So verrückt dieser Gedanke klingt: Etwas Besseres als der überraschende Abschied von Lionel Messi konnte dem FC Barcelona nicht passieren. Der katalanische Größenwahn hat endlich ein Ende: Barca ist gezwungen, die Abhängigkeit von seinem einzigartigen Argentinier zu überwinden.
Bis zuletzt wollte man
Ja, Messi ist eine Legende beim FC Barcelona. Aber dessen Dankbarkeit reichte umgekehrt nicht aus, dem Klub, der seine Weltkarriere ermöglicht und gefördert hat, selbstlos zur Verfügung zu stehen, als die Not am größten war. Raffgier verhinderte die letzte Vertragsverlängerung.
Klub und Spieler hatten, wieder einmal, Einigung über einen neuen Vertrag erzielt. Dafür musste der FC Barcelona, nicht zum ersten Mal, an die Schmerzgrenze gehen und finanziell einen Spagat wagen, der nicht mehr zu verantworten war. Regularien verboten das traurige Spiel in letzter Sekunde.
Man muss froh darüber sein. Messi, inzwischen 34 und verurteilter Steuersünder, wollte immer nur das Beste beim FCB: Geld, Geld, Geld. Vielleicht lernt der FC Barcelona bei dieser Gelegenheit, dass kein Spieler dieser Welt ein Jahresgehalt von 50 Millionen Euro wert ist. Auch Messi nicht.
Seit der Jugendzeit hat man ihn mit ständig steigenden Jahresgehältern, Bonuszahlungen und abenteuerlichen Vergütungsmodellen bei Laune halten wollen. Die Mannschaft wurde nach ihm ausgerichtet, damit jeder Abwanderungsgedanke im Keim erstickt wird.
Der FC Barcelona verbrannte so über Jahre zig Millionen, um Messi Luxus-Spieler wie Philippe Coutinho, Antoine Griezmann oder Ousmane Dembele an die Seite zu stellen, er sollte sich wohlfühlen. Nun muss der Klub seinen Personenkult nach 21 Jahren überdenken. Das muss nicht zwangsläufig Schlechtes bedeuten.
Jedem Ende wohnt der Zauber eines Neuanfangs inne. Der hätte eh irgendwann kommen müssen. Vermutlich ist der Zeitpunkt günstig, weil jede Schwächephase jetzt eine unwiderlegbare Ausrede hat - Corona und die Finanzen und so.
Um Messi muss man sich deswegen keine Sorgen machen. Er wird schon jemanden finden, der die Aussicht auf einen Weltfußballer für bezahlbar hält. Fünf Millionen mehr oder weniger, das klingt bei diesen Dimensionen wenig. Dem FC Barcelona kam dieses Denken teuer zu stehen.
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