Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Bayern weist der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer eine Mitverantwortung für die schwachen Umfragewerte seiner Partei zurück.

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"Ich habe mich in den letzten sechs Monaten weder in die bayerische Politik noch in die Wahlkampfführung eingemischt", sagte der Bundesinnenminister der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). "Das ist das persönliche Vorrecht des Ministerpräsidenten Markus Söder. Er ist zuständig für strategische Überlegungen im Wahlkampf."

Seine Arbeit in Berlin bewertete Seehofer als positiv. Als Innenminister könne er große Erfolge vorweisen. "Ich bin rundum zufrieden." Er gehe davon aus, dass die CSU bei der Wahl "immer noch gut abschneiden" könne.

CSU erreichte 2013 noch 47,7 Prozent

Im am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" war die CSU auf 35 Prozent gekommen, in einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage schnitten die Christsozialen zwei Prozentpunkte schlechter ab. Bei der Wahl im Jahr 2013 hatte die CSU 47,7 Prozent erreicht. In Bayern wird am 14. Oktober gewählt.

Nach der Veröffentlichung der Zahlen vom Donnerstag hatte Söder die große Koalition in Berlin zumindest mitverantwortlich für die schlechten Umfragewerte gemacht. "Das sind natürlich alles Zahlen, die unglaublich geprägt werden durch die Berliner Politik", sagte er bei einer Veranstaltung der "Bild"-Zeitung in Nürnberg.

Er kritisierte indirekt auch das Verhalten Seehofers im Zusammenhang mit dessen Flüchtlings-Masterplan: "Ich gebe zu: Das waren nicht gerade unsere allergrößten Sternstunden!" Söder war Seehofer im März als bayerischer Ministerpräsident nachgefolgt.

"Landtagswahlen sind immer zuerst Landtagswahlen"

Seehofer hatte sich zuvor ähnlich geäußert wie nun in der "Süddeutschen Zeitung". Am Mittwoch sagte er bei einer Gedenkveranstaltung für den früheren Parteichef Franz-Josef Strauß auf die Frage, ob er am Wahlabend die Erwartung vieler erfüllen und Verantwortung übernehmen werde: "Ich habe jetzt auf der Herfahrt hier kein Plakat von mir gesehen." Und: "Landtagswahlen sind immer zuerst Landtagswahlen."  © dpa

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