Das große Glück von Borussia Dortmund besteht darin, dass der Rückstand auf Bayern München lediglich zwei Punkte beträgt. Der Verlust von sechs Punkten aus drei Bundesliga-Spielen, die jeweils 2:2 endeten, ist noch immer reparabel. Zur Tabellenführung fehlen vier Zähler. Nur eines ist klar: Der BVB muss dringend etwas ändern. So kann es nicht weitergehen.
Das Abwehrverhalten von
Bei einem Schweizer Nationalspieler darf man davon ausgehen, dass er erstens Fußball spielen kann und zweitens das Positionsspiel beherrscht. Wenn man also Ursachen sucht, warum das mit 125 Millionen Euro aufgepeppte Team nicht ins Rollen kommt, liegt das wechselweise an der Einstellung oder an der Fitness oder an der Aufgabenstellung durch den Trainer.
Zorc mahnt nicht durchgehend vorhandene Giftigkeit an
Ein Fitness-Problem kann man ausschließen. Die medizinische Abteilung kontrolliert jeden Schritt der BVB-Profis und hätte längst Alarm geschlagen, wenn Defizite zu erkennen gewesen wären.
Zu bemängeln ist durchaus die Einstellung, Stichwort "Mentalität". Immer wieder mahnte Sportdirektor Michael Zorc Giftigkeit an; die ist nicht durchgehend vorhanden.
Womöglich sind die Spieler mit den Vorgaben ihres Trainers
Das hat fatale Folgen. Wenn der Gegner unerwartete Spielsituationen herstellt, und das tat der SC Freiburg, fehlen die Lösungen auf dem Platz. Der Trainer des SC Freiburg hat's genau so gesagt.
Christian Streich nach dem 2:2: "Für uns ging's natürlich drum, die Tiefe von Borussia Dortmund zu verhindern. Weil es geht ja... Ich meine, ich kenne den Lucien Favre ja jetzt auch schon ein paar Jahre."
Nämlich so: "Es ist alles hoch akribisch vorbereitet. Auf jedem Meter stehen sie richtig, die Spieler. Und dann wird vorbereitet und dann macht's klatsch, klatsch, klatsch."
Dem BVB fehlt ein Plan B
Durchkreuzt der Gegner aber Schema F, kommt der BVB wie in Freiburg nur zu zwei Torschüssen in der zweiten Halbzeit. Einen Plan B hat die Favre-Elf ja offensichtlich nicht.
Warum eigentlich nicht? Taktische Flexibilität ist ein hohes Gut, das man bei einem Trainer, der Taktik zur Maxime erklärt, verlangen darf. "Nicht panisch, aber ratlos" wirke der BVB, so der Spiegel.
Das Dilemma besteht darin, dass die BVB-Verantwortlichen natürlich den Missstand in ihrer Mannschaft erkennen, aber angesichts des knappen Rückstands in der Bundesliga und des guten Starts in der Champions League keinen dringenden Handlungsbedarf sehen. Nur: Dass die Konkurrenz selbst leichtfertig Punkte verschenkt, wird nicht dauerhaft passieren.