Eine neue Umfrage zeigt, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher bereits Opfer von Online-Betrug geworden sind. Vor allem auf Fake-Shops sind einige hereingefallen. Auch Scamming, Identitätsbetrug und Abo-Fallen zählen zu den gängigsten Maschen.
Jeder vierte (24 Prozent) Deutsche ist schon einmal auf Onlinebetrug hereingefallen. Und jeder Vierte kennt jemanden, der schon einmal Opfer wurde. Durch perfide Maschen bereichern sich Betrüger immer wieder, etwa indem sie ihre Opfer um Geld oder auch um persönliche Daten bringen. Eine aktuelle Schufa-Verbraucherumfrage zeigt die gängigsten Maschen auf.
Information zur Umfrage
- Die Nordlight research GmbH hat im Auftrag der Schufa Holding AG vom 17.02.-22.02.2025 im Rahmen eines Online-Panels eine bevölkerungsrepräsentative quantitative Erhebung durchgeführt (n=1.000).
Mehr als jedes dritte Betrugsopfer ist auf Fake-Shop hereingefallen
Die meisten Betroffenen sind demnach auf Fake-Shops hereingefallen. 37 Prozent gaben an, nach der Bezahlung keine oder nur minderwertige Ware erhalten zu haben. Gefälschte Online-Shops sehen täuschend echt aus, da sie oft Kopien bekannter Internet-Verkaufsplattformen sind. Sie verschwinden aber schnell und tauchen dann unter neuem Namen wieder auf, informiert die Verbraucherzentrale.
Fake-Shops erkennen
- Warnhinweise können eine auffällige Internetadresse sein, zum Beispiel ".de.com" anstatt ".de". Auch wenn Sie etwas nur per Vorkasse bestellen können, ist Vorsicht geboten. Misstrauisch sollten Sie außerdem werden, wenn die Preise auffallend günstig und die Kundenbewertungen ausschließlich positiv sind. Ein weiterer Hinweis sind falsche Gütesiegel, fehlende AGBs oder AGBs in schlechtem Deutsch sowie ein nicht vorhandenes Impressum.
- Wer sich unsicher ist, kann mithilfe des Fakeshop-Finders der Verbraucherzentrale testen, ob ein Shop seriös ist.
Ein Viertel der Betrugsopfer ist laut der Umfrage zudem schon einmal gescammt worden. Dabei werden Menschen unter Vortäuschung falscher Tatsachen dazu gebracht, Geld zu überweisen. Auch Identitätsbetrug (22 Prozent) und Abo-Fallen (19 Prozent) zählen zu den Maschen, auf die Umfrageteilnehmer bereits hereingefallen sind. Mehrfachauswahl war möglich.
Der Großteil der Betrugsopfer (60 Prozent) ist auf Websites in die Falle getappt. Aber auch durch E-Mails (26 Prozent) oder in den sozialen Medien (22 Prozent) fanden die Betrüger ihre Opfer.
Betrug wird häufig nicht angezeigt
Auch wenn sie einer Masche ins Netz gegangen waren, haben viele den Betrug nicht gemeldet. Gerade einmal vier von zehn Betroffenen gaben an, eine Anzeige bei der Polizei erstattet zu haben. 35 Prozent zogen die Konsequenz, ihre Login-Daten zu ändern, und je 32 Prozent kontaktierten nach dem Betrug den Online-Händler oder die Bank. Um die eigene Bonität zu schützen, meldete sich auch knapp jeder Zehnte bei der Schufa.
9 Prozent gaben allerdings an, nichts unternommen zu haben – Sie hätten nicht gewusst, was zu tun ist.
In die Online-Betrugsmasche getappt - und jetzt?
Wer bereits Geld an einen Fake-Shop oder durch Scamming überwiesen hat, sollte so schnell wie möglich seine Bank kontaktieren, um die Zahlung noch zu stoppen. Eile ist auch geboten, wenn Betrüger Zugriff auf einen Account erhalten und das Opfer vielleicht sogar aussperren. "Je nachdem, welcher Account betroffen ist, könnten Ihre Daten sonst schnell missbraucht werden", warnen Verbraucherschützer. In solchen Fällen sollte man den Anbieter, bei dem das Online-Konto eingerichtet ist, kontaktieren und sich helfen lassen.
Hilfe bietet auch die Polizei. Im Falle von Betrug können Betroffene sich bei einer sogenannten Onlinewache melden. Diese prüft dann den Sachverhalt und informiert im Anschluss per E-Mail über das weitere Vorgehen. Für die Anzeige ist es sinnvoll, Unterlagen parat zu haben, im Falle von Online-Betrug sind das zum Beispiel angebliche Kaufbelege sowie Screenshots und PDF-Exports von Internetseiten oder E-Mail-Verläufen.
Zusätzlich kann man sich auch an die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale wenden.
Verwendete Quellen
- Pressemitteilung der Schufa Holding AG: "Schufa-Umfrage zu Online-Betrug: Identitätsdiebstahl kann für Verbraucher richtig teuer werden"
- Verbraucherzentrale.de: "Fakeshops entlarven: Sich und andere schützen"
- portal.onlinewache.polizei.de
- Verbraucherzentrale.de: "Erste Hilfe bei gehackten Online-Konten"