Bundeskanzler Olaf Scholz hat zum Internationalen Frauentag am Mittwoch die Gewalt gegen Frauen in Iran und Afghanistan angeprangert. In beiden Ländern "werden Frauen, die für ihre Rechte eintreten, hart bekämpft. All jene, die für Freiheit und Gerechtigkeit sich einsetzen, riskieren sogar ihr Leben", kritisierte der SPD-Politiker in seiner am Samstag verbreiteten Videobotschaft "Kanzler kompakt". "Das ist unverzeihlich", fügte er an. Deutschland stehe klar an der Seite derjenigen, die für Menschen- und Frauenrechte einstünden.

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Weg zur Gleichberechtigung

Zwar sei die Lage in Deutschland natürlich ganz anders, sagte Scholz. Aber auch hier gelte: "Den Weg hin zur Gleichberechtigung setzen wir fort, bis auf allen Ebenen sichtbar ist, dass Frauen die Hälfte der Gesellschaft sind. Denn längst ist klar: Wir brauchen sie." Er sei überzeugt, dass alle profitierten - Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft -, wenn Frauen gleich viel zu sagen hätten, wenn Erwerbs- und Sorgearbeit gerecht aufgeteilt seien und wenn Frauen strukturell gleich viel wie Männer verdienten. "Das ist meine Aufgabe", versicherte der Kanzler. "Und es ist eine gemeinsame Aufgabe von uns allen, unabhängig vom Geschlecht."

Nicht weit genug

Scholz gab zugleich einen Einblick in seine eigene Entwicklung. "Als ich jung war, dachte ich, dass wir das mit der Gleichberechtigung in 10 oder 20 Jahren erreicht haben werden", sagte er. "Ich erinnere mich noch gut, wie ich als junger Sozialdemokrat in meiner Partei für die Frauenquote gekämpft habe." Auch in der jungen Generation seien dies damals die längsten und schärfsten Debatten gewesen. "40 Jahre später sind wir weiter und doch nicht weit genug."  © dpa