30 Jahre ist einer der größten Betrugsfälle der Musikgeschichte nun schon her. Fabrice Morvan sieht sich im Playback-Skandal um Milli Vanilli als Sündenbock.
Mehr als 30 Jahre nach Bekanntwerden des Betrugsskandals um Milli Vanilli sieht der frühere Superstar
"Als die Geschichte rauskam, haben alle ihren Mund gehalten - und konnten einfach weitermachen. Sie konnten die College-Gebühren für ihre Kinder bezahlen, ihre Hypotheken und sie sind die Karriereleiter hochgeklettert, weil sie mit einem sehr, sehr erfolgreichen Projekt verbunden waren. Aber Rob und Fab? Die wurden einfach vergessen und man hat schlecht über sie geredet. Sie wurden zur Pointe, sie wurden nicht mehr respektiert."
Die Jugendfreunde Morvan und Robert "Rob" Pilatus hatten sich in München kennengelernt und ihre Anfänge als Clubtänzer in Discos wie dem P1. Als von
Milli Vanilli: Rob Pilatus starb 1998
Ihr 1990 gewonnener Grammy wurde den beiden aberkannt, nachdem bekannt geworden war, dass sie nie selbst gesungen, sondern die Lippen zu den Stimmen anderer bewegt hatten. Der Skandal um die Band gilt als einer der größten Betrugsskandale in der Musikgeschichte.
Zum 35. Gründungs-Jahrestag der Band bringt Sony ein Best-of-Album heraus, außerdem kommt im Dezember der Film "Girl You Know It's True" von Regisseur Simon Verhoeven ins Kino - mit Matthias Schweighöfer als Frank Farian.
Morvan arbeitet inzwischen als Sänger und Songschreiber und hat vier Kinder. Sein Freund Rob wurde nur 33 Jahre alt. Er starb 1998 und wurde auf dem Waldfriedhof in seiner Heimatstadt München beigesetzt. (dpa/vit)

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