• Die deutsche Frauen-Staffel hat bei den European Championships in München über 4 x 100 Meter den ersten Platz belegt.
  • Auch Speerwerfer Julian Weber holt am letzten Wettbewerbstag Gold.
  • Die Männer-Staffel ging leer aus.

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Die Sprint-Staffel der Frauen über 4 x 100 Meter ist Europameister. Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase ließen am Sonntagabend in München in 42,34 Sekunden Polen und Italien hinter sich. Nach Bronze bei den Weltmeisterschaften ist es der zweite Erfolg kurz nacheinander.

Bei der WM war Tatjana Pinto mit dabei, bei der EM wurde die angeschlagene Sprinterin nicht in der Staffel eingesetzt. Für Einzel-Europameisterin Lückenkemper war der Staffel-Erfolg der zweite Titel bei diesen European Championships. Zuletzt hatte eine deutsche Sprintstaffel bei der EM 2012 in Helsinki gewonnen.

Das Quartett mit 100-Meter-Europameisterin Gina Lückenkemper stürmte in München unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Fans am Sonntagabend zum siebten und letzten EM-Titel der Gastgeber bei dieser EM. Zu den Klängen des Klassikers "Rockin' all over the world" durften sich die WM-Dritten als Europas schnellste Staffel feiern lassen. "Das ist der absolute Wahnsinn", sagte Lückenkemper im ZDF. Es war die insgesamt 16. Medaille für das deutsche Team.

Frauen-Staffel holt nach WM-Bronze nun EM-Gold

Nur einen Monat nach der enttäuschenden WM in den USA setzte die Frauen-Staffel dann in 42,34 Sekunden den Schlusspunkt. Die Polinnen wurden in 42,61 Sekunden Zweite, Rang drei ging an Italien in 42,84 Sekunden.

"Ich hätte es nicht für möglich gehalten", sagte Lückenkemper, die nach dem Einzeltitel wegen einer Wunde am linken Knie genäht werden musste. "Wir haben alle gegeben und es hat sich am Ende ausgezahlt. Ich weiß auch gar nicht, was ich gerade sagen soll", fügte Startläuferin Alexandra Burghardt am Stadionmikrofon hinzu. Gar nicht dabei war die angeschlagene Tatjana Pinto, die vor einem Monat zum Quartett zählte, das überraschend WM-Bronze holte.

Große Enttäuschung: Männer-Staffel scheidet nach erstem Wechsel aus

Nach dem deutschen Rekord im Vorlauf mit 37,97 Sekunden gab es für die deutsche Männer-Staffel im Finale zuvor eine herbe Enttäuschung. Gleich der erste Wechsel von Kevin Kranz auf Joshua Hartmann klappte nicht, das DLV-Quartett schied aus. Die Zeit aus der Qualifikation hätte im Endlauf für Bronze gereicht.

Leichtathletik-EM: Weber holt EM-Gold mit dem Speer

Speerwerfer Julian Weber hat sich den Traum von einer Medaille erfüllt und EM-Gold gewonnen. Der Mainzer setzte sich mit seinem Wurf auf 87,66 m am Schlusstag der Leichtathletik-Wettbewerbe im Münchner Olympiastadion vor der Konkurrenz durch.

Julian Weber gewinnt seine erste internationale Medaille

Speerwerfer Weber feierte mit seiner Goldmedaille in München den größten Erfolg seiner Karriere, kündigte danach eine Riesenparty an und konnte nicht fassen, was gerade passierte: "Auf keinen Fall, überhaupt nicht. München, Ihr seid so geil", sagte der Mainzer, der 87,66 Meter weit warf und sich mit der ersten internationalen Medaille für vierte Plätze bei Olympia im Vorjahr und zuletzt bei der WM entschädigte.

"Ich habe nicht gedacht, dass ich werfen kann. Die Schulter hat weh getan, der Rücken hat weh getan, ich habe keinen Wurf gemacht beim Einwerfen", bekannte er danach im ZDF.

Weber erwischte vor noch einmal rund 40.000 Zuschauern einen guten Start und führte gleich mit 83,05 Metern. Damit zeigte sich der derzeit beste deutsche Werfer, der dieses Jahr dicht an die 90 Meter herankam, erst einmal zufrieden. Die Fans versuchten bei jedem Versuch frenetisch, Weber anzutreiben. Vor dem Wettkampf hatte er bekannt, bei der WM auch den gestiegenen Druck gespürt zu haben. Damit kam er nun besser zurecht: "Ich glaube, ich war heute so mental stark drauf wie noch nie. Nur deswegen hat es so gut geklappt. Ich habe es wirklich gewollt heute und habe es gemacht", erklärte er.

Deutscher Speerwerfer geht im vierten Durchgang in Führung

Sein im Vorfeld vermeintlich größter Konkurrent, der Olympia-Zweite und WM-Dritte Jakub Vadlejch, konterte zwar mit starken 87,28 Metern und ballte die Faust. Weber erwischte ebenfalls einen starken zweiten Versuch, rutschte aber mit dem Fuß über die Begrenzungslinie, als er den Speer in die Luft geschickt hatte - der Versuch war ungültig.

Doch Weber steckte die Enttäuschung weg, schleuderte den Speer im vierten Durchgang auf 87,66 Meter und ging wieder in Führung. Danach sank er auf die Knie und nd fasste sich mit den Händen an den Kopf. An seine Weite kam niemand mehr heran, Bronze holte der Finne Lassi Etelätalo mit 86,44 Metern. Auf seinen letzten Versuch verzichtete Weber und feierte seinen Triumph in der Kurve. (dpa/cgo)