Zwischen Vincent Kompany und dem FC Bayern scheint es aktuell richtig zu funken. Nicht mal die Einlassungen von Didi Hamann können dabei wirklich stören. Und auch der BVB verzichtet überraschenderweise auf BVB-Dinge.
Nach nur zwei Spielen geht die Nations League schon wieder in die Vereinsfußball-Pause. Überbrückt wird die Zeit bis zum nächsten Spiel im Oktober mit einem Haufen Bundesligaspieltagen, bei denen man sich nicht mal mehr für die Klub-WM qualifizieren kann.
Und trotzdem lautet unser Fazit: Taugt irgendwie mehr. Warum? Darauf geben vielleicht auch die folgenden Fragen zum Bundesliga-Spieltag eine Antwort.
Ist bei den Bayern jetzt wirklich alles wieder gut?
Nett von Holstein Kiel: Zum ersten Aufeinandertreffen seit dem Pokalspiel im Corona-Winter 2021 schenkte der Bundesliga-Neuling den Bayern das Spiel, das die sich eigentlich vor drei Jahren erwartet hatten. Jetzt sind Kiel und München wohl quitt. Und die Stimmung beim lange Zeit etwas ramponiert wirkenden Rekordmeister ist so gut wie lange nicht - oder wie Thomas Müller sagen würde: Natürlich haben wir gelacht!
Zu verdanken haben die Bayern das vor allem ihrem neuen Trainer
Festzuhalten ist, dass der FC Bayern unter Kompany aktuell ein ganz anderes Gesicht zeigt: lockerer und souveräner. Klar gibt es Störgeräusche, aus dem Mund von TV-Experte Didi Hamann beispielsweise, der sich mit der Kritik an Jamal Musiala während der Woche ähnlich beliebt machte wie ein Gegenspieler in der 95. Minute an der Eckfahne, wenn das eigene Team hinten liegt.
Das ist im Vergleich zum letzten Jahr nichts Neues. Neu könnte vielleicht sein, dass sich der FCB von den Aussagen Hamanns weniger schnell provozieren lässt. So locker wie Kompany Hamanns Einlassungen abmoderierte, treten die Bayern sonst nur im Käfer-Zelt auf.
Warum macht Dortmund keine Dortmund-Dinge?
Wer weiß, was sich die DFL gedacht hat, als sie am dritten Spieltag die Partie Dortmund gegen Heidenheim ansetzte. Vielleicht dieses seltsam vertraute Drehbuch: Der BVB drückt, aber kriegt vor eigener Kulisse den Ball nicht ins Tor, die Heidenheimer liefern ein klassisches Kontertor-und-Elfmeter-2:0 und Spieler des Spiels wird jemand, der vor ein paar Jahren noch in der Regionalliga gekickt hat und den niemand vorher so wirklich auf dem Schirm hatte.
Dieses Mal machte der BVB aber mal keine BVB-Dinge und gewann fast schon problemlos 4:2. Und auch der für einen nicht bestandenen Medizincheck durchaus teure Serhou Guirassy zeigte, dass er seine Torjägerqualitäten nicht in Stuttgart vergessen hat.
Geholfen haben könnte dem Team von Nuri Sahin eventuell, dass auch Heidenheim aktuell alles andere als Heidenheim-Dinge macht und als Tabellenführer nur ganz schlecht unterschätzt werden konnte. Vielleicht fühlt sich der BVB ja ganz wohl in der Außenseiterrolle.
Welcher Trainer muss als Erster gehen?
Ganz früh in der Saison wird in der Bundesliga bereits ein häufig übersehener (weil gar nicht existierender) Titel vergeben. Große Namen wie Jupp Heynckes, Felix Magath oder Peter Neururer haben ihn bereits geholt: Wer wird der erste Trainer der Saison, der entlassen wird?
Gute Chancen werden in der aktuellen Saison dem Hoffenheimer Pellegrino Matarazzo eingeräumt. Nicht unbedingt, weil er ein schlechter Trainer wäre, sondern weil sich die TSG 1899 Hoffenheim zumindest in Sachen Chaos in der Führungsebene längst unter den Traditionsvereinen etabliert hat. Bei all dem Streit zwischen Fans, Investor Dietmar Hopp und dem Vorstand bekommt man fast das Gefühl, die TSG sei nur einen Hasan Ismaik von Sympathiebekundungen in ganz Deutschland entfernt.
Aber auch für Trainer bei anderen Vereinen wird die Situation kritisch, Bochum (Zeidler), Wolfsburg (Hasenhüttl) oder Mönchengladbach (Seoane) wären hierbei sicher zu nennen. Vielleicht hilft ein Trainerwechsel ja, in diesem Jahr mal Neunter statt Zwölfter zu werden.
Bisherige Ausgaben:
- 2. Spieltag: Gutes Gefühl? Fast schon untertrieben!
- 1. Spieltag: Die Tabelle zeigt: Freiburg spielt um die Meisterschaft
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