Manuel Neuer hat die Schnauze voll, Thomas Tuchel bekommt kein Mitleid und Vedad Ibisevic erzählt im Interview eindeutig zu viel: Die (wie immer nicht ganz ernst gemeinten) Lehren des Bundesliga-Spieltags.

Mehr News zur Bundesliga

1. Lehre: Manuel Neuer hat die Schnauze voll

Eine Niederlage in Madrid, ein Remis gegen Köln, nur 16 Punkte aus den ersten sechs Bundesliga-Spielen – der FC Bayern steckt mitten in der größten Krise seit Giovanni Trapattonis Flasche-leer-Rede. Mindestens!

Folgerichtig eskalierte Manuel Neuer nach der Partie am Samstag: "Man hat ja gesehen, wie wenig Tempo wir in unserem Spiel hatten", sagte er, sprach obendrein von einem "einschläfernden" Auftritt.

Willkommen in München zum Oktoberfest – da gehört ein ordentlicher Kater dazu. Weshalb sich der Meister zu einer gekonnten Kreisliga-Maßnahme entschied: Wenn nichts hilft, hilft vielleicht Frustsaufen. Auf der Wiesn natürlich:

2. Lehre: Keine Runde Mitleid für Thomas Tuchel

Ach, Borussia Dortmund – du nervst! Da war sie, die Chance, auf einen Punkt an den FC Bayern heranzurücken. Und was machst du? Verlierst in Leverkusen. Wie sollen wir da denn so tun, als könnte der Titelkampf in dieser Saison doch ein klitzekleines bisschen spannend werden?

BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte immerhin schnell einen Schuldigen für die Niederlage gefunden. Das ist seit Jahren eine Stärke des nicht ganz so guten Verlierers. Der Bösewicht war, halten Sie sich fest: der Gegner! Tuchel wollte nach der Partie nicht über die Schwächen seiner Mannschaft sprechen, sondern über die Tatsache, dass seine Spieler 21 Mal gefoult wurden.

Ein Foul alle 4,3 Minuten – von solch einer Quote können noch nicht verliebte Singles auf Parship nur träumen. "Irgendwann sind Grenzen überschritten", jammerte Tuchel trotzig. Sein Gegenüber Roger Schmidt hatte keine Runde Mitleid parat und entgegnete stattdessen trocken: "Vielleicht ist Dortmund auch einfach sehr gut darin, Fouls zu ziehen."

Wir lassen Sie selbst entscheiden, wer im Recht ist. Und stellen uns vor, was die nun völlig empörten BVB-Fans wohl sagen würden, hätte sich ein Bayern-Boss (wie in der Vergangenheit bereits geschehen) über zu viele Fouls gegen seine Stars beschwert.

3. Lehre: Der HSV ist mal wieder am Ende

Der HSV ist endlich Tabellenletzter. Herzlichen Glückwunsch! Grund für die Eroberung von Rang 18: Schalkes Torrausch mit drei Treffern in nur sechs Minuten nach einem, nun ja, geschenkten Elfmeter. S04 zog am Sonntagabend in der Tabelle am Team von Markus Gisdol vorbei.

Wer nun glaubt, dass der Hamburger SV wirklich gar nichts kann, der irrt. Denn in Berlin bewies der Bundesliga-Dino nicht nur, dass er das mit Abstand hässlichste Auswärtstrikot der Liga hat. Er zeigte auch, dass er – Thomas Tuchel sollte bitte kurz wegschauen – wenigstens noch treten kann.

Lockere 20 Fouls und sechs Verwarnungen leisteten sich die Hamburger in der Hauptstadt. Immerhin geht es nach der Länderspielpause nach Gladbach. Und die Borussia hat auf Schalke ja bewiesen, dass sie Teams in Not gerne mal aus der Krise hilft …

4. Lehre: Vedad Ibisevic arbeitet auch im Bett

Die Sky-Zuschauer hatten es am Wochenende echt nicht leicht. Zuerst mussten sie live mitansehen, wie Thomas Hayo ungehemmt Heidi Klum betrog. Der Juror von "Germany’s next Topmodel" (und Edelfan des FC Bayern) ging in aller Öffentlichkeit fremd und setzte sich einfach ins TV-Studio zu Jan Henkel, der zu allem Überfluss auch noch viel blonder ist als Modelmama Heidi.

Während der geneigte Zuschauer lieber Klum im Wiesn-Dirndl auf dem Bildschirm gesehen hätte, gab’s schon den nächsten optischen Reinfall. Auf der Haupttribüne saß in München nämlich auch Arnold Schwarzenegger. Zur Erinnerung: Das ist der Rabauke, der tags zuvor von der Polizei am Hauptbahnhof gestoppt wurde.

Sein Fahrrad-Vergehen war offensichtlich nicht die einzige Reiberei des Wochenendes – die Kollegen von Sky scheinen nämlich eine handfeste Auseinandersetzung im VIP-Bereich beobachtet zu haben:

Und als ob das noch nicht reichen würde, interviewte Rolf Fuhrmann auch noch Herthas Doppeltorschützen Vedad Ibisevic. Der war tags zuvor Vater eines gesunden Töchterchens geworden (Glückwunsch auch von uns!) und wurde gefragt, ob man bei so viel Glück an einem Wochenende auch ein wenig feiern könne.

Und was antwortete Ibisevic? "Ja, für so etwas arbeitet man jahrelang." Ob er nun von seinen beiden Toren oder der Zeugung eines Kindes sprach, bleibt zum Glück sein Geheimnis.


JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.