Der Veganuary fordert uns dazu heraus, einen Monat vegan zu leben. Was hinter der Challenge steckt, was sie bringt und wie du sie meisterst.
"Weniger Fleisch essen" – so lautet jedes Jahr ein beliebter Neujahrsvorsatz. Zuletzt gab ein Drittel der Teilnehmenden einer DAK-Umfrage an, den Fleischkonsum reduzieren zu wollen. Wem die Umsetzung schwer fällt oder wer noch einen Schritt weiter gehen will, kann sich am "Veganuary" versuchen.
Hier heißt die Challenge: im Januar einen Monat lang vegan leben. Die Kampagne versucht damit zu vermitteln, dass das vegane Leben gar nicht schwer ist. Als Hilfestellung gibt es jede Menge Tipps und Rezepte. Auch Prominente wie Dr.
Was ist der Veganuary?
Der Veganuary ist eine Kampagne, die Verbraucher:innen jedes Jahr dazu auffordert, im Januar vegan zu leben. Auf diese Weise wollen die Veranstalter:innen möglichst vielen Menschen den Wechsel zu einer pflanzlichen Ernährung erleichtern – und zeigen: So schwer wie gedacht ist das mit dem Veganismus gar nicht.
Die Aktion gibt es seit 2014, sie findet von Jahr zu Jahr mehr Anklang. Laut Kampagnenbericht nahmen 2022 über 600.000 Menschen an der Challenge teil. Seit 2014 haben sich fast 2,5 Millionen Menschen weltweit angemeldet.
Die Idee stammt ursprünglich aus Großbritannien, inzwischen findet der Veganuary aber weltweit statt. 2022 registrierten sich Menschen aus allen Ländern der Welt, mit Ausnahme von Tadschikistan und Nordkorea.
Auch Unternehmen können mitmachen, indem sie zum Beispiel zum Veganuary neue vegane Produkte auf den Markt bringen. Im vergangenen Jahr sollen so allein zum Veganuary über 1.500 neue Produkte und Menüs auf den Markt gekommen sein.
Neben Unternehmen unterstützen auch viele Prominentedas Projekt. So beteiligen sich unter anderem Schauspieler Hannes Jaenicke, YouTuber Rezo und der Arzt und Autor Dr. Eckart von Hirschhausen, aber auch Hollywood-Stars wie
Joaquin Phoenix erklärt zum Beispiel:
"Wenn wir die Welt durch die Augen eines anderen Tieres betrachten, müssen wir erkennen, dass wir im Inneren alle gleich sind. Und dass wir alle ein Leben ohne Leid verdienen."
Übrigens: Wir haben bereits einen Podcast zum Veganuary aufgenommen – hören kannst du ihn hier oder z.B. auf Spotify, Apple Podcasts oder Google Podcasts:
Einen Monat vegan: Warum es sinnvoll ist
Für einen Monat vegan – bringt das wirklich was? Vor allem, wenn man danach den Rest des Jahres über auch tierische Produkte isst?
Ja, tut es. Eine Datenerhebung des Harvard University Animal Law and Policy Programms hat 2020 die kollektive Wirkung berechnet, die der Veganuary bis dahin seit 2014 erzielt hat. So sollen schon bis 2020 über 100.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart worden sein, über sechs Millionen Liter Wasser und 3,4 Millionen Tierleben.
Den Schätzungen und Berechnungen von Veganuary und der Veganalyser-App der Vegan Society UK sollen allein durch den Veganuary 2022 rund 2,16 MillionenTierleben gerettet worden sein.
Und nicht nur die Tiere, auch die Teilnehmenden am Veganuary profitieren: Bei der offiziellen Veganuary-Umfrage im Jahr 2022 gaben 49 Prozent der Teilnehmer:innen an, nach der einmonatigen Challenge von mehr Energie zu haben, 48 Prozent haben zudem eine bessere Stimmung. Die Hälfte der Befragten stellte eine allgemeine Verbesserung ihrer Gesundheit fest.
Veganuary: Viele bleiben vegan
Noch wichtiger aber als diese Zahlen: Viele Teilnehmende beschließen, über den Januar hinaus vegan zu bleiben. Laut einer Umfrage planten 83 Prozent der Teilnehmenden, auch nach dem Januar weniger tierische Produkte zu essen oder vegan zu bleiben.
