- Vor der großen Prüfung in Bologna rätselt Hansi Flick über seine Formation für den Nations-League-Auftakt gegen Europameister Italien.
- Abgesehen von Marco Reus kann Flick aus dem Vollen schöpfen.
- Dennoch hat der Bundestrainer große Aufgaben vor der Brust.
Mit roter Trillerpfeife um den Hals überließ
"Letztendlich ist das ein gutes Zeichen", sagte Flick, wenn ein Trainer die Qual der Wahl habe. Das Abschlusstraining habe auch nicht geholfen, "dass wir mal klarer sehen". Der gehobene Konkurrenzkampf kein halbes Jahr vor der Weltmeisterschaft in Katar insbesondere in der Offensive gefällt dem braungebrannten Bundestrainer sichtlich.
Flick findet Überangebot erfreulich
"Wir sind einfach zufrieden wegen dieser Flexibilität und Variabilität, die wir im Kader haben. Das ist genauso, wie wir uns das als Trainer vorstellen", schilderte Flick. Wegen des Überangebots vorne mit Topakteuren wie
Nach einem Jahr mit Qualifikationsspielen gegen die zweite und dritte Klasse im europäischen Fußball sind die Partien gegen die angestachelte Squadra Azzurra, am Dienstag in München gegen England, in Budapest gegen Ungarn (11. Juni) sowie in Mönchengladbach wieder gegen Europameister Italien (14. Juni) echte Standortbestimmungen. "Das sind keine Test- oder Freundschaftsspiele", sagte Rückkehrer
Flick: Deutschland soll unter den Besten der Welt stehen
Das Spiel in Bologna bei wahrscheinlich 30 Grad "vor der Brust" (Kimmich), die WM im Hinterkopf: Das übergeordnete Ziel ließ Flick auch vor der Abreise aus dem Teamquartier in Herzogenaurach nicht unerwähnt. "Wir wollen versuchen, dass wir eine Entwicklung machen, die uns da wieder hinbringt, wo Deutschland auch stehen sollte: Unter den Besten in Europa und der Welt!" Die DFB-Auswahl sei auf einem guten Weg. Flick schaut auf die WM-Bewerbung jedes einzelnen. "Ich werde genau darauf achten, was die nächsten Monate passiert", sagte er.
"Man spürt, dass sich da etwas entwickelt, und ich nehme vielmehr Aufbruchstimmung wahr", äußerte DFB-Direktor
Kritik an Katar wird immer lauter
Die Stimmung, das Gefühl rund um die Nationalmannschaft, ist für den DFB im Katar-Jahr mitentscheidend. Je näher die Endrunde rückt, desto mehr muss der Verband die massive Kritik an dem Emirat moderieren. In Herzogenaurach waren weitere Fortschritte erkennbar, die Profis bekamen in einem Dialogforum eindringliche Eindrücke präsentiert. "Mulmig" sei einem danach gewesen, sagte Gladbachs Jonas Hofmann.
Flick geht auch damit souverän um. Bierhoff attestierte dem einstigen DFB-Sportdirektor "ein gutes Gespür für Stimmungen". Er spreche Spieler direkt an, wenn ihm etwas auffällt: "Hey, da ist irgendwas in deiner Stimme. Stimmt etwas nicht? Hansi kommuniziert gerne, lässt mehr Leute an seinen Gedanken teilhaben." Vorgänger Joachim Löw sei da "oft zurückhaltender" gewesen.
Die deutsche Bilanz in der Nations League - unter Löw - ist klar ausbaufähig. Zwei Siege und fünf Remis in zehn Spielen genügen nicht dem Anspruch des viermaligen Weltmeisters. Das bislang letzte Pflichtspiel gegen Italien ist lange her. Deutschland gewann im EM-Viertelfinale 2016 im Elfmeterschießen gegen die nicht für die WM qualifizierte Squadra Azzurra, die am Mittwoch gegen Copa-América-Sieger Argentinien deutlich verloren hatte (0:3).
"Das ist nicht ganz einfach, vorherzusagen, was es für ein Spiel wird", sagte Flick. Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini habe nach der WM 2018 "fantastische Arbeit" geleistet mit dem EM-Titel im vergangenen Jahr als Höhepunkt. "Wir waren alle Fan von dem Teamgeist, den Italien ausgestrahlt hat", sagte Flick. "Auch die Art und Weise, wie sie Fußball gespielt haben, war bemerkenswert." © dpa