Wer mit Wohnwagen oder Wohnmobil nach Italien will, sucht am besten Alternativen: Viele Baustellen schränken die Brenner-Route ein, die Europabrücke ist am Ende.
Die Fahrt über den Brenner ist für viele Reisemobilisten der Urlaubsbeginn. Wer den 1.370 Meter hohen Ostalpen-Pass überquert, stößt das Tor zum Süden auf. Danach lacht meist die Sonne und der Cappuccino lockt. Die Brennerroute ist eine zentrale Verkehrsachse zwischen Österreich und Italien. 14,4 Millionen Fahrzeuge fahren jährlich auf ihr.
Die Brennerautobahn (A13) wird in den kommenden Jahren allerdings zu einer Großbaustelle. Für Wohnmobil-Reisende bedeutet das: Staus, Umleitungen und Verzögerungen – besonders während der Hauptreisezeit.
Neben der aktuellen Sanierung der Luegbrücke, die im Januar 2025 gestartet ist (promobil berichtete), stehen bis 2044 zahlreiche weitere Bauprojekte an. Eines der größten Projekte ist der Abriss und Neubau der berühmten Europabrücke ab 2040.
Welche Auswirkungen das auf Camper hat und welche Alternativrouten sinnvoll sind, erklären wir hier.
Baustellen-Marathon: Engpässe auf der Brennerroute
Der Brenner ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen für Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland und Österreich, die im Wohnmobil oder Wohnwagen nach Italien reisen. Die kommenden Jahrzehnte bringen massive Einschränkungen mit sich:
- Luegbrücke (2024–2030): Bereits seit Januar 2025 nur noch einspurig – lange Wartezeiten sind programmiert. (Mehr Infos hier)
- Gschleirsbrücke (ab 3. Juni 2025): Sanierung südlich von Innsbruck, ebenfalls mit Verkehrsbehinderungen.
- Grenztunnel nach Italien (2025–2026): Fahrbahnsanierung, während der Verkehr vermutlich nur einspurig fließt.
- Europabrücke (2040–2044): Kompletter Neubau – eine echte Herausforderung für den Reiseverkehr.
Die Europabrücke ist mit 815 Metern Länge und 190 Metern Höhe nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch eine der meistbefahrenen Abschnitte der Route. Ihr Neubau wird unweigerlich zu langen Staus führen.
Welche Alternativen gibt es für Camper?
Wer dem Dauerstau entgehen will, sollte bereits bei der Reiseplanung drei Alternativen in Betracht ziehen. Wir zeigen Ihnen, welche Mautkosten Sie dabei im Camper oder Caravan-Gespann erwarten:
Brenner-Umfahrung via Tauernautobahn (A10)
Eine beliebte Ausweichstrecke, allerdings mit eigenen Engpässen.
Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen max. Gesamtgewicht:
- Vignette: Für die Nutzung der österreichischen Autobahnen ist eine Vignette erforderlich. Die 10-Tages-Vignette kostet 11,50 Euro
- Streckenmaut: Zusätzlich zur Vignette fällt auf der Tauernautobahn eine Sondermaut für den Abschnitt zwischen Flachau und Rennweg an, der den Tauern- und Katschbergtunnel umfasst. Die Einzelfahrt kostet 14,50 Euro.
Fahrzeuge über 3,5 Tonnen max. Gesamtgewicht:
- GO-Box: Fahrzeuge über 3,5 Tonnen benötigen eine GO-Box zur elektronischen Mauterfassung. Die Maut wird fahrleistungsabhängig berechnet und variiert je nach Achszahl, Emissionsklasse und zurückgelegter Strecke. Die genauen Kosten können mit dem ASFINAG Mautkalkulator ermittelt werden.
Brenner-Umfahrung via Reschenpass (B180)
Landschaftlich reizvoll, doch für größere Wohnmobile nicht immer ideal. Doch Vorsicht: Die Reschenpass-Straße ist bis Ende 2026 vorübergehend nicht befahrbar, da auf dieser Strecke ein Schutzstollen gegen Steinschlag errichtet wird. Während der Wintersaison 2024/25 ist die Straße bis 9. März 2025 geöffnet.

Die Fahrt über den Reschenpass ist grundsätzlich mautfrei. Allerdings ist für die Fahrt durch den Landecker Tunnel eine Vignette (Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen) oder eine GoBox-Maut (Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen) nötig. Die Umfahrung des Tunnals über die L76 (Landecker Straße): Anstatt den Tunnel zu nutzen, können Sie die L76 nehmen, die parallel zum Inn verläuft. Diese Route führt durch die Stadt Landeck und mündet südlich des Tunnels wieder in die B180 ein
Brennerbahn & Brennerbasistunnel
Die Bahnstrecke ist eine Option für Wohnmobil-Reisende, die ihr Fahrzeug am Zielort mieten möchten. © Promobil


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