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UNICEF-Wettbewerb
Mit dem Wettbewerb zeichnet UNICEF Deutschland Fotojournalistinnen und -journalisten aus, die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern herausragend dokumentieren. Das Siegerbild des indischen Fotografen Supratim Bhattacharjee zeigt den Überlebenskampf von Kindern angesichts von Umweltzerstörung und Klimawandels.
12 Bilder
Teaserbild: © Ali Haj Suleiman, Syrien (Agentur MEI)

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Mit seinem Gewinnerbild porträtiert Supratim Bhattacharjee die elfjährige Pallavi auf der Insel Namkhana in Indien. Ein Wirbelsturm hat das Wasser im Ganges-Delta aufgewühlt. Er hat den Teeausschank im elterlichen Haus fortgerissen, womit das Mädchen versuchte, ihrer Familie beim Überleben zu helfen. Vom Klimawandel verursachte Extremwetter häufen sich nicht nur in den Küstenregionen von Indien. In Asien und Afrika wachsen nach UNICEF-Schätzungen etwa 530 Millionen Kinder in Überschwemmungsregionen auf.
© Supratim Bhattacharjee, Indien

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Auch das zweitplatzierte Motiv stammt aus Indien: Sourav Das hat Szenen einer ungewöhnlichen Dorfschule eingefangen. Für Millionen Kinder bedeutete die Corona-Pandemie, dass sie oft über Monate hinweg keine Schule mehr hatten - und für ungezählte Kinder ist das noch immer oder wieder Realität. Es gibt aber Initiativen wie jene des indischen Lehrers Deep Narayan Nayak, der die Schule seines Dorfes kurzerhand ins Freie verlegt hat. Dafür hat er die Wände der Häuser in Schultafeln verwandelt.
© Sourav Das, Indien

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Wenn der Vater keine Beine mehr hat, wenn ihm die Arme abgerissen worden sind – was bedeutet das für seine Kinder? Der drittplatzierte Younes Mohammad aus dem Irak hat Väter abgelichtet, die gegen die Terror-Truppen des "Islamischen Staates" gekämpft haben und Opfer von Minen, Scharfschützen oder Gefechten geworden sind. Mohammad zeigt aber auch die große Kraft der Kinder, mit dem Schicksal ihrer Väter umzugehen. Und die Zuversicht der Verletzten, die von ihren Kindern kommt.
© Younes Mohammad, Irak (Agentur MEI)

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Neben den drei ersten Plätzen erhalten neun weitere Fotografien eine "Ehrenvolle Erwähnung". Der syrische Fotograf Ali Haj Suleiman hat die harte Arbeit auf den Waffenbergen in Idlib dokumentiert. Hier suchen Flüchtlinge aus anderen Teilen des Landes verzweifelt nach Verdienstmöglichkeiten, bevor es in der Region zum befürchteten Finale des zehnjährigen Bürgerkrieges kommt. Unter den Geflüchteten sind auch Kinder, die Altmetall auf den Halden ausgedienter und manchmal noch scharfer Munition zusammentragen.
© Ali Haj Suleiman, Syrien (Agentur MEI)

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Die Terrormiliz Boko Haram entführt in Nigeria und der Tschadsee-Region seit Jahren gezielt Mädchen und Jungen, um sie als Kämpfer oder Sexsklavinnen zu missbrauchen oder bei Sprengstoff-Attacken in den Tod zu schicken. Mit Glück können die Kinder fliehen oder werden durch das Militär befreit. Es sind Mädchen wie die 15-jährige Fanti, die der nigerianische Fotograf Emeke Obanor porträtiert hat. Sie kann jetzt wieder eine wissbegierige Jugendliche sein und zur Schule gehen. Alles das, was eine extremistische Ideologie als westlich und verkommen ansieht – und nicht im Einklang mit den Rechten einer Frau, der eigenständiges Denken nicht erlaubt ist.
© Emeke Obanor, Nigeria

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In den Zagros-Bergen im Westen des Iran sind noch heute einige nomadische Familien unterwegs. Die britische Fotografin Emily Garthwaite hat die Familie Mokhtari zwei Wochen lang bei einem 250-Kilometer-Marsch begleitet: die Eltern mit dreien ihrer neun Kinder, einigen Cousins und anderen Verwandten. Mit im Tross: fünf Pferde, zehn Esel und Maultiere, hunderte Ziegen und Schafe. Eine große Freiheit für die Kinder, aber zugleich auch ein hartes, entbehrungsreiches Training.
© Emily Garthwaite, Großbritannien

