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Bundesliga
Von
Jörg Hausmann
Pal Dardai macht es, weil er die Hertha seit 1997 im Herzen trägt. Auch Jupp Heynckes und Huub Stevens sind immer wieder beim gleichen Verein als Trainer gelandet. Prominente Gesichter aus der Bundesliga-Geschichte sitzen auf unserem ganz besonderen Trainer-Karussell.
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Hertha BSC greift sechs Spiele vor Saisonende 2022/23 wieder auf seine "Geheimwaffe" Pal Dardai zurück, um den Klassenerhalt in der Bundesliga zu sichern. Der Ungar trägt den Verein seit seinem Wechsel aus Budapest zu Jahresbeginn 1997 im Herzen und steht immer wieder zur Verfügung, wenn es brennt. Dardai, hier am 27. November 2021, hat zwischen 2015 und 2019 und im Jahr 2021 insgesamt 203 Pflichtspiele als Herthas Trainer bestritten.
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Am 25. Januar 2021 löst Dardai auf dem Posten des Cheftrainers Bruno Labbadia ab. Dessen Rückkehr zum VfB Stuttgart scheitert zwei Jahre danach. Labbadia ersetzt am 5. Dezember 2022 Michael Wimmer und ist damit zu diesem Zeitpunkt bereits der dritte Coach der Schwaben in der Saison 2022/23. Am 3. April 2023 löst Sebastian Hoeneß Labbadia ab, der den VfB bereits zwischen 2010 und 2013 betreut hatte.
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Eine noch ältere Liebe Labbadias, hier am 24. September 2016, ist der Hamburger SV, für den er zwischen Sommer 1987 und Anfang 1989 stürmt. Zu Saisonbeginn 2009/10 wird Labbadia Cheftrainer des HSV, aber schon vor Rundenende, am 26. April 2010, entlassen. Fünf Jahre später, am 15. April 2015, finden beide Seiten in höchster Not wieder zusammen. Labbadia rettet den HSV in der Relegation vor dem Abstieg, übersteht auch die Saison 2015/16, muss aber am 25. September 2016 erneut gehen.
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Unter einem ungekrönten König der Trainer-Rückkehrer zu einem Verein arbeitet Labbadia als Spieler ein paar Monate beim FC Bayern München. Als Neuzugang gerät Labbadia 1991/92 hinein in eine Saison, auf die seitdem beim Rekordmeister keine schlimmere gefolgt ist. Heynckes, 1987 verpflichtet, wird am 8. Oktober 1991 entlassen. Manager Uli Hoeneß korrigiert diesen "Fehler", den er schnell bemerkt, gleich dreimal: Heynckes kehrt 2009, 2011 und 2017 zu den Bayern zurück und verlässt sie 2018 (im Bild) als Denkmal. Sein Triple 2012/13 schreibt Vereins-Geschichte.
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Heynckes' erste Amtszeit in München folgt im Sommer 1987 auf jene von Udo Lattek. Er hat seinen Ex-Trainer bereits 1979 in Mönchengladbach beerbt. Lattek kommt am 13. März 1970 als Bundesliga-Neuling vom DFB nach München und prägt bis zu seiner Entlassung am 2. Januar 1975 eine Ära. Nach Stationen in Gladbach, Dortmund und Barcelona kehrt Lattek zur Saison 1983/84 nach München zurück und macht 1987 für Heynckes Platz.
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Doch weder als Technischer Direktor in Köln noch als Kolumnist der 1988 erschienenen "Sport Bild" wird Lattek auf Dauer glücklich. 1992 kehrt er für 24 Pflichtspiele auf Schalke auf die Trainerbank zurück, und sensationellerweise unterbricht Lattek am 14. April 2000 für zwei Monate seine inzwischen legendäre Tätigkeit als TV-Experte im "Doppelpass", um seinem Ex-Klub Borussia Dortmund im Abstiegskampf in fünf Partien erfolgreich Beine zu machen. Matthias Sammer wird Latteks Assistent und führt Dortmund 2002 zur Deutschen Meisterschaft.
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Zwischen 1970 und 1975 hat Lattek in München aus Franz Beckenbauer den besten Libero der Welt geformt. Beckenbauer ist gemeinsam mit Torwart Sepp Maier und Mittelstürmer Gerd Müller damals die tragende Achse des zur nationalen Dominanz strebenden Vereins. Beckenbauer dient seinem FC Bayern nicht nur als Spieler und Präsident, sondern zweimal auch als Trainer: vom 28. Dezember 1993 bis zum 30. Juni 1994 (im Bild die Meisterfeier) und vom 28. April 1996 bis zum 15. Mai 1996. Damals staubt Beckenbauer nach Otto Rehhagels Entlassung den Uefa-Pokal-Sieg ab.
