BVB
1 20
Gregor Kobel: Der vermutlich beste Torhüter der Liga stand in Dortmund im Tor. Gregor Kobel hat die Leistungen seiner ersten Saison bei der Borussia nicht nur bestätigt, sondern noch einmal auf eine höhere Stufe gehoben. Der Schweizer war mit den beiden Ausnahmen der Spiele bei Union Berlin und bei den Bayern - als ihm jeweils ein grober Fehler unterlief - der beständigste Dortmunder Spieler der Saison.
2 20
Kobel war einer, der die Mannschaft mehrfach vor Niederlagen oder Punktverlusten bewahrte, Spiele auch mal fast im Alleingang gewinnen konnte. Und einer, der die Mannschaft mitreißen kann, obwohl er allein durch seine Position doch in der Regel weit weg vom Geschehen agiert.
3 20
Kobel ist ein Unterschiedsspieler, der sich in dieser Saison intern auch zum Anführer hochgearbeitet hat. Seine positive und reflektierte Art kommt sehr gut an bei den Mitspielern und er wird schon in der kommenden Saison in der Hierarchie noch weiter oben verortet sein - ob als mögliches Mitglied des Mannschaftsrats oder als einer der drei Kapitäne.
4 20
Julian Brandt: Der 27-Jährige ging als Wackelkandidat in die Saison, sollte angeblich zum Verkauf stehen. Brandts Leistungen im Dortmunder Trikot waren bis dato einfach zu unbeständig, als dass er eine tragende Rolle hätte übernehmen können. Das hat sich in den letzten Monaten so grundlegend geändert, dass Brandt vor wenigen Wochen seinen Kontrakt bei der Borussia bis 2026 verlängern durfte.
Anzeige
5 20
Gerade in den schwierigen Phasen der Saison war Brandt einer der wenigen Lichtblicke, wurde dann in der zweiten Saisonhälfte zum Motor des Dortmunder Offensivspiels und zeigte endlich auch bei der Arbeit gegen den Ball seinen Wert für die Mannschaft.
6 20
Zur Belohnung gab es die Rückkehr in die Nationalmannschaft und in Dortmund die Versetzung in eine etwas zentralere Rolle im 4-3-3. Am Ende landete Brandt bei 17 Scorerpunkten und damit einer neuen Bestmarke im BVB-Trikot. Und auch die interne Torjägerwertung gewann Brandt mit neun Toren.
7 20
Sébastien Haller: Zum Ivorer ist eigentlich alles schon erzählt. Mit seiner Genesung von einer Krebserkrankung ist Haller der ganz große Gewinner der Saison. Und auch rein sportlich konnte der 28-Jährige in der Rückserie andeuten, wie wertvoll er für die Mannschaft sein kann.
8 20
Haller hat das Dortmunder Spiel nachhaltig verändert, mit ihm kam die Umstellung der Grundordnung, mit ihm kamen die Optionen im Offensivspiel und der Glaube, dass alles möglich sein kann in dieser Saison. Dass es am Ende dann für die Mannschaft und den Spieler nicht geklappt hat mit dem Titel, ist ärgerlich. Aber wer sollte es besser wissen als Sébastien Haller: Es gibt Wichtigeres.
Anzeige
9 20
Edin Terzic: Es war ja durchaus ein Risiko, Edin Terzic zurück auf den Posten des Cheftrainers zu setzen. Terzic hatte bis auf die paar Spiele 2021 keine Erfahrung als Cheftrainer einer Profi-Mannschaft und seine doch recht offensiv formulierten Saisonziele drohten ihm nach einer schwachen Hinserie schon um die Ohren zu fliegen.
10 20
Mit der Winterpause fügten sich dann aber einige Puzzleteile zu einem großen Ganzen: Die Mannschaft hatte eine lange Vorbereitung, Haller kehrte zurück, Terzic veränderte die Grundordnung und das Spielsystem und dank ein wenig Spielglück veränderte sich auch die Stimmungslage von Woche zu Woche.
11 20
Mit seiner empathischen und unverstellten Art wurde der Trainer immer mehr zum Kitt zwischen Mannschaft und Fans. Die Entfremdung der Anhänger von ihrer Mannschaft, die sich in den letzten Jahren breitgemacht hatte, wich einer immer stärker werdenden Zuneigung. Das ist in erster Linie Edin Terzic' Verdienst und auf Dauer ein wichtigeres Gut als jeder Meistertitel.
12 20
Thomas Meunier: Der Belgier ging als einer der gesetzten Spieler in die Saison, war als Allzweckwaffe auf der rechten oder linken Außenbahn in der Abwehr fest eingeplant. Dann aber stimmten die Ergebnisse nicht und es kamen die Verletzungen: Erst ein Jochbeinbruch, dann Rückenprobleme, dann eine langwierige Muskelverletzung.
Anzeige
13 20
Das letzte halbe Jahr erlebte Meunier fast nur noch von der Bank oder der Tribüne aus und auch ohne die Muskelverletzung wären dem 31-Jährigen wohl nur noch Teilzeiteinsätze geblieben; die Konkurrenz - bestehend aus Marius Wolf und dem in der Winterpause verpflichteten Julian Ryerson - hatte sich da längst in den Vordergrund gespielt.
14 20
Und so dürfte Meuniers Zeit in Dortmund ganz leise zu Ende gehen. Zwar besitzt der Spieler noch einen Vertrag bis 2024, geplant wird in Zukunft mit Meunier aber nicht mehr.
15 20
Nico Schulz: Ein ähnliches Schicksal ereilte auch Nico Schulz - allerdings bereits vor über einem Jahr. Der BVB will den 30-Jährigen schon lange loswerden. Weil Schulz aber einen offenbar recht üppig dotierten Vertrag bis 2024 besitzt und sich in mehreren Transferperioden nun keine geeignete Option für einen Wechsel finden ließ, hat der Spieler eine komplette Saison einfach ausgesessen.
16 20
Das ist Schulz' gutes Recht, aber der Abstieg vom Nationalspieler zum Tribünenhocker auch ziemlich traurig. In den kommenden Wochen soll - mal wieder - eine Lösung gefunden werden. Womöglich einigen sich beide Seiten auf eine Vertragsauflösung oder aber Schulz findet doch noch einen Klub.
Anzeige
17 20
Anthony Modeste: Ein letztes großes Abenteuer, die Aussicht auf mehr Geld, ein paar Spiele in der Champions League und vielleicht sogar der Gewinn der deutschen Meisterschaft: Das dürfte Anthony Modeste im letzten Sommer dazu bewogen haben, von Köln nach Dortmund zu wechseln.
18 20
Dafür gab er seinen mühsam wieder erworbenen Status als Kölner Publikumsliebling auf und versuchte sich an der Herausforderung BVB - ziemlich erfolglos, wie man nun weiß. Als Haller-Ersatz war Modeste verpflichtet worden, konnte die gewünschten Attribute aber im Prinzip nie auf den Platz bringen.
19 20
Für den reinen Strafraumstürmer, der auf Flanken angewiesen ist, passte der Dortmunder Spielansatz nicht. Und als Wandspieler war Modeste auf Grund seiner limitierten technischen Fähigkeiten und auch seiner Tempodefizite kaum zu gebrauchen.
20 20
Deshalb kam unterm Strich eine Saison zum Vergessen heraus, mit nur zwei Toren und am Ende sehr viel Bankzeit. In wenigen Tagen läuft sein Vertrag in Dortmund aus.