- Die Berliner Gäste haben geackert bis zum Schluss - aber vergeblich.
- Dortmund besiegt die Hertha mit 4:1.
- Bei den ersten zwei Traumtreffern war Adeyemi beteiligt, der dann aber echtes Pech hatte.
Was für ein Titelkampf: Borussia Dortmund hat den Patzer des FC Bayern genutzt und im Meisterrennen der Fußball-Bundesliga mit dem Spitzenreiter und dem 1. FC Union Berlin nach Punkten gleichgezogen. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic besiegte Hertha BSC am Sonntag mit 4:1 (2:0). Vier Tage nach dem 1:0 in der Champions League gegen den FC Chelsea zeigte der BVB erneut seine starke Form und untermauerte seine Ansprüche als Bayern-Herausforderer mit sehenswerten Toren. Karim Adeyemi mit der Hacke (27. Minute), Donyell Malen (31.), Kapitän Marco Reus (76.) per Traum-Freistoß und Julian Brandt (90.) trafen für den BVB bei einem überzeugenden Sieg.
Dortmund gewann bereits sein achtes Pflichtspiel nacheinander. Auf die Stimmung drückte allerdings die Verletzung von
Die Liga ist endlich wieder spannend
So offen wie in diesem Jahr war die Frage nach dem deutschen Meister lange nicht mehr. Zwischen Branchenprimus Bayern und Eintracht Frankfurt auf Platz sechs liegen nur fünf Punkte. Von solchen Tabellenregionen können die Gäste aus Berlin nur träumen. Die Hertha musste einen Rückschlag im Abstiegskampf hinnehmen und ist Tabellenvorletzter. Das einzige Tor für das Team von Sandro Schwarz erzielte vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion Lucas Tousart (46.).
Dichter Rauch stoppte das Spiel
Zunächst konnte sich allerdings niemand zeigen. Kurz nach Anpfiff unterbrach Schiedsrichter Harm Osmers die Partie, weil dichter Pyrotechnik-Rauch aus dem Block der Hertha-Fans durch das Stadion wehte. Nach Wiederanpfiff hatten die Berliner die erste Chance. Jessic Ngankam zielte von der Strafraumgrenze aber etwas zu hoch.
Dortmund brauchte eine Weile, um ins Spiel zu kommen. Zwar übernahm die Borussia die Spielgestaltung, wirklich gefährlich wurde der BVB aber lange nicht. Bis zur 27. Minute - und dann direkt richtig: Reus zog von rechts in den Strafraum, bediente Adeyemi und der deutsche Nationalspieler traf mit der ersten Dortmunder Torchance sehenswert per Hacke.
Adeyemi verletzt: "Das sah nicht gut aus"
Jetzt legte der BVB richtig los. Adeyemi zündete auf der linken Außenbahn den Turbo, bediente Malen und schon stand es 2:0. Bei der Tor-Vorbereitung verletzte sich Adeyemi allerdings. Der 21-Jährige griff sich an den hinteren linken Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Terzic tröstete den Youngster mit einer Umarmung, bevor Adeyemi gestützt von zwei Betreuern in die Kabine geführt wurde. "Ich glaube, es geht in die Richtung", sagte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer auf die Frage, ob Adeyemi eine Muskelverletzung erlitten habe. "Das sah nicht gut aus, man hat gesehen, dass es ihn richtig erwischt hat."
Die Dortmunder Fans unterstützten Adeyemi mit lauten Sprechchören und schalteten dann in den Party-Modus. "Wer wird deutscher Meister? BVB Borussia", sangen die Anhänger euphorisch.
Dortmund eiskalt - auch nach Gegentreffer
Entschieden war die Partie aber noch nicht. Kurz nach der Halbzeit erwischte die Hertha den BVB unsortiert in der Abwehr. Tousart sorgte mit seinem Anschlusstreffer für Hoffnung bei den Hauptstädtern. Ergebnistechnisch blieb die Partie bis zum späten 3:1 durch Reus offen, nachhaltig spielerisch aus dem Konzept bringen ließ sich Dortmund aber nicht. Der BVB blieb überlegen und defensiv stabil.
In allen drei Wettbewerben ist Dortmund damit noch prächtig dabei. Im DFB-Pokal-Viertelfinale spielt die Borussia bei RB Leipzig, wie die Auslosung während des Spiels ergab. (best/dpa)