Fußball-Profi Aaron Opoku hat sich nach sieben Monaten öffentlich über die Vorfälle beim Drittliga-Spiel MSV Duisburg gegen den VfL Osnabrück geäußert.
Dieses war im vergangenen Dezember als erste Partie im deutschen Profifußball wegen vermeintlicher rassistischer Beleidigungen abgebrochen wurde. "Ich habe es immer geschluckt. Aber warum soll man es immer runterschlucken? Der Trainer hat gesagt, dass etwas passieren muss, damit die Welt endlich wach wird. Wenn nicht mal ein Zeichen gesetzt wird, wird es immer so weitergehen", sagte der 23-Jährige in dem am Mittwochabend veröffentlichten Podcast "The Athletes Room".
Opoku spielt mittlerweile wieder für den Hamburger SV, war in der vergangenen Saison aber an die Osnabrücker ausgeliehen. Ein Zuschauer hatte am 19. Dezember 2021 laut Polizeibericht den Satz "Du Affe kannst auch keine Ecke schießen" Richtung Spielfeld gerufen. Die Ermittlungen ergaben später, dass damit der VfL-Verteidiger Florian Kleinhansl gemeint gewesen sein soll. Im Stadion selbst hatten das jedoch die Beteiligten als rassistische Beleidigung gegen den neben Kleinhansl stehenden Opoku wahrgenommen, die Partie wurde abgebrochen.
In dem Podcast sprach der Fußball-Profi auch über die Reaktionen auf diesen Vorfall. Am Tag danach habe er "den ganzen Tag im Bett gelegen und nichts gemacht. Mein Handy war im Flugmodus. Nur für meine Eltern war ich erreichbar. Ich wollte mit niemandem etwas zu tun haben", sagte Opoku. Später habe er "viele positive Nachrichten bekommen. Viele, die so etwas selbst erlebt haben, haben mir gesagt, dass die Aktion richtig war und dass es endlich Zeit wurde." Opoku berichtete, dass sich Hertha-Profi Kevin Prince Boateng, der gesamte Berliner Club und auch der ehemalige DFB-Integrationsbeauftragte Cacau bei ihm gemeldet hätten. "Das hat mir viel Kraft gegeben." © dpa