Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich für die Aufnahme der Afrikanischen Union in die einflussreiche G20-Staatengruppe führender Wirtschaftsmächte ausgesprochen. "Das gebietet der Respekt vor dem Kontinent und seinen vielen Staaten und auch seiner wachsenden Bevölkerung", sagte er am Donnerstag zum Auftakt seiner dreitägigen Afrika-Reise bei einem Besuch der AU in Addis Abeba.
Derzeit gehören der G20 19 Länder und die Europäische Union an, darunter die bevölkerungsreichsten Staaten und größten Volkswirtschaften der Welt. Zu den Mitgliedern zählen die USA, China, Russland, Indien und Deutschland. Jedes Jahr findet ein Gipfeltreffen statt, das nächstes im September in Indien.
Aus Afrika ist bisher nur Südafrika dabei - ein Land, das wegen seiner Russland-Nähe derzeit vom Westen mit Skepsis betrachtet wird. Südafrika hat sich bei den Abstimmungen in der UN-Vollversammlung über die Verurteilung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stets enthalten und bildet mit China, Russland, Indien und Brasilien die Brics-Staatengruppe.
Der afrikanische Wunsch nach mehr Mitbestimmung ist nicht neu. Südafrikas
Der AU gehören mit 55 Ländern alle international allgemein anerkannten afrikanischen Länder sowie das völkerrechtlich umstrittene Land Westsahara an. Damit vertritt die AU die Interessen von rund 1,4 Milliarden Menschen. Zum Vergleich: In der Europäischen Union leben lediglich rund ein Drittel so viele Menschen (447,7 Millionen). Dabei erwirtschafteten die Länder der AU laut dem Internationalen Währungsfonds im vergangenen Jahr rund drei Billionen US-Dollar (2,7 Billionen Euro), die EU dagegen knapp 16 Billionen Euro. © dpa


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