- Beim Achtelfinal-Hinspiel der Europa League zwischen dem 1. FC Union Berlin und Royale Union Saint-Gilloise blieb es bis zuletzt spannend.
- In der letzten Minute schaffte Sven Michel dann mit einem 3:3 den verdienten Ausgleich.
- Im Rückspiel brauchen die Berliner für ein Weiterkommen einen Sieg gegen die Belgier.
Mit einem späten Tor hat Joker Sven Michel dem 1. FC Union Berlin in einem mitreißenden Achtelfinal-Hinspiel der Europa League ein Unentschieden gerettet und die Chancen auf das Weiterkommen deutlich verbessert. Die Berliner taten sich gegen Royale Union Saint-Gilloise im heimischen Stadion An der Alten Försterei erneut schwer und kamen am Ende zu einem 3:3 (1:1). Vor 21.700 Zuschauern schossen Victor Boniface (28. und 72. Minute) und Yorbe Vertessen (58.) die Gäste dreimal in Führung. Josip Juranovic (42.), Robin Knoche (69.) und Michel (89.) erzielten die jeweiligen Ausgleichstore den Fußball-Bundesligisten, der Comeback-Qualitäten bewies.
Im Rückspiel in einer Woche im Lotto Park von Anderlecht (21.00 Uhr/RTL) brauchen die Berliner nun einen Sieg, um nach der regulären Spielzeit weiterzukommen. Ein Remis würde Verlängerung und ein mögliches Elfmeterschießen bedeuten.
Beide Teams waren schon in der Vorrunde aufeinandergetroffen. Die Belgier hatten im September in Berlin gewonnen. Unions einzige Niederlage im eigenen Stadion in dieser Saison. Das Rückspiel hatten die Berliner dank eines Treffers von Michel gewonnen. Der Tabellendritte der Bundesliga tritt zuvor am Sonntag beim VfL Wolfsburg (Sonntag, 19.30 Uhr/DAZN) an.
Union Berlin seit vier Spielen ohne Treffer
Die Berliner und die Unioner aus Belgien gingen mit unterschiedlichen Vorzeichen ins Spiel. In vier der letzten fünf Spiele war den Eisernen kein Tor gelungen. Saint-Gilloise kassierte dagegen in vier Partien zehn Tore.
Anders als in den beiden ersten Duellen, als es viel Kampf und Mittelfeldgeplänkel gab, übernahmen die Berliner von Beginn an die Kontrolle. Sheraldo Beckers Aufsetzer nach einer Flanke von Juranovic, der wie schon gegen den 1. FC Köln aushilfsmäßig als Linksverteidiger begann, wehrte Anthony Moris im Tor der Belgier ab (9.).
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St. Gilloise konzentrierte sich zunächst auf Verteidigung
Es war deutlich mehr Zug im Offensivspiel der Berliner als in den vergangenen Spielen. An der von Trainer Urs Fischer geforderten Präzision fehlte es aber häufig. Die Belgier konzentrierten sich zunächst auf das Verteidigen. Als sie sich doch einmal am Strafraum des FCU festspielten, zog Boniface von halblinks ab. Seinen Schuss fälschte Kevin Behrens unhaltbar für Union-Keeper Frederik Rönnow in den rechten Torwinkel ab.
Die Gäste konnten sich in der Folge besser auf die Angriffsbemühungen der Hausherren einstellen. So brauchte es einen Freistoß, den der gefoulte Juranovic selbst aus gut 18 Metern ins Tor zirkelte.
Torwart Moris wehrt Elfer ab
Auch nach dem Wechsel blieb der Bundesligist spielbestimmend. Doch in der 58. Minute spielte Kapitän Christopher Trimmel den Ball unbedrängt in die Füße der Belgier. Die Gäste schalteten schnell. Vertessen wurde von Loïc Lapoussin alleine vor dem Tor von Rönnow freigespielt und vollendete mit einem präzisen Schuss.
Die Gastgeber legten aber noch einen Gang zu. Der überragende Moris parierte zwei Kopfbälle von Danilho Doekhi (66./67.). In der zweiten Situation war Christian Burgess mit der Hand am Ball. Den fälligen Elfer wehrte Moris ebenfalls zunächst ab. Knoche war aber beim Nachschuss erfolgreich. Doch die Freude währte nur kurz. Einen mustergültigen Konter vollendete Boniface, ehe der eingewechselte Michel erneut ausglich. (dpa/cgo)