- Der Abwärtstrend von Union Berlin in der Bundesliga hält an.
- Auch gegen den VfL Wolfsburg gelingt kein Sieg.
- Nach vier sieglosen Ligaspielen beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze nun schon sieben Zähler.
Union Berlin verabschiedet sich langsam aus dem Meisterschaftsrennen der Fußball-Bundesliga. Das 1:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg war am Sonntagabend bereits das vierte Ligaspiel nacheinander ohne Sieg. Auch auf einem Champions-League-Platz steht die Überraschungsmannschaft dieser Saison aktuell nur noch, weil sie das bessere Torverhältnis als der punktgleiche Tabellenfünfte SC Freiburg hat.
Union Berlin holt glücklichen Punkt
Vor 23 554 Zuschauern in der Volkswagen Arena war selbst der eine Punkt aus Berliner Sicht eher glücklich. Und dass obwohl Union durch einen Foulelfmeter von Josip Juranovic in der 72. Minute in Führung ging und der Ausgleich von Patrick Wimmer erst sechs Minuten vor Schluss fiel (84.). Denn über das ganze Spiel gesehen vergab der VfL wie schon vor einer Woche beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt mehrere gute Chancen.
"Wir waren 1:0 in Führung, da wollen wir das Ding natürlich über die Zeit kriegen. Aber insgesamt können wir mit dem Punkt zufrieden sein", sagte Unions Sven Michel bei DAZN. Die englischen Wochen seien "kräftezehrend, wir haben viel investiert - und wir haben einen Punkt bei starken Wölfen mitgenommen."
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In der 15. Minute klatschte ein Freistoß von Mattias Svanberg an die Latte. Nur eine Minute später parierte Union-Torwart Frederik Rönnow per Fußabwehr einen Schuss des auf seiner rechten Seite durchgebrochenen Kilian Fischer (16.). Kurz vor der Halbzeit lief Omar Marmoush sogar ganz allein auf den dänischen Keeper zu (45.). Der Ägypter schoss aber am Tor vorbei. In der zweiten Halbzeit ließ der VfL-Stürmer noch zwei weitere gute Möglichkeiten aus (59./76.).
VfL muss auf Kapitän Arnold verzichten
Wolfsburgs Trainer
Wie groß der Respekt vor den Unionern trotzdem war, zeigte sich an der Wolfsburger Schlüsselpersonalie dieses Abends. Zum ersten Mal seit 23 Monaten bestritt der VfL wieder ein Bundesliga-Spiel ohne seinen gesperrten Kapitän Maximilian Arnold. Kovac ersetzte den zentralen defensiven Mittelfeldspieler jedoch nicht positionsgetreu, sondern stellte mit Josuha Guilavogui und Felix Nmecha gleich zwei Sicherheitskräfte vor der Abwehr auf.
"Wir wollten drei Punkte holen, um die ersten Sechs anzugreifen. Das hat leider nicht geklappt. Wir haben gut gespielt, hätten aber in Führung gehen sollen", sagte Guilavogui nach der Partie.
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Wölfe verpassen Sprung auf Europa-Cup-Platz
Da Union das Zentrum ebenfalls gern verdichtet, entwickelte sich ein überwiegend ausgeglichenes Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenig Raumgewinnen. Der Unterschied zwischen beiden Teams war nur: Union brauchte lediglich eine klare Chance für ein Tor, der VfL ein halbes Dutzend.
Und so zeigte sich erneut ein Wolfsburger Muster: Zum fünften Mal spielte der VfL im neuen Jahr gegen eines der Top-Sechs-Teams der Bundesliga. Und zum dritten Mal blieb man trotz eines klaren Chancenplus' ohne Sieg. So verpassten die Wölfe auch den erhofften Sprung auf Platz sieben, der am Ende der Saison vielleicht für einen Platz in der Conference League reicht. (dpa/SID/br)