Robert F. Kennedy unterstützt mittlerweile Trump im Wahlkampf. Doch für Aufmerksamkeit sorgen weniger seine politischen Botschaften als haarsträubende Geschichten über Tiere.
Der einst parteilose US-Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy gerät erneut mit einer Geschichte über ein totes Tier in die Schlagzeilen. Bei einem Wahlkampfauftritt für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten
Walschädel auf Autodach
Wie die Bären-Geschichte liegt auch der Wal-Vorfall einige Jahr zurück. Im Jahr 2012 erschien im Magazin "Town & Country" ein Bericht über Kennedys Tochter Kick. Als diese ein Kind gewesen sei, sei bekanntgeworden, dass ein toter Wal an der Küste Neuenglands im Nordosten der USA angespült worden sei, heißt es in dem Artikel. Ihr Vater sei daraufhin mit einer Kettensäge zum Strand gefahren, habe den Kopf des Wals abgetrennt und dann mit einem Seil auf dem Dach des Autos der Familie befestigt. Grund dafür sei gewesen, dass Robert F. Kennedy gerne Tierschädel und -skelette studiere. "Jedes Mal, wenn wir auf der Autobahn beschleunigten, ergoss sich der Walsaft in die Fenster des Autos, und es war das Ekelhafteste, was es auf der Welt gibt", wird Tochter Kick zitiert.
Toter Bär im Central Park
Es ist nicht die erste haarsträubende Geschichte über Kennedy: Er hatte vor einigen Monaten zugegeben, vor rund zehn Jahren eine Bärenleiche auf der Straße gefunden und diese in sein Auto geladen zu haben. Eigentlich habe er dem Bären das Fell abziehen und das Fleisch in seinem Kühlschrank aufbewahren wollen, sagte er. Dann habe er aber zum Flughafen gemusst und den toten Bär stattdessen im Central Park abgelegt. Im Zuge dieser Bären-Episode bekam der alte "Town & Country"-Artikel neue Aufmerksamkeit.
Kennedy sagte nun auf einer Wahlkampfveranstaltung am Wochenende, dass er einen Brief erhalten habe, in dem es heiße, dass gegen ihn ermittelt werde. Es war offen, ob gegen den 70-Jährigen wirklich eine offizielle Untersuchung eingeleitet worden ist und wenn ja, was der genaue Hintergrund ist. Kennedy sprach mit Blick auf die Ermittlungen mutmaßlich von einer Marinebehörde der Bundesregierung – bezeichnete diese aber nicht korrekt. Eine Umweltorganisation hatte die Behörde in einem Schreiben dazu aufgerufen, gegen Kennedy wegen des Wal-Vorfalls zu ermitteln.
Der Trump-Unterstützer kritisierte den Vorgang als parteipolitisch motiviert und verwies auf die Verjährungsfrist. In den USA ist es unter bestimmten Umständen verboten, Teile von geschützten Meerestieren zu sammeln.
Rückzug aus dem Rennen
Kennedy hatte sich im August aus dem Rennen ums Weiße Haus zurückgezogen und hinter den Republikaner Trump gestellt. Der Politiker war jahrzehntelang selbst Demokrat, entfernte sich in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend von der Partei und sagte sich im Oktober 2023 ganz von den Demokraten los, als er seine Präsidentschaftsbewerbung als Parteiloser verkündete. Der erklärte Impfgegner wurde von Demokraten und anderen Mitgliedern seiner Familie wegen der Verbreitung von Verschwörungsmythen und des Kontakts zu extremen Politikern der Rechten häufig kritisiert. (dpa/ bearbeitet durch ras)
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