Senden/Köln - Nur noch wenige Tage, dann ist das Oktoberfest vorbei. Was aber womöglich übrig bleibt von der Wiesn: der ein oder andere Fleck auf der Lederhose. Hat die etwa einen Klecks Senf oder Ketchup abbekommen, empfiehlt Reinigungsexperte Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW), den Fleck zunächst mit einem Trockenreiniger für Leder zu behandeln. Oft erinnern die an einen Radiergummi. Andernfalls kann man auch zur Raulederbürste greifen. "In Verbindung mit sanftem Druck lassen sich damit Flecken meist einfach entfernen."
Hilft das nicht, kann man es mit Lederreinigern und einer anschließenden Lederpflege versuchen. Wichtig: Testen Sie beides zunächst an einer unauffälligen Stelle. Glassl empfiehlt: Lassen Sie sich dazu vorab im Fachgeschäft beraten.
Lederhose darf getragen aussehen
Sie haben beim Anstoßen etwas Bier über die Lederhose gekippt? Keine Sorge: "Bier sollte kein Problem sein, was sichtbare Flecken betrifft", so Glassl. Und auch der Geruch lässt sich normalerweise durch Lüften im Freien loswerden. Am besten bei trockenem Wetter oder auf einem überdachten Balkon.
Waschen sollte man Lederhosen dem Reinigungsexperten zufolge jedenfalls nur "im Notfall" – und auch nur dann, wenn es laut dem Pflegeetikett in der Hose ausdrücklich erlaubt ist. Denn beim Waschen könnten Gerbstoffe, natürliches Lederfett und Pigmente ausgewaschen werden.
Die gute Nachricht: Ganz ohne Tragespuren muss so eine Lederhose auch gar nicht aus der Festsaison kommen. Modeberaterin Sonja Grau aus Senden zufolge, darf man ihr ruhig ansehen, dass sie einen oder mehrere Wiesnbesuche hinter sich hat. In der Reinigung hat die Lederhose ihr zufolge jedenfalls nichts verloren. Dasselbe gilt auch für die dazugehörigen Leder-Hosenträger.
Nicht an die Leine hängen
Wird die Lederhose ausnahmsweise doch einmal gewaschen, sollte man das laut Bernd Glassl bei maximal 30 Grad mit Spezialwaschmittel oder Wollwaschmittel im Wollprogramm tun. Denn: "Durch zu warmes Wasser würde das Leder nach dem Trocknen steif und brüchig werden." Die nasse Lederhose legt man anschließend auf ein Handtuch – und wendet sie mehrmals, damit sie beim Trocknen nicht steif wird. An der Wäscheleine aufhängen sollte man sie jedenfalls nicht, "weil sich dann das Leder verzieht und die Hose nicht mehr gut sitzt".
Und wie bewahrt man das gute Stück eigentlich am besten bis zum nächsten Anlass auf? Bernd Glassl empfiehlt auf jeden Fall einen trockenen Ort, also keinesfalls im feuchten Keller. Sonst könne sich Schimmel bilden. Modeberaterin Sonja Grau empfiehlt die Lederhose zunächst gut zu lüften. Hängt man sie anschließend etwa im Schrank auf, sollte man außerdem darauf achten, dass sie keine Druckstellen von Klammern, Clips und Co. davonträgt. Die wird man nach einem Jahr im Schrank womöglich nicht mehr los. © Deutsche Presse-Agentur
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