Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD hat die SPD die Landtagswahl in Brandenburg gewonnen. Welchen Parteien hat sie Stimmen abgeluchst? Was verrät die Wählerwanderung noch?

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"Eine furiose Aufholjagd" – so feiert SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert das Ergebnis seiner Partei bei der Landtagswahl in Brandenburg. Die SPD liegt nach der Wahl rund einen Prozentpunkt vor der AfD. Das BSW kommt aus dem Stand auf ein zweistelliges Ergebnis.

Die CDU musste unterdessen deutliche Verluste hinnehmen und landete nur auf dem vierten Platz. Noch schlechter schnitten die Grünen und die Linke ab, die nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde überschreiten.

Doch an wen haben CDU, Grüne und Linke ihre Wähler verloren und welchen Parteien verdanken SPD, AfD und BSW ihre Stimmen? Die Wählerwanderungen auf Basis von Erhebungen von "infratest dimap" (Stand: 22. September, 23:30 Uhr) im Überblick:

SPD jagt Grünen Wähler ab

Ihren Wahlsieg hat die SPD besonders ehemaligen Nichtwählern (51.000) zu verdanken. Außerdem konnte sie 47.000 Ex-Grünen-Wähler davon überzeugen, ihr Kreuz bei den Sozialdemokraten zu machen. Aber auch von den Linken (25.000), der CDU (13.000) und BVB/Freie Wähler (7.000) konnte die SPD-Wähler gewinnen.

Allerdings verlor sie auch einen Teil ihrer ehemaligen Wählerinnen und Wähler an BSW (26.000) und AfD (13.000).

AfD auf Platz zwei

Wenig überraschend konnte die AfD viele Ex-CDU-Wähler von sich überzeugen. 21.000 davon stimmten für die Partei, die vom Verfassungsschutz in Brandenburg als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird. Auch die SPD verlor 13.000 Wähler an die AfD.

Dazu konnte die Partei 79.000 ehemalige Nichtwähler, 7.000 Wähler der BVB/FW, 6.000 Wähler der Linken und 3.000 Wähler der Grünen für sich mobilisieren. Gleichzeitig verlor sie 16.000 Stimmen an das BSW.

BSW auf Platz drei

Dass von der Linken 41.000 Wählerinnen und Wähler zum BSW wechselten, scheint logisch. Schließlich ist das Bündnis als Splitterpartei aus der Linken hervorgegangen. Auch 23.000 Ex-SPD-Wähler konnte die Partei von sich überzeugen.

Darüber hinaus mobilisierte das BSW 17.000 Nichtwähler. Und von AfD (14.000), CDU (12.000), BVB/FW (14.000) und Grünen (4.000) holte es ebenfalls Stimmen ins eigene Lager.

CDU fällt auf Platz vier

Zulegen konnten die Christdemokraten vor allem bei den Nichtwählern (+12.000). Aber auch von den Grünen (+5.000) konnte die CDU Wähler abwerben.

Verluste hinnehmen musste die Partei hingegen in Richtung der AfD. Insgesamt wechselten 21.000 ehemalige CDU-Wähler zu den Rechtspopulisten. 14.000 Stimmen verlor die CDU an das BSW und 13.000 an die SPD.

Verluste für Linke und Grüne

Die Grünen verloren vor allem an die SPD (-47.000). Deutlich weniger ihrer ehemaligen Wähler wechselten zu CDU (-5.000), BSW (-5.000) und AfD (-3.000).

Die Linke verlor 44.000 Wähler an das BSW. 25.000 wechselten zur SPD, 6.000 zur AfD und jeweils 2.000 machten ihr Kreuz bei BVP/Freie Wähler.

Verwendete Quellen:

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