- Zum Beginn der Woche hatte Sängerin Lena Meyer-Landrut ihre geplante Tour abgesagt - angesichts der Corona-Pandemie fühle sie sich "nicht sicher genug".
- Kollege Wincent Weiss dagegen würde sofort sogar zusätzliche Konzerte spielen und kann es kaum erwarten, wieder auf der Bühne zu stehen.
- Insgesamt ist die Musik- und Konzertbranche, die noch sehr unter den coronabedingten Ausfällen leidet, uneins im weiteren Umgang mit der Pandemie.
Deutschlands Pop-Prominenz blickt mit gemischten Gefühlen auf die Wiederbelebung des kulturellen Lebens. Anders als seine "The Voice Kids"-Kollegin
"Ich würde in der jetzigen Zeit niemals eine Tour absagen, sondern am liebsten noch drei, vier zusätzliche Termine anbieten", sagte der Sänger, der am Donnerstagabend unter anderem zusammen mit
Die Veranstaltung, bei der viele Künstler erstmalig seit Beginn der Pandemie wieder live vor Publikum auftraten, sei ein wichtiges Signal und ein Schritt in die richtige Richtung für die gesamte Kulturbranche. "Wenn ich die Menschen hier so ausgelassen sehe, merke ich, wie sehr ich einfach meine Tour spielen will!", sagte der Musiker.
Lena Meyer-Landrut: Tour-Absage wegen Corona-Pandemie
Die Sängerin Lena, die zusammen mit
Wenn es nach ihrem The Voice-Kollegen ginge, müssten ihre Fans jedoch nicht gänzlich auf musikalische Unterhaltung verzichten: "Ich kann gerne die Termine von Lena noch übernehmen!"
Revolverheld-Sänger Strate: Nur vor Publikum in Autos oder Strandkörben gespielt
In Hamburg traten am Donnerstag unter anderem Revolverheld, Bosse und Alligatoah auf einer eigens dafür eingerichteten Bühne in Tim Mälzers Restaurant "Bullerei" auf, um so auf die finanziellen Sorgen von Kulturschaffenden im ganzen Land aufmerksam zu machen.
"Vor normalem Publikum, das nicht in Autos oder Strandkörben saß, haben wir über zwei Jahre nicht gespielt", sagte Johannes Strate (42), Sänger von Revolverheld. Während seine Band noch gut durch die Pandemie gekommen sei, hätten vielerorts Künstler nicht gewusst, wie sie ihre Familien hätten ernähren sollen. "Deshalb ist es toll, dass diese Initiative jetzt schon zum dritten Mal stattfindet."
Hilfe für existenzgefährdete Musiker und Konzertmitarbeiter wird - wie "AllHandsOnDeck"-Mitinitiatorin Salome Agyekum sagte - heute fast noch dringender benötigt als zu Beginn oder zu Hochzeiten der Pandemie. "Trotz Lockerungen und sinkender Inzidenzen sind wir noch lange nicht über den Berg", sagte sie. Ein großes Problem seien schlechte Ticketverkäufe, weil viele Fans mittlerweile den Glauben daran verloren hätten, dass Konzerte tatsächlich stattfinden könnten.
Konzertbranche nach wie vor auf Hilfen angewiesen
"Zudem haben viele Veranstaltungshelfer wegen finanzieller Engpässe die Branche gewechselt, was jetzt unweigerlich zu personellen Engpässen führt. Die Infrastruktur liegt schlichtweg brach", sagte Agyekum.
Neben der Künstlerhilfe stand angesichts des Krieges in der Ukraine auch humanitäre Hilfe auf der Agenda. Mit einem Teil der gesammelten Spenden soll deshalb die Initiative "Arthelps" unterstützt werden, die sich seit Jahren schon unter anderem in der Ostukraine engagiert und dort Räume für Kinder und Jugendliche schafft, in denen diese traumatische Erlebnisse durch Kunst und kreatives Arbeiten verarbeiten sollen. "Das passt perfekt zur Mission von "AllHandsOnDeck": Dass wir in der Krise schnell und unbürokratisch anpacken und helfen", sagte Mitinitiatorin Illy Korda. (dpa/dh)