• Immer wieder werden Mineralölspuren in Nahrungsmitteln gefunden.
  • Die Zeitschrift "Öko-Test" hat erneut Pre-Nahrung für die Kleinsten überprüft und Rückstände gefunden - allerdings weniger als zuvor.
  • Bei Veggie-Würstchen fällt die Bilanz nicht so gut aus, wie Tester festgestellt haben.

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Babynahrung ist heute weniger stark mit Mineralölbestandteilen belastet als noch vor zwei Jahren. Das schreibt die Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 6/2021). Die Prüfer haben jetzt 16 Produkte unter die Lupe genommen, darunter sechs Bio-Pre-Nahrungsprodukte. Bei früheren Tests wurden in sogenannter Pre-Nahrung für Säuglinge immer wieder Schadstoffe und Rückstände entdeckt.

Auch wenn zwei mit "sehr gut" abschneiden, ist noch immer keines der getesteten Produkte ganz ohne Verunreinigungen. Neben Mineralölen kommen vereinzelt Fettschadstoffe oder Rückstände von Desinfektionsmitteln vor, je nach Produkt Spuren oder erhöhte Werte. Auf der anderen Seite fehlen bei der Hälfte der getesteten Pre-Nahrung wichtige Fettsäuren. Hier bessern laut "Öko-Test" einige Hersteller jetzt nach. In punkto Keimfreiheit sind dagegen alle Produkte in Ordnung.

Die "sehr guten" Testsieger sind die Aptamil Profutura Anfangsmilch Pre und Nestlé Beba Pre. Drei Produkte sind immerhin "gut": die Babydream Anfangsmilch Pre, die Babylove Anfangsmilch Pre sowie die Milupa Milumil Anfangsmilch Pre. Der weitere Notenspiegel: fünfmal "befriedigend", viermal "ausreichend", einmal "mangelhaft" und zweimal "ungenügend".

Pre-Nahrung im Test: Bio bedeutet nicht besser

Bio muss im Fall von Pre-Nahrung nicht unbedingt besser sein: Von den sechs Bio-Produkten erreichen gerade mal zwei ein "befriedigend". Auch ein Sechserkandidat ist aufgrund erhöhter Perchlorat-Mengen darunter. Perchlorat hemmt auf Dauer die Jodaufnahme der Schilddrüse.

Wer Säuglingsnahrung ohne Palmöl möchte, greift am besten auch auf die beiden Testsieger zurück. Die Zeitschrift wertet Palmöl allerdings nicht grundsätzlich ab. Gesundheitlich gebe es keine Nachteile, und der Anbau anderer Ölpflanzen sei nicht automatisch nachhaltiger.

"Öko-Test": Mineralöle in vielen Veggie-Würstchen

In ihrer aktuellen Ausgabe (6/2021) untersuchte "Öko-Test" außerdem vegetarische und vegane Würstchen. Doch die vermeintlich grünen und gesunden Alternativen zu Produkten aus Fleisch halten oft nicht das, was sie versprechen, schreibt die Zeitschrift.

Als besonders negativ bewertet wurden auch hier vor allem die im Labor gefundenen Mineralöl-Bestandteile. Bewertet hatte "Öko-Test" insgesamt 20 Produkte, wovon in 18 Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gefunden wurden. Diese können sich im Körperfett, in der Leber oder in den Lymphknoten anreichern, so die Tester.

Grundlage der fleischfreien Bratwürstchen waren meist Tofu oder Sojaeiweiß, aber auch Seitan, Süßlupinen oder Gemüse. Bezogen wurden die Produkte aus Supermärkten, Bio-Märkten, Drogerien und Discountern. Von den getesteten vegetarischen und veganen Produkten bekam nur die "Viva Maris Vegane Algen Bratwurst" die Note "sehr gut", vier weitere Produkte ein "gut" und sieben ein "befriedigend". Der Rest fiel bei den Testern glatt durch, zwei davon mit einem "mangelhaft", sechs sogar mit einem "ungenügend", darunter jeweils eines mit Bio-Zertifikat. Neben Inhaltsstoffen wurde unter anderem auch auf Geschmack getestet, wobei hier alle Würstchen überzeugen konnten.

Zu viel Salz in Würstchen

Kritisch bewerteten die Tester auch den oftmals hohen Salzgehalt und synthetische Geschmackszusatzstoffe, da der natürliche Geschmacksinn abnehmen könne. Auch der Nährwert lässt laut Testern bei den meisten Produkten zu wünschen übrig. Nur zwei Produkte erhielten hier die beste Kennzeichnung.

Von den sieben getesteten vegetarischen Produkten enthielt nur eines Eier aus österreichischer Bio-Freilandhaltung, welche mehr Auslauf und die Aufzucht von männlichen Küken vorsieht. Die übrigen Anbieter verwenden Eipulver aus Freiland- oder in einem Fall sogar aus Bodenhaltung. Dass dabei männliche Küken getötet werden, konnten die Hersteller laut "Öko-Test" nicht ausschließen. (dpa/kad)