Man sollte Max Eberl beglückwünschen: Der Manager von Borussia Mönchengladbach ließ sich von seinem Verteidiger Matthias Ginter nicht länger auf der Nase herumtanzen und bot ihm zur Vertragsverlängerung nur das an, was Ginter wert ist - laut Bild angeblich knapp vier Millionen Euro jährlich.
Der Spieler mag seinen Wert anders einschätzen und auf höhere Bezüge gehofft haben. Aber der Verweis auf die jahrelange Treue und Leistungsbereitschaft reicht nicht. Für die Vergangenheit, immerhin fast fünf Jahre, ist
Ein Manager muss zukunftsgewandt denken und weitere Aspekte beachten. Zum Beispiel: Kann ich mir die Personalkosten angesichts der Pandemie leisten? Und jede Vertragsverlängerung mit Gehaltsanstieg birgt ein Risiko: Die anderen Profis wollen dann auch mehr Geld.
Matthias Ginter - eine gute aber nicht überragende Karriere
Ginter wird in diesem Monat 28 Jahre alt und hat es bei zwei Weltmeisterschaften, wo er zum Kader gehörte, zu keinem WM-Einsatz geschafft. 46 Länderspiele verzeichnet seine Bilanz. Eine gute Karriere - für einen ordentlichen, aber eben nicht überragenden Bundesliga-Spieler.
Kurze Zeit nach seinem Transferpoker lernte Ginter hoffentlich, dass auch er bei Borussia Mönchengladbach ersetzbar ist (durch Marvin Friedrich von Union Berlin). Auf seinem weiteren Weg, vermutlich nach Italien, wird ihn das nicht weiter kratzen. Und trotzdem tut so ein bisschen Symbolpolitik gut.