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Selbst wenn es "nur" Hausarrest in einem schön ausgestatteten Kinderzimmer ist: Verlustgefühle, Einsamkeit, Isolation lassen sich auch hier empfinden. Von ihrer "Ohnmacht" und ihrer Angst, ihren kranken Vater mit dem Corona-Virus zu infizieren, spricht die 17-jährige Fanny. Feli und Pepita von Ehrenfeld sind nicht in die Elendszonen dieser Welt gereist, sondern haben mit Fotos und Kurzinterviews dokumentiert, wie sehr die globale Pandemie auch vermutlich behütete Kinder und Jugendliche verstören kann.
© Feli & Pepita von Ehrenfeld, Deutschland

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Die dreijährige Clara ist eines von 34 Kindern in Deutschland, die ein Spenderherz benötigen. Mit einem mobilen Kunstherz, das ihr eigenes unterstützt, und ihrer Plüschente wartet Clara in ihrem Zimmer des Deutschen Herzzentrums Berlin auf den Moment, der ihr Leben verändern wird. Es ist eine kaum vorstellbare Anstrengung für das kleine Mädchen, den Alltag in einer Klinik auszuhalten. Der Fotograf Gordon Welters hat Clara in innigen und traurigen Momenten festgehalten, nachdem sie schon einige Monate im Herzzentrum wohnte.
© Gordon Welters, Deutschland (Agentur laif)

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Leticia ist 15 Jahre alt. Und seit 15 Jahren leidet sie an der genetisch bedingten, sehr seltenen Hautkrankheit Epidermolysis bullosa, auch "Schmetterlingskrankheit" genannt. Ihre Haut reagiert auf kleinste Irritationen, wie Stöße oder Kratzer, mit der Bildung von Blasen und Rissen, die zu Vernarbungen und dauerhaften, schmerzenden Wunden führen. Etwa 6.000
Menschen sind in Deutschland davon betroffen. Ihre Hände müssen täglich aufwändig verbunden werden. Eine Prozedur, die zwei bis drei Stunden dauert und vor der Schule beginnen muss. Jede Nacht kommen neue Wunden hinzu. Der Fotograf Jörg Volland hat Leticia eine Weile durch ihr Leben begleitet und sie trotz allem zuversichtlich und positiv erlebt.
© Jörg Volland, Deutschland (Absolvent der Hochschule Hannover)

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Es gibt viele Ursachen dafür, dass weltweit etwa 100 Millionen Kinder mit körperlichen Behinderungen aufwachsen müssen, mit fehlenden, unterentwickelten oder zerstörten Gliedmaßen. CURE, eine Non-Profit-Organisation aus Kanada, hat 1998 in Kenia damit begonnen, Krankenhäuser für solche Kinder zu bauen; später folgten Partner-Hospitäler in anderen afrikanischen und asiatischen Ländern. Im philippinischen Manila und äthiopischen Addis Abeba hat Matilde Simas fotografiert, wie den Kindern Prothesen angepasst werden und sie aufstehen und laufen lernen.
© Matilde Simas, USA, für Limb Kind Foundation

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Die elfjährige Uliana gehört zu einer der vielen ethnischen Minderheiten in Sibirien, den Samen. Ihre Vorfahren waren noch Nomaden. Sie lebt in einer Siedlung namens Lovozero auf der Halbinsel Kola, wo es Holzhütten neben Plattenbauten gibt. Manchmal macht sie Ferien bei der Großmutter in einem Ort, der gerade noch 400 Einwohner hat oder besucht eine alte Frau, die als einzige in einem Weiler mit vier Häusern lebt. Die Fotografin Natalya Saprunova hat eine Kindheit porträtiert, wie es sie wohl nur noch selten gibt.
© Natalya Saprunova, Russland/Frankreich

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Ein UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland von 2019 zeigt, dass annähernd 1,5 Millionen Kinder unter 16 Jahren von Armut betroffen sind. Das Risiko hat sich durch die Corona-Pandemie noch vergrößert. Duisburg-Hochfeld ist ein Ort, an dem zu sehen ist, was das bedeutet. Die teilweise Schließung der Schulen hat die "Bildungsferne" und gesellschaftliche Desintegration vieler Jugendlicher hier noch verschärft. Sie besitzen einen deutschen Pass, fühlen sich aber nirgendwo zuhause, nicht als "wirkliche Deutsche". Toby Binder hat sie, die oft zu zehnt in Zwei-Zimmer-Wohnungen leben müssen, fotografiert. Armut in Deutschland sieht anders aus als beispielsweise im Niger oder in Haiti. Aber sie ist da.
© Toby Binder, Deutschland
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