Für Julian Nagelsmann und den FC Bayern München ist der Einzug ins Viertelfinale der Champions League ein ganz persönlicher Triumph.
Das Star-Ensemble von Paris Saint-Germain trat mit
Unter den besten acht Mannschaften Europas zu sein, tut nicht nur dem Rekordmeister selbst, sondern auch dem Selbstverständnis der Bundesliga gut. Das unglückliche BVB-Aus gegen Chelsea hat die notorischen Selbstzweifel geweckt, ob die Bundesliga-Spitze tatsächlich internationalen Ansprüchen gewachsen ist. Eintracht Frankfurt ist nach dem 0:2 gegen Neapel quasi schon raus und RB Leipzig muss auswärts ein 1:1 aus dem Hinspiel verteidigen. Die Chancen sind gering, dass beide weiterkommen.

Also wieder die Bayern, schon richtig. Es ist eine müßige Diskussion, ob der FC Bayern nach zehn Meisterschaften in Folge hierzulande überhaupt noch Gegner auf Augenhöhe findet. Im Moment verdient der Deutschland-Repräsentant einfach Respekt, dass er die mit Scheich-Millionen zusammengeschusterte Söldnertruppe aus Paris dorthin geschickt hat, wo sie hingehört: raus aus der Champions League. Trainer Nagelsmann mixte das passende Gegengift: Entschlossenheit in den Zweikämpfen, Laufbereitschaft, direktes Passspiel, Neutralisieren von Mbappé.
So macht man das. Die Grätsche von de Ligt, der einen Vithina-Schuss von der Torlinie kratzte, steht hier symptomatisch: Offenbar hat
Vermutlich ist diese Leistung sogar noch höher zu werten als die von 2020, als Julian Nagelsmann, damals Trainer RB Leipzig, ins Halbfinale der Champions League einzog (und dort gegen PSG mit 0:3 ausschied). Es lag so viel Druck auf dem Spiel, der Gegner hatte zwei Weltmeister im Sturm, und womöglich wäre bei einem Ausscheiden sogar die Trainerfrage beim FC Bayern öffentlich diskutiert worden, ob er noch immer der richtige Mann am richtigen Ort ist. Wenn Fußball ein Ergebnissport ist, dann waren diese zwei Spiele gegen Paris Saint-Germain die passende Antwort.