- Mit einem Appell an den Bundeskanzler sorgen derzeit mehrere Prominente für Aufregung: In einem Offenen Brief warnen sie vor einem Dritten Weltkrieg infolge der Waffenhilfe für die Ukraine.
- Kritik kommt unter anderem von den Grünen.
- Unterzeichnerin Alice Schwarzer bleibt bei ihrer Meinung.
Feministin
Schwarzer befürchtet Interpretation der Kriegsbeteiligung
Schwarzer und andere Prominente wie der Schriftsteller Martin Walser hatten in dem am Freitag veröffentlichten Brief an Bundeskanzler
Im ZDF-"Morgenmagazin" wies Schwarzer Vorwürfe zurück, man würde die Ukraine im Stich lassen. Auch dürfe man die Unterzeichner nicht in die rechte Ecke rücken. In Umfragen sei die Bevölkerung geteilt, ob man schwere Waffen in die Ukraine liefern solle. Darüber müsse man diskutieren. Bei der Lieferung von "Angriffswaffen" müsse man sich fragen, ob das von Russland als Kriegsbeteiligung interpretiert werde. Es gebe die Gefahr, in einen Dritten Weltkrieg hineinzurutschen. "Darum geht es", betonte Schwarzer.
Wenn die russische Führung die Gefahr eines mit Atomwaffen geführten Konfliktes als sehr konkret bezeichne, "dann müssen wir das einfach ernst nehmen und sehr genau abwägen", sagte Schwarzer in der Talksendung. Zugleich dürfe man die "bewundernswerten" militärischen Erfolge der Ukraine bei der Verteidigung gegen Putins Truppen nicht überbewerten: "Solche punktuellen Siege sind eines. Die zweite Atommacht der Welt gesamt in die Knie zu zwingen, ist etwas anderes."
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Kritik von Grünen-Fraktionschefin Haßelmann
Nach der Veröffentlichung des Briefes war rasch breite Kritik daran laut geworden. Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann sagte der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten": "Wo sollen "Kompromisse" sein, wenn Putin völkerrechtswidrig ein freies europäisches Land überfällt, Städte dem Erdboden gleichgemacht, Zivilisten ermordet werden und Vergewaltigung systematisch als Waffe gegen Frauen eingesetzt wird?" (sbi/dpa)