Hasan Salihamidzic zeigt sich zufrieden mit den Last-Minute-Transfers des FC Bayern. Der Sportvorstand erklärt, warum sich der Klub so lange für seine Verstärkungen Zeit gelassen hat und verweist Gerüchte über die Umstände des Costa-Transfers ins Reich der Fabeln.

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FC Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat die späte Transferoffensive des Vereins mit der Teilnahme des Klubs am Königsklassen-Finalturnier im August begründet. "Dem Erfolg beim Champions-League-Turnier haben wir alles untergeordnet. Wir wollten die Mannschaft nicht durch Gerüchte zu kommenden oder gehenden Spielern belasten", sagte der 43-Jährige dem "Kicker" (Donnerstag).

Der deutsche Fußball-Rekordmeister hatte kurz vor Transferschluss am vergangenen Montag noch vier neue Spieler verpflichtet.

"Wir sind zufrieden", sagte Salihamidzic über den Münchner Transfer-Sommer. Nach den früh perfekt gemachten Zugängen von Leroy Sané, Alexander Nübel und Tanguy Nianzou hatte der FC Bayern spät Eric Maxim Choupo-Moting, U21-Europameister Marc Roca, den Franzosen Bouna Sarr und den Ex-Münchner Douglas Costa verpflichtet.

Allerdings habe die Coronakrise laut Salihamidzic das Transfer-Budget des deutschen Rekordmeisters limitiert. Die Herausforderung sei "diesmal größer als sonst gewesen".

Salihamidzic: "Bei jedem dieser Transfers genaue Überlegungen angestellt"

"Der FC Bayern geht nicht jede Verrücktheit ein", sagte der Sportvorstand. Der Klub wolle seinen Fans "attraktiven und erfolgreichen Fußball zu vernünftigen Preisen präsentieren", ergänzte Salihamidzic: "Wir haben bei jedem dieser Transfers genaue Überlegungen angestellt".

Bei der Suche nach Verstärkungen habe man darauf geachtet, dass alle Teile des Kaders zueinander passen. "Rollenverständnis, Anforderungsprofil und Charakter der Kandidaten runden das Sportliche ab. Wir haben bei jedem dieser Transfers genaue Überlegungen angestellt", verriet Salihamidzic.

Er erwarte von den Neuen, dass sie mutig auftreten und "eine positive Energie und ihre Fähigkeiten einbringen".

Die vier späten Transfers bewertet der 43-Jährige dabei so: Der bundesligaerfahrene Choupo-Moting (31) sei "ein Riesentyp" und habe "einen sehr guten Charakter".

Der defensive Mittelfeldspieler Marc Roca, der von Espanyol Barcelona kam, habe "eine ganz starke Mentalität, eine sehr hohe Eigenmotivation" und sei "ein toller Junge". Er werde "einen guten Job machen, ein feiner Fußballer mit gutem Passspiel. Er ist noch jung, muss sich bei uns weiterentwickeln, unseren Fußball verstehen und fördern", betonte Salihamidzic.

Bouna Sarr bereits lange auf dem Radar des FC Bayern

Von Olympique Marseille kam Rechtsverteidiger Bouna Sarr. Der 28-Jährige sei schon lange auf dem Radar der Bayern gewesen und "ein hervorragender Fußballer" mit "stabilem Wesen". Auf dem Platz sei er "ein Zocker", der "schnell, aggressiv und agil" sei. "Er wird unser Spiel beleben. Wenn er ausspielt, was er kann, wird er uns sehr helfen", erklärte der Sportvorstand.

Sarr selbst erzählte, er habe durch seine Leistung in einem Vorbereitungsspiel zwischen Bayern und Marseille (1:0) Ende Juli Bayern-Trainer Hansi Flick von sich überzeugen können.

Douglas Costa, der bereits zwischen 2015 und 2017 im Bayerntrikot auflief, bringe laut Salihamidzic noch einmal ganz besondere Qualität ins Team. "Durch ihn sind wir auf den offensiven Außenpositionen sogar stärker aufgestellt als vorige Saison", freute sich der Bayern-Funktionär und führte aus: "Vier Spieler mit unterschiedlichem Profil, die stark sind im Offensivdribbling. Das wird uns unberechenbar machen."

Gerüchte, dass bei der Verpflichtung des 30 Jahre alten Costa von Juventus Turin die Mannschaft eingewirkt habe, wies er zurück. "Das ist ein Märchen", sagte der 43-Jährige dem kicker: "Bei Bayern sind die Aufgaben und Kompetenzen seit Jahrzehnten klar verteilt: Die Mannschaft spielt Fußball, die Vereinsführung kümmert sich um den Kader. Kaderplanung ist nicht Sache der Mannschaft." (lh/dpa/AFP)

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