Am 15. Juni startet die Klub-WM in den USA – ein Grund für Fußballfans aus der ganzen Welt, in die Vereinigten Staaten zu reisen. Doch Präsident Donald Trump hat die Einreisebestimmungen verschärft, auch mehrere Deutsche wurden schon festgehalten. Was Fans bei der Reise in die USA beachten müssen: Wir haben beim Auswärtigen Amt nachgefragt.

Manhattan, Grand Canyon, Strand-Urlaub in Florida: Rund zwei Millionen Deutsche reisen jedes Jahr in die USA, hauptsächlich als Touristen. Bislang eine einfache Sache. Doch seit Donald Trump erneut Präsident der Vereinigten Staaten ist, flaut das USA-Interesse massiv ab. Schon von mehreren Deutschen war in den vergangenen Monaten berichtet worden, die nicht einreisen durften oder gar in Abschiebehaft saßen.

Obwohl das Auswärtige Amt von Einzelfällen spricht, ist die Verunsicherung groß. Auch bei Fußballfans: Die Fifa Klub-WM startet in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Miami. Am Sonntagabend (20 Uhr deutscher Uhrzeit) beginnt für den FC Bayern das Turnier in Cincinnati gegen Auckland City FC.

Was müssen Touristen bei der Einreise beachten?

Wie bisher dürfen Touristen nur mit einem gültigen Visum oder einem gültigen ESTA (Electronic System for Travel Authorization) in die USA reisen. Das ESTA ist für normale Touristenreisen ausreichend, gilt für 90 Tage und ist zwei Jahre gültig. Für Menschen, die in den USA arbeiten, gelten je nach Arbeit und Art der Einreise andere Visa.

Sicher ist die Einreise aber in beiden Fällen nicht: "Weder eine gültige ESTA-Genehmigung noch ein gültiges US-Visum begründen einen Anspruch auf Einreise in die USA", schreibt das Auswärtige Amt auf Anfrage unserer Redaktion. "Die endgültige Entscheidung treffen die US-Grenzschutzbeamten." Deshalb rät das Auswärtige Amt jedem, die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise nachzulesen.

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Wie wahrscheinlich sind Schwierigkeiten bei der Einreise?

Laut Auswärtigem Amt können vor allem falsche Angaben zum Aufenthaltszweck oder "eine auch nur geringfügige Überschreitung der Aufenthaltsdauer" zu einer Einreiseverweigerung oder gar einer Abschiebehaft oder Abschiebung führen. Auch elektronische Geräte und Medien können bei der Einreise durchsucht und von den Behörden einbehalten werden. Das Auswärtige Amt beschreibt dieses Szenario allerdings als äußerst selten. US-Angaben zufolge seien 2024 die elektronischen Gegenstände von weniger als einem aus 10.000 Passagieren durchsucht worden.

Seit einigen Monaten berichten auch deutschsprachige Medien vermehrt von Problemen bei der Einreise oder gar Abschiebungen. Vor wenigen Tagen erst beschrieb der Schweizer "Tagesanzeiger" den Fall einer 38-jährigen Schweizerin, die am New Yorker Flughafen zurückgeschickt wurde. Die US-Beamten hatten ihr unterstellt, dauerhaft in den USA bleiben und arbeiten zu wollen. Auch aus Deutschland wurde mehreren Einreisewilligen der Aufenthalt in den Vereinigten Staaten verwehrt. Gegenüber der "Tagesschau" sprach das Auswärtige Amt allerdings bisher von "Einzelfällen", für den neuen Außenminister Johann Wadephul (CDU) ist das Verhalten der USA jedoch dennoch "nicht akzeptabel".

Klub-WM: 32 Teams aus der ganzen Welt spielen in elf US-Städten

Für die FIFA Klub-Weltmeisterschaft im neuen Format reisen 32 Mannschaften aus der ganzen Welt in die USA. Aus Deutschland sind Borussia Dortmund und der FC Bayern München dabei. Gespielt wird in elf verschiedenen Städten, darunter Miami, New York City, Cincinnati, Seattle. In Orlando wird in zwei Stadien gespielt. Das Endspiel findet am 13. Juli (Ortszeit) in New York statt.

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Auch in Los Angeles finden gleich sechs Spiele statt. Die Proteste gegen Trumps Einwanderungs- und Abschiedepolitik führten in den vergangenen Tagen dort zu Unruhen. Für einen kleinen Teil der Stadt verhängte Bürgermeisterin Karen Bass eine nächtliche Ausgangssperre, der Bereich rund um das Rose Bowl Stadium ist davon bisher aber nicht betroffen. Nicht nur die möglicherweise erschwerten Einreisebedingungen sollten Fußballfans beim USA-Besuch also bedenken.

US-Präsident Donald Trump sprach zuletzt von einem "großartigen Wettbewerb", der mit der Klub-WM in den USA stattfinde. Von Los Angeles nannte er jedoch jüngst eine "Müllhalde", die von den Soldaten "befreit" werden müsse, die er gegen den Willen des Gouverneurs und der Bürgermeisterin dorthin entsandt hatte.

Verwendete Quellen

Teaserbild: © picture alliance / ASSOCIATED PRESS/William Liang