"Wir konstruieren alles, was im Katalog nicht zu kriegen ist, und lassen es dann herstellen", sagt Christoph Wiesen, Inhaber der Firma Lenzen Industrietechnik GmbH in Berescheid.
Sein Betrieb hat sich auf Rollen- und Förderketten für verschiedene Branchen spezialisiert und steht jetzt als eines von zehn erfolgreichen und kreativen Jungunternehmen im Finale des Gründerpreises NRW 2024, der vom Wirtschafts- und Klimaschutzministerium und der NRW-Bank vergeben wird. Die Finalteilnehmer haben die Chance auf Preisgelder von insgesamt 60.000 Euro.
"Ich habe schon als Schüler in dem Betrieb meines Onkels gearbeitet", erzählt Wiesen. Der hatte das Unternehmen 1999 gegründet. Wiesen absolvierte eine Lehre als Metallbauer und machte anschließend seinen Meister als Feinwerkmechaniker. 2020 übernahm er das mittlerweile etablierte Unternehmen, das sich auf die Beratung, Planung und Optimierung von Maschinen und Anlagen der Antriebs- und Fördertechnik spezialisiert hat.
Digitalisierung und Automatisierung werden im Unternehmen vorangetrieben
"Ich habe die Digitalisierung und die Automatisierung im Unternehmen vorangetrieben", berichtet Wiesen. Unter seiner Leitung konstruiert, fertigt und vertreibt die Firma passgenaue Komponenten für unterschiedliche Anwendungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Instandhaltung und Optimierung bestehender Anlagen. Zu den langjährigen Kunden der Lenzen Industrietechnik GmbH zählen unter anderem namhafte Unternehmen aus der Holz- und Papierindustrie, der Kalk- und Zementindustrie sowie Kraftwerke, Kläranlagen, Autowaschanlagen und der allgemeine Maschinenbau.
Durch die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Zulieferern und den Einsatz modernster Technologien kann die Lenzen Industrietechnik GmbH individuelle Lösungen von der Planung über die Konstruktion bis hin zur Montage anbieten. "Aktuell haben wir rund 1000 Artikel auf Lager." Kleinteile werden in einem Umlaufregal mit 36 Fachböden gelagert.
"Wir sorgen mit unseren Ketten dafür, dass Maschinen angetrieben werden oder etwas gefördert wird", erklärt Wiesen. Als Beispiel nannte er Baumstämme, die in eine Säge transportiert werden. "Wir müssen wissen, was und wie viel über welche Distanz transportiert werden muss. Dann können wir entscheiden, welche Kette die richtige ist", so der Firmenchef. Die kleinste Kette, die die Firma im Angebot hat, wiegt 100 Gramm pro Meter, die größte 40 Kilogramm. Sie bestehen aus Stahl mit verschiedenen Legierungen.
Zulieferer kommen aus ganz Deutschland und aus Belgien
Die Kunden sind laut Wiesen größtenteils in einem Radius von rund 100 Kilometern rund um Berescheid angesiedelt, auch in Belgien und in Luxemburg. "Wir haben einen festen Kundenstamm, der stetig wächst." Die Zulieferer kommen aus ganz Deutschland und aus Belgien.
"Mit ihrem unternehmerischen Mut, klugen Geschäftsideen und Kreativität gestalten die Nominierten die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft aktiv. Sie schöpfen aus den Potenzialen der digitalen und nachhaltigen Transformation und helfen uns damit dabei, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern", lobt Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur die Finalisten.
In der Finalrunde müssen die zehn Nominierten ihre Geschäftsideen vor der achtköpfigen Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Christine Volkmann, Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls für Entrepreneurship und interkulturelles Management an der Bergischen Universität Wuppertal, vortragen. Am 28. Oktober zeichnen das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium und die NRW-Bank die drei bestplatzierten Unternehmen mit dem Landespreis und Preisgeldern in Höhe von 30.000 Euro (Sieger), 20.000 Euro (Platz zwei) und 10.000 Euro (Platz drei) aus. © Kölner Stadt-Anzeiger
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