expertin für Handelspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), gegenüber dem "Tagesspiegel". Die Folge: Unternehmen, die viel in die USA exportieren, könnten von Schließungen und Personalabbau betroffen sein.

Besonders darunter leiden, so von Daniels, mit Blick auf die Exportstatistiken mittelständische Unternehmen sowie Chemie- und Pharmaunternehmen. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln sieht zudem die Maschinenbauer unter Druck. Aber auch Unternehmen, die weniger stark auf die USA setzen, dürften die Auswirkungen zu spüren bekommen. (lla)

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