3.000 Euro Strafe – und das für ein Abendessen unter freiem Himmel? In Griechenland ist das in der Campingsaison 2025 Realität.

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Griechenland hat aufgeräumt – mit dem Mythos vom freien Campen. Seit 2025 drohen Wohnmobilurlaubern hohe Bußgelder, wenn sie sich nicht an neue Spielregeln halten. Wer jetzt noch entspannt reisen will, braucht vor allem eines: eine gute Vorbereitung.

Die neuen Regeln für Camping in Griechenland

Seit Januar 2025 gilt das Gesetz 5170/2025, das Wildcamping in Griechenland de facto unmöglich macht. Während Behörden im Frühjahr noch Augenmaß zeigten, drohen im Sommer zur Hochsaison drastische Konsequenzen. Bis zu 3.000 Euro Strafe oder sogar drei Monate Haft sind möglich – pro Person und Fahrzeug.

Was ist der Hintergrund dafür? Die Neuregelung dient laut Tourismusministerium dem Schutz von Natur, Kulturerbe und öffentlicher Ordnung. Gerade an Küsten, Stränden und archäologischen Stätten soll "freies Stehen" künftig ausgeschlossen sein.

Planung statt spontanem Abenteuer: So geht’s jetzt

Viele Camper verstehen ihre Reiseform als naturnah und respektvoll. Dass nun jeder Klappstuhl als Ordnungsverstoß gilt, empfinden viele als übertrieben. Der schmale Grat zwischen Umweltschutz und Reisedruck wird für alle deutlich spürbar. Wo früher Küstenbuchten, Bergdörfer oder antike Ruinen zum Übernachten einluden, gilt heute: Nur noch lizenzierte Campingplätze sind erlaubt.

Ohne Reservierung geht in der Hochsaison wenig. Viele Campingplätze sind über Wochen ausgebucht. Die neue Devise: frühzeitig buchen und Alternativen einplanen. Wer auf gut Glück fährt, riskiert nicht nur Stress – sondern bis zu 3.000 Euro Strafe.

Die 24-Stunden-Parkregel wird künftig landesweit durchgesetzt – auch wenn sie nicht explizit im Gesetz steht. Die Verwaltungsmaßgabe besagt: Wohnmobile dürfen auf öffentlichen Parkflächen maximal 24 Stunden stehen. Das gilt für Straßenparkplätze, in Wohngebieten oder auf kommunalen Flächen. Doch Markise raus? Stühle vor dem Fahrzeug? Das ist nur noch auf offiziellen Plätzen erlaubt.

Tipp: Wer sich auf einen öffentlichen Parkplatz stellt – selbst nur über Nacht – sollte am nächsten Tag weiterfahren oder einen offiziellen Platz ansteuern. Ansonsten drohen Verwarnungen, Bußgelder oder sogar Anzeige.

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Tipps für die Griechenland-Routenplanung 2025

  1. Regionen mit Infrastruktur bevorzugen: Die Peleponnes oder Chalkidiki bieten zahlreiche Campingplätze in Küstennähe. In abgelegenen Gebieten wie Epirus oder den Ägäisinseln ist das Netz oft dünner – hier braucht es besonders sorgfältige Planung.
  2. Mit der Fähre? Stellplatz vorab sichern! Wer mit der Fähre von Italien anreist (z.B. über Igoumenitsa oder Patras), sollte bereits für die erste Nacht einen Platz gebucht haben. Die Polizei kontrolliert zunehmend in Hafenregionen.
  3. Kleine Gemeinden meiden oder bewusst ansteuern? Manche Orte bieten neue Stellflächen an – zeitlich begrenzt und klar ausgewiesen. Hier lohnt sich die Recherche vorab: Gemeindewebseiten oder lokale Foren liefern oft aktuelle Infos.
  4. Alternativen in der Nähe prüfen: Wenn ein Platz ausgebucht ist: Was liegt im Umkreis von 20 Kilometern? Eine Backup-Liste spart Zeit und Nerven – besonders bei langen Tagesetappen oder später Anreise.
  5. Digitale Helfer nutzen: Apps wie der Stellplatz-Radar helfen bei der Suche nach genehmigten Stellplätzen. Achtung: Nur Plätze mit offizieller Lizenz gelten als sicher. Wer sich auf Bewertungen verlässt, riskiert Unklarheiten bei der Legalität.

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