Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Mars Minis zu ihrer "Mogelpackung des Monats" gekürt. Denn die Packungsgröße schrumpfte – der Preis blieb aber gleich.

Schon seit vielen Jahren fällt den Verbraucherschützern der Verbraucherzentrale Hamburg auf, dass der Hersteller bei Mars Minis immer wieder trickst. Beim "Stammgast auf der Mogelpackungsliste" sei die Größe der Schokoriegel nun erneut geschrumpft, heißt es in einer Mitteilung.

"Statt wie bisher 275 Gramm sind nun nur noch 227 Gramm in der Tüte – oft zwei Riegel weniger. Der Preis im Handel bleibt meist bei 3,99 Euro", erklären die Verbraucherschützer. Für Käuferinnen und Käufer bedeutet das, sie zahlen 21 Prozent mehr fürs gleiche Produkt. Ein Musterbeispiel für die sogenannte Shrinkflation.

Was ist Shrinkflation?

  • Bei Shrinkflation bleiben die Packungsgröße und der Preis eines Produkts gleich. Allerdings schrumpft die Füllmenge.
  • Häufig passiert das, ohne dass der Hersteller explizit darauf hinweist. Verbraucher zahlen unter dem Strich plötzlich mehr für den Artikel.

Aber nicht nur bei den Mars Minis wurde der Packungsinhalt bei gleichem Preis geschrumpft. Auch bei den Mini-Riegeln der Marken Bounty, Twix, Snickers und Milky Way sei das passiert.

"Füllmengenkarussell" bei Mars Minis

Bei keinem anderen Produkt auf der Mogelpackungsliste habe man seit 2005 so häufig Tricksereien bei der Füllmenge festgestellt wie bei den Mars Minis, heißt es. Mars betreibe quasi ein "Füllmengenkarussell": Mal werde die Packung größer, dann wieder kleiner – doch der Grundpreis steige fast immer.

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Bereits 2009 schrumpfte der Inhalt von 250 auf 235 Gramm. Der Preis blieb gleich. In den Jahren danach wurde die Füllmenge weiter reduziert – auf bis zu 200 Gramm. 2016 erhöhte der Hersteller die Füllmenge wieder auf 250 Gramm und hob den Preis um 50 Cent an. Ein Jahr später erreichte die Füllmenge mit 303 Gramm ihren Höchstwert.

Preisänderungen bei Mars Minis
© Verbraucherzentrale Hamburg

Seitdem gehe es bergab, so die Verbraucherschützer: "2025 enthält eine Packung nur noch 227 Gramm, der Preis liegt inzwischen meist bei 3,99 Euro oder höher." Damit sei der Preis insgesamt von 2009 bis 2025 um mindestens 121 Prozent gestiegen. Die Inflationsrate für diesen Zeitraum liegt bei rund 37 Prozent.

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Der Hersteller, die Mars GmbH, begründet die Shrinkflation mit dem "weltweit spürbaren Inflationsdruck". Hinzu kämen weitere Kostensteigerungen von Rohstoffen wie Kakao, Verpackungen oder Milchprodukten. Gleichzeitig investiere man in Produktentwicklung, nachhaltige Lieferketten und Produktion.

"Wir versuchen, diese Kosten so weit wie möglich intern aufzufangen", schreibt die Mars GmbH. "Angesichts der aktuellen Marktbedingungen mussten wir die schwierige Entscheidung treffen, bei Teilen unseres Sortiments Anpassungen vorzunehmen und das Gewicht einer ausgewählten Anzahl unserer Packungen zu verändern."

Preissteigerung auch bei M&Ms

Mars Minis und andere Schokoriegel sind nicht die einzigen Süßwaren-Produkte, bei denen im Juni eine Preissteigerung festgestellt wurde. Auch bei M&Ms wurde getrickst.

M&Ms
© Verbraucherzentrale Hamburg

Denn auf den ersten Blick scheint die Packung günstiger geworden zu sein: Statt bislang 3,99 Euro kostet sie mittlerweile 2,99 Euro. Allerdings wurde die Füllmenge von 250 Gramm auf 150 Gramm reduziert. Laut den Verbraucherschützern ergibt das eine versteckte Preiserhöhung von 25 Prozent. Bei der Maxipackung stieg der Preis um rund 10 Prozent.

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Teaserbild: © IMAGO/Dreamstime