Zahlreiche Studien belegen längst, dass eine pflanzliche Lebensweise besser für das Klima ist. Ein Ökologe der Oxford-Universität hat 2019 zum Beispiel berechnet, dass Veganer:innen durch ihre Ernährung jährlich zwei Tonnen Treibhausgase einsparen, darunter 670 Kilogramm CO2. Auch der Weltklimarat IPCC hat berechnet, dass eine pflanzliche Ernährung das Klima schützen könnte.
Für das Klima und die Umwelt ist der Veganuary also ein Gewinn. Ganz zu schweigen davon, dass Teilnehmer:innen ein klares Zeichen gegen die tierquälerischen Bedingungen in Massentierhaltungsbetrieben setzen.
Beachte: Nicht für jeden ist Veganismus geeignet. Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder Unverträglichkeiten kann es schwer fallen, sich durch rein pflanzliche Kost gesund zu ernähren. Auch schätzen einige Expert:innen vegane Ernährung je nach Lebensphase unterschiedlich ein. Lies dazu auch: Schwangerschaft und vegane Ernährung – geht das?
Mehr Infos dazu, was du im Veganuary beachten kannst, findest du hier: Vegane Ernährung: Vorteile, Regeln und was du beachten musst
Veganuary 2023: Wie du mitmachen kannst
Du willst beim Veganuary mitmachen? Dann kannst du dich hier anmelden.

Nach der Anmeldung erhältst du 31 Tage lang E-Mails mit Tipps und veganen Rezepten sowie Zugriff auf ein Kochbuch mit Rezeptempfehlungen von Promis wie Joaquin Phoenix, Ralf Moeller oder Patrik Baboumian. Auch wir bei Utopia haben jede Menge Tipps für Interessierte zusammengetragen – du findest sie im nächsten Absatz.
Vegan leben: Tipps und Rezepte für den Veganuary
Die Ernährung umzustellen bedeutet, die eigenen Gewohnheiten zu ändern. Mit diesen Tipps tust du dir leichter:
- Richtige Vorbereitung: Kauf Essentials wie Hafermilch und vegane Margarine ein oder mache sie selbst, bevor du in den Veganuary startest. Bereite dein Essen die erste Zeit über am besten im Voraus zu, bis du dich an die neue Routine gewöhnt hast. Rezepte, die sich eigenen, findest du z. B. hier: Meal Prep – mit Vorkochen Geld und Zeit sparen
- Du weißt immer noch nicht, was du kochen sollst? In diesem veganen Ernährungsplan findest du vegane Gerichte für sieben Tage. Und beim Zusammenstellen weiterer Gerichte kann dir die vegane Ernährungspyramide helfen.
- Mängeln vorbeugen: Achte darauf, genug Vitamin D, essentielle Fettsäuren, Calcium und Eisen aus pflanzliche Quellen zu dir zu nehmen. Wenn du längere Zeit über vegan lebst, musst du Vitamin B 12 supplementieren.
- Gesund essen: Inzwischen gibt es zahlreiche vegane Fertiggerichte, Süßigkeiten und Co. zu kaufen. Wer im Veganuary auch etwas für die eigene Gesundheit tun will, sollte diese Produkte jedoch in Maßen genießen und lieber öfter selbst kochen – am besten mit saisonalen Bio-Zutaten.
- Schreib dir einen Einkaufszettel. So gelingt es leichter, den Einkaufswagen an der Käsetheke vorbeizuschieben und die Lieblingsschokolade im Regal liegen zu lassen.
- Vorsicht bei Fertigprodukten! Diese können tierische Bestandteile wie Milchpulver oder Gelatine enthalten. Schau dir deshalb die Inhaltsstoffangaben genau an – oder koche selber.
Mehr Tipps findest du im Erfahrungsbericht "Kein Fleisch, keine Eier, keine Milch: So war mein veganer Monat" und in unserer Galerie "Vegan: 12 Tipps zu Essen, Nährstoffen, Kleidung und mehr" . © UTOPIA