Barco Reale legt seinen Gästen die Toskana zu Füßen. Die Hügelkette des Montalbano ragt zwischen den Tälern der Flüsse Arno und Elsa auf, und ganz oben auf dem Montalbano thront Camping Barco Reale. Gäste können zur einen Seite bei klarem Wetter endlose Kilometer weit ins Arnotal hinunterschauen, zur anderen Seite in die Ebene von Empoli.

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Die Panoramen sind zu jeder Tageszeit eine Wucht – am schönsten aber in klaren Nächten, die zusätzlich einen traumhaften Sternenhimmel zeigen, und in den frühen, dunstfreien Morgenstunden.Hier oben ist indes nicht nur der Blick exquisit, auch die klare Luft tut gut, bis zu vier Grad kühler als in Florenz oder Empoli. Die wohltuende Ruhe ist das dritte Plus. Nach dem Trubel der stark besuchten Touristenmagneten ist die ländliche Idylle hier oben von besonderem Wert.

Hähnekrähen, Glockengeläut und ab und zu einen Eselsschrei sollte man allerdings mögen. Und die Herausforderung, sein Gespann auf den Stellplatz zu manövrieren. Denn egal ob aus Richtung Pistoia oder Empoli – es geht kurven- und steigungsreich bergan. Das ist allerdings nur ein Vorgeplänkel zu den wirklich steilen Wegen im Campingplatz selbst. Mitunter hilft der Traktor, den Caravan auf den Stellplatz zu bringen. Ein nicht zu langer Wohnwagen ist dabei von Vorteil, besonders große Modelle setzen schon mal mit den hinteren Kurbelstützen auf.

Campingplatz-Ausstattung

Die Stellplätze sind das größte Plus von Barco Reale: Durch die steile Hanglage gibt es überall verwunschene, sehr intime Nischen mit unterschiedlich großen Stellflächen. Außer denen, die man mit dem Auto nicht erreichen kann und die Zeltern vorbehalten sind, bieten sie alle neben viel Privatsphäre auch außergewöhnlich viel Platz. Der kulminiert im "Leading Pitch" mit 470 Quadratmetern, privatem Bad und eigener Küche. Es gibt darunter noch sieben weitere Kategorien. Der dichte, vielseitige Baum- und Strauchbestand ist nicht nur schön anzuschauen, sondern garantiert auch reichlich Schatten.

Lage, Gestaltung und Natur sind zusammen mit dem platzeigenen Restaurant die Eigenschaften, die Barco Reale so besonders machen. Es herrscht eine liebenswert unordentliche Wildheit – in Richtung Schickimicki gibt es hier gar nichts: Alles ist zweckmäßig und sauber, mehr aber auch nicht. Dafür nimmt die große Herzlichkeit und Zugewandtheit der Eigentümerfamilie Neri und ihres tollen Teams die Gäste von Anfang an für sich ein.

Außergewöhnlich ist das Freizeitprogramm, das von Wein- und Ölexkursionen bis zu Kochkursen sehr viel Regionales bietet. Die Vermietung von Mountainbikes, E-Bikes und Motorrollern erweitert den Radius vor Ort. Hilfreich ist der Shuttle-Service zum Bahnhof von Pistoia, der eine autofreie Anreise zu den großen Kulturstädten ermöglicht: eine wirklich schöne Art, den Gästen die Toskana zu Füßen zu legen.

Der besondere Tipp

Vinci schlachtet seinen großen Sohn, das Jahrtausendgenie Leonardo, derart aus, dass der sich vermutlich im Grabe umdreht. Dessen ungeachtet ist Vinci ein hübsches kleines Landstädtchen, eingebettet in toskanische Hügel, wie man sie sich malen würde: Zypressen, Ölbäume, hier und da eine große Schirmkiefer. Am besten,man wandert vom Campingplatz aus hin und lässt sich mit dem Shuttlebus wieder abholen.

Charmant und massenfrei

Die Provinzhauptstadt Pistoia liegt auf einer Linie mit den Touristenhochburgen Florenz, Lucca und Pisa – ist aber weniger überlaufen. Nur Studiosus-Gruppen verirren sich hierher, eine Handvoll Jakobspilger, sonst trifft man überwiegend Einheimische. Dabei verdient Pistoia unbedingt, entdeckt zu werden: Dom und Baptisterium säumen wie in anderen toskanischen Städten einen hübschen Platz.

In der Jakobskapelle beherbergt der Dom mit dem Silberaltar ein sakrales Kunstwerk allerhöchsten Ranges. Die Piazza della Sala hingegen ist das gemütliche, lebensfrohe Wohnzimmer der Stadt. Eine Besonderheit Pistoias sind Ornamente aus glasierter Keramik, einst ein Monopol der hier ansässigen Künstlerfamilie della Robbia. Ein herausragendes Exemplar dieser Kunst ist der Fries an der Fassade des Ospedale del Ceppo.

Camping Barco Reale

Größe und Charakter: 10 Hektar, 177 Stellplätze (60–470 qm) mit Strom (10 bis 16 A), 66 Mietunterkünfte. WiFi rund um die Rezeption, topographiebedingt nicht im gesamten Gelände.

Öffnungszeiten: 22. April bis 30. September 2023.

Preise: (3 Saisons, hier Hauptsaison): Erwachsene (ab 11 Jahre) 14 Euro, Kinder unter 3 Jahre gratis, bis 5 Jahre 8 Euro, bis 11 Jahre 10 Euro, Stellplatz inkl. Strom nach Größe (8 verschiedene Kategorien) 12 bis 170 Euro, Hund 6 Euro.

Attraktionen: Wander- und Mountainbikewege direkt ab Platz, verschiedene Freibäder, teilweise Panoramablick in die Umgebung.

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Wertung

  • Lage: 3 von 3 Punkten
    Außergewöhnlich schöne Naturlage. Zufahrt anspruchsvoll, Wege auf dem Platz steil, eher für kompakte Caravans geeignet.
  • Ausstattung: 2 von 3 Punkten
    Unterschiedliche Stellplätze auch mit Privatbad, Gepflegte, gut unterhaltene Sanitärgebäude. Restaurant, Kinderspielplatz
  • Freizeitwert: 2 von 3 Punkten
    Wochenprogramm, Kochkurse, geführte Exkursionen, Shuttlebus zu Bahnhof und Flughafen, Tischtennis, Fußballplatz.

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