Stiftung Warentest hat 15 Deodorants für Männer geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur zwei Produkte erhielten die Note "gut", viele versagen beim Schweißschutz komplett.

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Schwitzen ist etwas ganz Natürliches, der Geruch danach ist allerdings eher weniger erwünscht. Doch ausgerechnet viele der Produkte, die dagegen helfen sollen, enttäuschen auf ganzer Linie: Das zeigt ein aktueller Test der Stiftung Warentest, bei dem nur zwei von 15 Deodorants für Männer die Note "gut" erhielten.

Die Tester ließen es sich dabei nicht nehmen, die Wirksamkeit der Produkte unter extremen Bedingungen zu prüfen. In einem eigens eingerichteten Schwitzraum mussten sich die schweißhemmenden Helfer bei 38 Grad und 35 Prozent Luftfeuchtigkeit beweisen. Das Ergebnis war am Ende ernüchternd.

Die beiden Testsieger gibt's bei dm und Lidl

Den ersten Platz teilen sich zwei recht günstige Aeorosolsprays: Das Seinz-Antitranspirant von der Drogeriemarktkette dm für 2,75 Euro je 200 Milliliter und Cien Men vom Discounter Lidl für nur 85 Cent pro 200 Milliliter. Beide erhielten die Gesamtnote "gut" (2,5) und überzeugten vor allem mit ihrem zuverlässigen Schutz vor Achselgeruch.

Erfreulich für umweltbewusste Verbraucher: Die beiden Testsieger kommen laut Stiftung Warentest auch ohne umweltkritische Stoffe aus. Allerdings zeigten sie bei der Schweißminderung, also der Minderung der eigentlichen Schweißmenge, Schwächen - hier reichte es nur für ein "befriedigend" (3,0). Dennoch sind sie die besten im Feld der getesteten Produkte.

Versprechen werden nicht gehalten

Vier Sprays von 8x4 Men, Aldi, Müller und Rossmann versagten komplett beim Nässeschutz. Obwohl diese Produkte jeweils 48 Stunden Schutz vor Achselnässe versprechen, hielten sie im Test nicht einmal 24 Stunden durch. Die Tester bewerteten das als "mangelhaft".

Die Prüfmethode war dabei standardisiert: 24 Stunden nach dem Auftragen der Deos steckten die Experten saugfähige Pads unter die Achseln der Probanden und schickten sie in den Schwitzraum. Anschließend wurden die Pads gewogen - je schwerer, desto mehr Schweiß trotz Antitranspirant.

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Umweltprobleme belasten das Gesamturteil

Ein weiteres Problem vieler Produkte: umweltkritische Inhaltsstoffe. Neun der 15 getesteten Antitranspirantien enthalten Stoffe wie Silikon D5 oder Mikroplastik, die biologisch schwer abbaubar sind und die Umwelt belasten. Besonders negativ fiel der Rexona Men Stift auf, der als einziges Produkt im Test sogar Mikroplastik enthielt.

Zwar ist das noch erlaubt - ein Verbot für Kosmetika, die auf der Haut verbleiben, tritt in der EU erst 2029 in Kraft. Die Kosmetikbranche hatte sich aber bereits freiwillig dazu verpflichtet, weitgehend darauf zu verzichten.

Gute Wirkung, schlechte Umweltbilanz

Paradox: Ausgerechnet die Produkte mit der besten schweißhemmenden Wirkung schneiden beim Umweltschutz schlecht ab. Der Rexona Men Stift und der Balea-Roller von dm schützen sehr gut vor nassen Achseln und verhindern auch zuverlässig Schweißgeruch. Wegen umweltkritischer Inhaltsstoffe schaffen sie es trotzdem nicht an die Tabellenspitze.

Der Grund: Die Stiftung Warentest bewertet den Einsatz umweltkritischer Stoffe streng: Bei der Note "ausreichend" für umweltkritische Stoffe verschlechtert sich das Gesamturteil um eine ganze Note. "Für die Anbieter sollte das ein Weckruf sein", kommentieren die Tester.

Richtige Anwendung verbessert die Wirkung

Auch die beste Anwendung kann nur begrenzt helfen, wenn das Produkt nicht wirkt. Dennoch gibt Stiftung Warentest Tipps für optimale Ergebnisse: Antitranspirantien sollten nur auf sauberer, trockener Haut angewendet werden. Bei Sprays empfiehlt sich das Auftragen in gut belüfteten Räumen, um das Einatmen von Aluminiumpartikeln zu vermeiden.

Zusätzlich können Verbraucher durch ihre Ernährung die Schweißproduktion beeinflussen. Scharfes Essen, Alkohol und Kaffee kurbeln die Schweißproduktion an. Wer viel schwitzt, sollte darauf verzichten und den Flüssigkeitsspeicher mit Wasser oder Saftschorle auffüllen.

Verwendete Quellen

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