Wirbel um den geplanten Besuch König Charles in Frankreich. Wegen der dortigen anhaltenden Proteste gegen die Rentenreform wird die Reise verschoben. Die Visite in Deutschland findet aber wie geplant statt.

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Der Buckingham-Palast hat bestätigt, dass der Staatsbesuch von König Charles III. und Queen Camilla in Frankreich verschoben wurde. Eine Begründung wurde nicht am Freitag nicht genannt. "Ihre Majestäten freuen sich sehr auf die Gelegenheit, Frankreich zu besuchen, sobald ein Datum gefunden ist", hieß es lediglich in der knappen Mitteilung.

Zuvor hatte bereits der Élysée-Palast in Paris mitgeteilt, dass der Besuch nicht wie geplant stattfindet. Grund sind die dortigen Proteste gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron. Ein neues Datum stehe noch nicht fest.

Staatsbesuch in Deutschland wird nicht verschoben

Charles und Camilla sollten am Sonntag in Paris zu ihrem ersten Auslandsbesuch als König und Königsgemahlin eintreffen. Anschließend wollten sie am 29. März nach Deutschland weiterreisen.

Besuch von König Charles III. verschoben
Der damalige britische Prinz Charles begrüßt im Juni 2020 Emmanuel Macron im Clarence House.

Dieser Staatsbesuch von Mittwoch bis Freitag in der nächsten Woche wird aber wie geplant stattfinden. Das bestätigte die britische Regierung am Freitag und verlautete auch aus dem Bundespräsidialamt in Berlin.

In Frankreich hat sich der Streit um die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron seit einigen Tagen zugespitzt. Bei spontanen Protesten kommt es allabendlich zu Ausschreitungen und Gewalt. Am Donnerstag beteiligten sich laut Innenministerium mehr als eine Million Menschen an einem Streik- und Protesttag.

Gewerkschaften in Frankreich rufen für Dienstag zu Streiks und Protesten auf

Die Gewerkschaft CGT sprach von 3,5 Millionen Beteiligten. Züge und Flüge fielen aus, Öldepots wurden blockiert. Mehr als 450 Menschen wurden bei Ausschreitungen festgenommen.

Die Gewerkschaften haben für Dienstag zu einem neuen Streik- und Protesttag aufgerufen. Der Élysée-Palast nannte dies als Grund, den Besuch von Charles zu verschieben. Die Entscheidung hätten die französische und britische Regierung nach einem Telefonat Macrons und Charles' am Freitagmorgen gemeinsam getroffen.

Es solle möglich sein, Charles unter den Bedingungen zu empfangen, die der freundschaftlichen Beziehung entsprächen. Zuvor hatte es in Frankreich Gerüchte gegeben, ein Teil des Besuchsprogramms könne wegen der anhaltenden Rentenproteste angepasst werden. (dpa/dh)

Teaserbild: © dpa / Jonathan Brady/PA Pool/AP