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Beckenbauers vorübergehende Einsätze als "Feuerwehrmann" auf der Trainerbank münden beide Male in der Verpflichtung von Giovanni Trapattoni. Der italienische Welttrainer führt in seiner ersten Saison den FC Bayern München 1994/95 nur auf Tabellenplatz sechs und gewinnt keinen Titel. 1996 kehrt "Trap" für zwei Saisons zurück, holt 1997 die Meisterschaft und 1998 den DFB-Pokal. Meister wird damals überraschend Aufsteiger Kaiserslautern.
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Hauptwidersacher des FC Bayern ist seinerzeit aber schon Borussia Dortmund unter Trainer Ottmar Hitzfeld. Der ehemalige Stürmer des VfB Stuttgart holt 1995 und 1996 die Meisterschaften mit dem BVB und 1997 die Champions League. Im Jahr darauf nimmt er das Angebot des FC Bayern an, folgt auf Trapattoni. Hitzfeld bleibt zunächst bis 2004, um dann vom 31. Januar 2007 bis zum Saisonende 2007/08 nochmals auszuhelfen. Er verabschiedet sich mit dem Gewinn des Doubles von der Bühne Bundesliga.
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Auf der taucht am 19. Februar 2012 unvermittelt der Vorgänger Trapattonis und Hitzfelds beim FC Bayern wieder auf, Otto Rehhagel, hier auf einem Bild im Frühjahr 1991. Der Lauterer Meistertrainer von 1998 scheitert beim Versuch, mit Hertha BSC in der Bundesliga zu bleiben. Gescheitert ist er auch schon 1995/96 in München am "FC Hollywood". In Bremen aber genießt Rehhagel Legendenstatus. Kaum jemand weiß, dass Rehhagel dort zweimal gearbeitet hat. Als "Retter" vom 29. Februar bis zum 30. Juni 1976, und als Aufstiegs- und langjähriger Meistertrainer vom 1. April 1981 bis zum 30. Juni 1995. In dieser Zeit wird aus Rehhagel an der Weser "König Otto".
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Rehhagels ständiger Begleiter während dessen Rekordamtszeit in Bremen ist Thomas Schaaf. Dem einstigen Rechtsverteidiger gelingt es, als Coach Werder in 645 Pflichtspielen zu betreuen. Dies sind nur zehn weniger als Rehhagel an der Weser aufweist. Vereins-Legende Schaaf trainiert die grün-weißen Profis vom 10. Mai 1999 bis zum 15. Mai 2013, und er kehrt zwischen dem 16. Mai 2021 und dem 31. Mai 2021 für das Bundesliga-Finale gegen Gladbach auf die Bank zurück. Unter Schaaf muss Werder - wie schon 1980, als Schaafs Bundesligakarriere begann - nach einem 2:4 am 22. Mai 2021 absteigen.
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Schaaf wirkt zwischen dem 1. Juli 2014 und dem 26. Mai 2015 auch als Cheftrainer bei Eintracht Frankfurt. Dort hinterlässt der eingefleischte Bremer jedoch keine Spuren - im Gegensatz zu Dragoslav Stepanovic. Der lebenslustige Serbe kommt als Spieler 1976 zur Eintracht, bleibt zwei Jahre und kehrt am 14. April 1991 als Trainer überraschend zurück. Nun wird "Stepi" zur Attraktion und 1992 beinahe Deutscher Meister. Am 30. März 1993 geht er (Richtung Leverkusen), kehrt aber am 1. April 1996 zurück und muss mit der Eintracht absteigen. In der 2. Bundesliga ist für "Stepi" am 7. Dezember 1996 auf einem Abstiegsplatz nach der Hinrunde Schluss am Main.
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Vor und nach Stepanovic schreibt sich DDR-Flüchtling Jörg Berger in die Annalen der Hessen ein. Berger, im Bild am 24. April 1999, bleiben im Finish der Bundesliga-Saison 1998/99 nur sieben Spiele, um den Klub vor dem erneuten Abstieg zu bewahren. Dies ist ihm schon 1988/89 geglückt, und anschließend führt er die Eintracht in den Uefa-Pokal. Endet seine erste Amtszeit am Main am 13. April 1991 krachend (0:6 gegen den HSV), so gelingt Berger am 29. Mai 1999 ein unvergessenes Wunder im Abstiegsfinale gegen Lautern (5:1). Am 19. Dezember 1999 aber muss Berger ein zweites Mal gehen.
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Musste Berger noch 1979 über Ex-Jugoslawien aus der DDR fliehen, so geht der um zwei Jahre ältere Hans Meyer ganz legal nach der Wende den Weg in den Westen - und wird dort mit seinem trockenen Humor und seiner Schlagfertigkeit zum Kult an der Seitenlinie. Meyer wird schon als 28-Jähriger Coach in der DDR-Oberliga und steht mit 38 Jahren im Europapokalfinale. Gladbach wird später zu seiner Wahlheimat. Als Trainer der Borussia wirkt das heutige Präsidiumsmitglied von 1999 bis 2003 und als Retter im Abstiegskampf vom 18. Oktober 2008 bis zum 28. Mai 2009 (Bild).
