• Eine Radfahrerin wurde in Berlin von einem Betonmischer überrollt, der Fahrer wurde anschließend von einem bisher Unbekannten schwer mit einem Messer verletzt.
  • Rettungsfahrzeuge konnten jedoch zunächst nicht zu dem Unfallort durchdringen, sie standen aufgrund einer Protestaktion von Aktivisten der "letzten Generation" im Stau.
  • Klima-Aktivistin Luisa Neubauer hat nun Bedauern über den Vorfall geäußert - und zugleich Bundeskanzler Olaf Scholz heftig kritisiert.

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Nach einem schweren Verkehrsunfall in Berlin hat Klima-Aktivistin Luisa Neubauer ihr Bedauern über das verspätete Eintreffen eines Rettungsfahrzeugs im Zusammenhang mit Klima-Protesten ausgedrückt. "Quer durch die deutsche Klimabewegung stehen wir für Klima-Aktivismus, der Menschen nicht gefährdet", sagte Neubauer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Der Vorfall in Berlin macht mich sehr traurig." Die Legitimation von Protestaktionen stehe und falle damit, "dass Menschen nicht in Gefahr gebracht werden", betonte die Aktivistin der Organisation Fridays for Future.

Brenzlige Situationen wie die Bildung einer Rettungsgasse würden bei allen Aktionen ihrer Organisation eingeplant, erklärte sie weiter.

Radfahrerin schwer verletzt - "Letzte Generation" versperrt Autobahn für Rettungskräfte

Hintergrund ist ein Vorfall, der sich am Montag in Berlin ereignet hatte. Eine Radfahrerin war von einem Lkw überrollt und schwer verletzt worden. Das Spezialfahrzeug, das zu ihr unterwegs war, stand laut Feuerwehr länger im Stau, weil Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" die Autobahn A 100 blockiert hatten.

Neubauer betonte, sie befürchte, dass es auch in Zukunft zu derart kritischen Momenten kommen könnte, "solange der Konflikt hinter den Protesten nicht befriedet" werde. "Solange die Regierung gerechten Klimaschutz blockiert, wird es in der Gesellschaft immer mehr Spaltung geben. Und wenn die großen Fragen zur Klimakrise nicht im Parlament und Kabinett beantwortet werden, werden diese Fragen zunehmend auf den Straßen ausgetragen."

Neubauer kritisiert Aussage von Olaf Scholz als "zynisch"

An Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seinem Appell an die Klima-Aktivisten, bei ihren politischen Aktionen keine Menschen zu gefährden, übte Neubauer heftige Kritik. Die Aussagen des Kanzlers seien "zynisch", erklärte sie. Es sei schließlich der Kanzler "höchstpersönlich, der durch seine Blockade von schnellem Klimaschutz in großem Ausmaß zur indirekten Gefährdung von Menschen beiträgt".

Der Klima-Protest der Organisation Fridays for Future, deren prominenteste Vertretern Neubauer ist, gilt im Vergleich zu den Aktionen der "Letzten Generation" als eher moderat. (dpa/spl)

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