• Schiedsrichter Tobias Stieler hält weiterhin an seiner Handelfmeter-Entscheidung für den VfL Bochum fest.
  • Allerdings räumt er ein, dass er auch andere Auffassungen verstehen könne.
  • Bei den am Ende siegreichen Dortmundern hatte die Szene für Unmut gesorgt.

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Die Aufregung um den Handelfmeter im DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem VfL Bochum und dem BVB (Endstand: 1:2) hallte noch lange nach. Schiedsrichter Tobias Stieler hat seine umstrittene Entscheidung zugunsten des VfL Bochum jedoch verteidigt. Der Arm des Dortmunders Jamie Bynoe-Gittens, der an der Strafraumkante aus wenigen Metern angeschossen wurde, sei eben nicht "ganz eng" am Körper gewesen, "sondern leicht abgewinkelt", erklärte Stieler nach dem Pokal-Achtelfinale bei der ARD und Sport1. "Für mich hat es dann eben ausgereicht, um Strafstoß zu entscheiden." Bochums Kevin Stöger hatte daraufhin zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen.

Stieler hatte sich die TV-Bilder selbst angeschaut

"Auf dem Spielfeld war nie ein Thema, ob es ein Handspiel war", führte Stieler aus, vielmehr sei es um die Frage gegangen, ob das Handspiel innerhalb oder außerhalb des Dortmunder Strafraums vorgelegen habe. Da dies aus seiner Sicht nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte, blieb es bei der ersten Feld-Entscheidung: Handelfmeter. Der Schiedsrichter hatte sich für die Beurteilung der Szene während des Spiels viel Zeit gelassen und sich die TV-Bilder am Spielfeldrand selbst angeschaut.

Stieler räumte allerdings auch ein, dass Videoschiedsrichter Tobias Welz "Bauchschmerzen mit der Entscheidung" gehabt habe. "Es ist natürlich ganz klar: Das ist nicht die Mutter aller Handelfmeter." Er könne gut nachvollziehen, "wenn jemand eine andere Auffassung zu dieser Szene hat." So wie Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl, der im ZDF über die strittige Szene mit Bynoe-Gittens sagte: "So wie er sich dann wegdreht und den Arm hält, ist es für mich kein Elfmeter."

Terzic kritisiert Stieler scharf

BVB-Trainer Edin Terzic kritisierte insbesondere, dass der Stoß des Bochumers Saidy Janko gegen Bynoe-Gittens unmittelbar vor Entstehung der Handsituation nicht geahndet wurde. "Was mich am meisten stört, ist, dass es ein klares Foul an Bynoe-Gittens gibt, bevor es überhaupt zu dieser Szene kommt", monierte Terzic. "Da steht der Schiedsrichter einen Meter daneben und hat klare Sicht."

Bochums Coach Thomas Letsch wunderte sich wiederum über die Länge der Entscheidungsfindung: "Ich muss ehrlich sagen: Ich verstehe nicht ganz, dass es so lange dauert." Denn "so kompliziert ist Hand ja dann doch nicht." Auch er hätte auf Handelfmeter entschieden, "aber ich habe keine Schiedsrichter-Ausbildung." (dpa/ska)