• Dass 2023 für die britischen Royals besonders wird, steht bereits jetzt fest - es wird das erste Jahr ohne die Queen.
  • Das bedeutet auch: Erstmals seit 1953 erlebt Großbritannien eine Krönung.
  • Doch gleich zu Jahresbeginn droht der große familiäre Knall.

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Es ist nur ein Buch. Doch zwischen den beiden Deckeln steckt jede Menge Sprengkraft für die königliche Familie. Am 10. Januar soll die Autobiografie von Prinz Harry erscheinen. Damit könnte bereits zu Jahresbeginn feststehen, ob 2023 für die britischen Royals einmal mehr zu einem "Annus horribilis" wird - also zu einem Schreckensjahr.

In London wird befürchtet, dass "Reserve", wie der deutsche Titel des Werkes "Spare" lautet, nicht nur den Bruch in der Royal Family vertieft. Sondern, dass es sogar die Krönung von Harrys Vater König Charles III. überschattet.

Krönung von Charles III. im Mai

Dass 2023 ein besonderes Jahr wird für Charles, Thronfolger Prinz William und Co. stand schon seit dem 8. September fest. Da starb Queen Elizabeth II. nach 70 Jahren auf dem Thron. Die tagelangen Trauerfeierlichkeiten mit dem beeindruckenden Staatsbegräbnis sowie die ehrliche Anteilnahme Hunderttausender Briten und weltweit machte deutlich, wie sehr die Menschen nicht nur auf der Insel das Schicksal der Monarchie bewegt.

Diesen Rückenwind will das Königshaus nutzen. Die Krönung von Charles und seiner Gattin Königsgemahlin Camilla am 6. Mai soll der Höhepunkt des royalen Jahres werden - und gleichzeitig ein Signal, dass die Monarchie die Zeichen der Zeit erkannt hat. Kürzer und weniger pompös soll die Zeremonie werden und dabei dennoch die Traditionen wahren und mit dem Werbeträger Königshaus als "soft power" glänzen, wie britische Medien wiederholt berichteten.

Im Vergleich mit der bisher letzten Krönung vor 70 Jahren zeigen die Zahlen, wie das aussehen soll. Mit etwa 2.000 Gästen sind noch immer sehr viele Menschen in der Londoner Westminster Abbey dabei. Es sind aber 6.000 weniger als 1953 bei der Krönung der Queen. Die Dauer von rund einer Stunde ist zudem deutlich kürzer als damals. Es wird auch erwartet, dass der König nicht ansatzweise so oft die Kleider wechseln wird wie einst seine Mutter. Gleichzeitig sollen die traditionellen Bestandteile wie die Salbung erhalten bleiben.

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Kommen Harry und Meghan zur Krönugsfeier?

Doch die Blicke der Welt werden sich wohl eher darauf richten, ob der jüngere Sohn Prinz Harry und dessen Ehefrau Herzogin Meghan unter den Teilnehmern sein werden. Das Paar, das seine royalen Pflichten ebenso wie seine Ehrentitel längst abgelegt hat und mit den Kindern Archie und Lilibet in den USA lebt, hat ohnehin ein extrem schwieriges Verhältnis zu Harrys britischer Familie. In mehreren Interviews warfen die Beiden dem Palast schwere Fehler und sogar Rassismus vor. Ihre Teilnahme an der Trauerfeier für die Queen scheint das Binnenverhältnis kaum verändert zu haben, auch wenn Charles gleich zu Beginn seiner Regentschaft seine tiefe Liebe zu Sohn und Schwiegertochter versicherte.

Nun also droht mit "Reserve" der nächste Tiefschlag. Schon der Titel des Harry-Buches lässt nach Ansicht von Experten darauf schließen, welche Stoßrichtung zu erwarten ist. Der Verlag Penguin Random House kündigte eine offenherzige Schilderung von Harrys Leben an - für die er angeblich mehrere Millionen Pfund Vorkasse erhielt. Nun wartet das Land gespannt darauf, inwiefern die Memoiren tatsächlich zu einer Abrechnung mit Charles, der Familie und dem Palast werden. Royals-Experten erwarten eine neue Eiszeit. Darauf deute auch hin, dass Harry eine Einladung zur traditionellen Familien-Weihnachtsfeier auf dem ostenglischen Landsitz Sandringham ausgeschlagen haben soll. Aber dafür Anfang Januar nach London kommen will, um das Buch zu promoten.

Gleich zwei royale Paare reisen nach Australien und Neuseeland

Krönung und ein mögliches Skandalbuch - da bleibt nicht viel Platz für andere royale Themen, könnte man meinen. Dabei ist der Kalender voll, so sollen Thronfolger William und Ehefrau Prinzessin Kate ebenso eine Reise nach Australien und Neuseeland planen wie Charles und Camilla. Nicht nur will sich der König persönlich in den 14 anderen Staaten vorstellen, in denen er als Staatsoberhaupt fungiert. Es gilt auch, das Commonwealth zusammenzuhalten - immer mehr Länder erwägen, der Krone zu entsagen und eine Republik zu bilden.

Damit sich Charles im Falle seiner Abwesenheit weder vom entfremdeten Sohn Harry noch vom skandalumwitterten jüngeren Bruder Prinz Andrew vertreten lassen muss, will der König den Kreis der "Counsellors of State" erweitern und auch seinen zweiten Bruder Prinz Edward sowie seine Schwester Prinzessin Anne dort aufnehmen. Das würde zwar auf den ersten Blick seinen Plänen einer schlankeren Monarchie widersprechen. Zugleich aber würden damit Andrew und Harry an den Rand gedrängt, ohne dass der Familienfriede nach außen weiter bröckelt. Klar ist schon jetzt: Im ersten Jahr ohne die "ewige Queen" hat das Königshaus viele Baustellen zu meistern.  © dpa

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