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Meyers einzige Auslandsstation liegt dort, wo Huub Stevens herkommt: in den Niederlanden. Dort treffen Meyer mit Enschede und Stevens mit Kerkrade in der Saison 1995/96 sogar aufeinander - in Meyers erstem Spiel. Stevens' Elf siegt am 21. Januar 1996 auswärts mit 3:0. Neun Monate später übernimmt Stevens Schalke und holt den Uefa-Pokal. Er kommt noch dreimal zurück, 2011, 2019 und 2020. Der "Knurrer" wird von den Fans zum Jahrhunderttrainer der Königsblauen gekürt.
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Aber auch beim VfB Stuttgart macht sich Stevens in zwei Amtszeiten viele Freunde. Vom 10. März bis zum 30. Juni 2014 holt Stevens zehn Punkte aus zwölf Spielen, die zum Klassenerhalt in der Bundesliga genügen. Nach zwölf Spielen der darauffolgenden Saison kehrt Stevens zu den Schwaben zurück. Sie sind Bundesliga-Letzter. Am Ende der Saison hat Stevens den Klub auf Rang 14 geführt und wird Berater bei Schalke 04.
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Dort ist im September 2011 gerade Ralf Rangnick zum zweiten Mal gescheitert, als Stevens seine zweite Amtszeit beginnen darf. "Ich möchte fortsetzen, was Ralf begonnen hat", lässt sich Stevens seinerzeit im "kicker" zitieren. Rangnick muss nach einer 0:2-Heimpleite gegen die Bayern gehen. Hinter denen führt er in seiner ersten Schalker Periode - 28. September 2004 bis 12. Dezember 2005 - die Knappen zur Vizemeisterschaft und unterliegt den Bayern im Pokal erst im Endspiel. Seinen Abschied bestimmt er vor Weihnachten 2005 selbst, am tag vor einem 1:0 über Mainz 05.
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In Rangnicks schwäbischer Heimat gelingt einem gebürtigen Augsburger mit dem VfB Stuttgart, was Rangnick zwischen 1999 und 2001 trotz allen Fachwissens nicht schafft: Deutscher Meister zu werden. Armin Veh kommt am 10. Februar 2006, feiert 2007 die überraschende Meisterschaft mit dem VfB, und muss am 23. November 2008 gehen. Der Aufguss vom 1. Juli bis zum 24. November 2014 (im Bild) misslingt. Veh, in Personalunion nun auch noch Sportdirektor des VfB, wird von seinem Heimatverein FC Augsburg mit einem 1:0 aus dem Amt gekickt, als Tabellen-Schlusslicht.
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Stuttgarts letzter Meistermacher vor Veh heißt 1992 Christoph Daum. Dadurch eine Legende des VfB, ist und bleibt Daum vor allem aber Kult beim 1. FC Köln. Für dessen Amateure spielt er sechs Jahre lang, wird deren Trainer und Co-Trainer bei den Profis, die er im Alter von 32 Jahren am 23. September 1986 übernehmen darf. Daum heizt den Bayern danach verbal und sportlich ein, muss aber am 30. Juni 1990 überraschend gehen. Am 27. November 2006 kehrt er triumphal zurück und führt den FC 2008 zurück in die Bundesliga und zum Klassenerhalt. Am 30. Juni 2009 geht Daum ein zweites Mal.
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Daum arbeitete nicht nur in Köln oder Stuttgart, in Istanbul oder Wien mit Erfolg, sondern auch bei Bayer Leverkusen. Dem rheinischen Rivalen des FC haucht Daum ab 1996 für mehr als vier Jahre soviel Leben ein, dass er dessen Image als "Vizekusen" mit drei zweiten Plätzen (1997, 1999 und 2000) schafft. Ein Titel bleibt aus. Den bedeutendsten, den Uefa-Pokal 1988, hat deshalb dort Erich Ribbeck geholt. Der "Sir" - später Bundestrainer, bevor es nach der EM 2000 doch nicht Daum wird - arbeitet bei Bayer von 1985 bis 1988 und nochmals 1995/96, als er den Verein beinahe in den Abstieg lenkt und vier Spieltage vor Schluss entlassen wird. Daum übernimmt die von Interimscoach Peter Hermann im "Endspiel" gegen Lautern gerettete Truppe und führt sie 1996/97 auf Platz zwei.
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Was Leverkusen bis heute nicht gelungen ist - mit dem Gewinn der Meisterschaft zu überraschen -, gelingt 2009 Felix Magath mit dem VfL Wolfsburg. Auf dem Weg zur Sensation führt Magath mit Genuss seinen Ex-Verein Bayern München vor, während er von Platz neun aus in der Rückrunde an die Spitze der Bundesliga stürmt. Dann geht es nach Schalke. Von dort holt der VfL Magath am 18. März 2011 zurück - für die Rettung. In der Saison darauf geht es rauf auf Platz acht. Magath, hier am 6. Oktober 2012, muss erneut gehen, als er nach acht Partien 2012/13 mit Wolfsburg Letzter ist.
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